Ludwigshafen Weit hinter den Erwartungen zurück

Phönix Schifferstadts Dominik Jolic (links) erzielte beim 2:0-Sieg im Derby gegen den FSV (hier mit Burak Tuna) das Führungstor.
Phönix Schifferstadts Dominik Jolic (links) erzielte beim 2:0-Sieg im Derby gegen den FSV (hier mit Burak Tuna) das Führungstor.

«SCHIFFERSTADT.» Eine enttäuschende Hinserie hat Fußball-Landesligist Phönix Schifferstadt mit negativer Bilanz auf Rang acht abgeschlossen. Die Mannschaft wird die Spielzeit 2018/19 vermutlich im Niemandsland der Tabelle beenden.

Die Schifferstadter hatten 2016 einen Drei-Jahres-Plan aufgestellt mit dem Ziel, in dieser Saison um den Aufstieg in die Verbandsliga mitzuspielen. Die ersten beiden Zwischenetappen mit der Meisterschaft in der Bezirksliga (2017) und dem Etablieren in der Landesliga (2018) wurden erreicht. Phönix holte in der vergangenen Runde 53 Punkte und wurde Sechster. Doch vor der neuen Serie ließ Trainer Ediz Sari Vorsicht walten. „Die Landesliga wird auch in dieser Saison sehr stark und in der Spitze ausgeglichen sein. Da ist es kaum möglich, irgendwelche Ziele zu formulieren“, erklärte der Coach Anfang August. Und sein Gefühl trog nicht. Phönix hinkt den Erwartungen meilenweit hinterher. „2018 war sportlich gesehen mein schlechtestes Jahr als Trainer. Mir ist es nicht gelungen, das Optimale aus dem Team herauszuholen. Wir waren nicht erfolgreich“, nimmt sich der Coach selbst in die Pflicht. Er hat sich viele Gedanken über die Gründe für die mäßigen Auftritte gemacht. „Wir treten auf wie eine launische Diva, spielen nicht ansatzweise konstant und haben eine riesige Bandbreite in unseren Leistungen“, nennt Sari einige Punkte. Beispiele gibt es genug: Da verliert Phönix nach indiskutabler Vorstellung als einzige Mannschaft ein Spiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten Ludwigshafener SC (0:2), um direkt danach den SV Büchelberg (4:1) und Spitzenreiter Basara Mainz (2:0) zu schlagen sowie beim Topfavoriten SV Rülzheim ein 1:1 zu holen. Dieser Trend war aber nur von kurzer Dauer, denn eine Woche später gab es eine 1:2-Heimniederlage gegen Wormatia Worms II. Gegen dieses Team hatte Schifferstadt im Hinspiel ein 4:4 erreicht. Eine Partie, von der Coach und Mannschaft heute noch schwärmen. Allerdings gab es dafür lediglich einen Zähler. „An einem guten Tag können wir jede Mannschaft schlagen. Dies nützt aber nichts, wenn es immer wieder Rückschläge gibt“, betont der Übungsleiter. Rückschläge wie die 0:5-Heimpleite gegen die TSG Bretzenheim, die Niederlage in Kandel (2:3) und oder das magere 2:2 gegen den VfB Bodenheim. Sari hatte viele Maßnahmen ergriffen, um für Abhilfe zu sorgen. Er hatte den Trainingsumfang erhöht, zeitweise in der Abwehr auf Dreier-/Fün-ferkette umgestellt, mal früh attackiert, mal den Gegner kommen lassen – so richtig gefruchtet hat nichts. „Man muss ehrlich sein. Wir haben nicht nur unglücklich Punkte liegen lassen, sondern manchen Zähler auch glücklich geholt“, räumt Sari ein. Nach Ausreden wolle er nicht suchen, verdeutlicht der Trainer und gibt offen zu: „Die Mannschaft blieb vieles schuldig. Die Tabelle lügt nicht.“ „Ein Problem ist der langfristige Ausfall wichtiger Akteure wie Christian Heil, Danny Torrieri, Lucas Fiederer oder Steffen Gaul. Wir haben oft wechseln müssen“, sagt Sari. Allerdings haben die Schifferstadter auch mit fast kompletter Mannschaft öfter enttäuscht. Und die meisten Leistungsträger kommen auf zahlreiche Einsätze. Zwar hat keiner alle 17 Partien bestritten, aber Pietro Berrafato und Manuel Maier sind 16 Mal aufgelaufen, die Brüder Denis und Dominik Jolic sowie Yasin Koc, Yannick Sempert und Niklas Wiegand spielten 15 Mal. Tim Demele wurde in 14 Partien eingesetzt. Die meisten Treffer erzielten Dana Kader (7), Kapitän Manuel Maier (4) und Tim Demele (3). „Wir werden uns intensiv mit der Situation beschäftigen. Viel schlechter kann es eigentlich nicht werden“, glaubt der Coach. Es gelte erst einmal, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Er erinnert an die Saison 2014/15. Damals stand Phönix mit ähnlicher Punktausbeute zur Winterpause ebenfalls auf Rang elf und stieg am Ende erstmals aus der Liga ab.

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