Ludwigshafen Wie sich die Corona-Krise auf die Arbeit des ASB auswirkt

Die sieben ASB-Fahrzeuge waren bei fast 10.000 Einsätzen in der Region unterwegs.
Die sieben ASB-Fahrzeuge waren bei fast 10.000 Einsätzen in der Region unterwegs.

Der Kreisverband Ludwigshafen des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) blickt auf ein intensives Jahr zurück. So waren die sieben Rettungsfahrzeuge bei fast 10.000 Einsätzen gefordert. Die Corona-Krise stellt eine immense Herausforderung für die Hilfsorganisation dar und wirkt sich in vielen Bereichen aus.

„Die Corona-Pandemie hatte auch unseren Kreisverband fest im Griff, und wir alle mussten unsere tägliche Arbeit neu organisieren und Angebote teilweise einschränken“, schreiben Kreisvorsitzender Holger Scharff und Kreisgeschäftsführerin Daniela Düttra in ihrer Bilanz. Der Rettungsdienst sei auch in der Pandemie stark gefordert gewesen. Der Transport der Covid-19-Patienten sei sehr aufwendig. Daher seien die Einsatzzahlen niedriger als im Vorjahr.

Das gilt auch für den Ausbildungsbereich. Wegen des Lockdowns im ersten Halbjahr konnten weniger Kurse angeboten werden. Erst nach den Sommerferien konnten wieder Kurse unter strengen Hygieneauflagen und mit verringerter Teilnehmerzahl stattfinden. Unterm Strich wurden 2020 beim ASB 2797 Bürger in Erster Hilfe ausgebildet – darunter 55 Jugendliche und 22 Schulsanitäter. Scharff sagt dazu: „Die Nachfrage bleibt in diesem Bereich sehr hoch, inwieweit sie bedient werden kann, wird sich im neuen Jahr zeigen.“ Ziel des ASB sei, das Ausbildungsangebot in Schulen und Kitas sowie bei Firmen auszubauen. Da kaum Veranstaltungen stattgefunden haben, konnten die ASB-Kräfte nur 83 Sanitätsdienste leisten und kamen dabei auf 455 Helferstunden.

Regeln für die ambulante Pflege

Laut Scharff werden 130 Kunden vom Menüservice des ASB versorgt. An sie seien in diesem Jahr rund 30.000 Essen ausgeliefert worden. Wichtig aus seiner Sicht und der von Düttra: „Durch einen Wechsel unseres Zulieferers können wir weiterhin hohe Qualität zu einem guten Preis anbieten.“

Beim ambulanten Pflegedienst mussten die Arbeitsabläufe wegen Corona ebenfalls grundlegend verändert und mit einem aufwendigen Hygienekonzept angepasst werden. „Teilweise mussten Leistungen abgesagt werden, um unsere Mitarbeiter und Patienten zu schützen. Dank engagierter Mitarbeiterinnen können wir aber weiterhin für unsere Kunden da sein und unser Angebot weiter anbieten und ausbauen“, betonen Scharff und Düttra. Zum Angebot der ambulanten Pflege zählen auch der Hausnotruf und ein Einkaufs-, Besuchs- oder Spazierdienst.

110. Geburtstag

Wichtig für den ASB: Die Renovierung der Fahrzeughalle hat begonnen. Hier ist ein neues Dach notwendig, außerdem stehen Investitionen in den Bereichen Elektrik und Heizung an. 2021 sollen die Umkleide- und Sanitärräume komplett ins Tiefgeschoss verlagert werden. Danach wird ein moderner Jugendraum errichtet, informiert Scharff. Zur Arbeiter-Samariter-Jugend zählen aktuell 23 Jugendliche. Sie tauschen sich über digitale Medien aus, bis wieder reguläre Gruppentreffen montags möglich sind.

Aktuell zählt der ASB in Ludwigshafen 47 hauptamtliche Mitarbeiter sowie fünf Auszubildende als Notfallsanitäter, eine Auszubildende als Altenpflegefachkraft und 19 Helfer sind im Freiwilligendienst (BFD) eingesetzt. Dazu kommen über 60 ehrenamtliche Helfer. Beim Katastrophenschutz waren diese unter anderem gefragt, als im Frühjahr in der Eberthalle ein Behelfskrankenhaus zur Behandlung von Corona-Patienten eingerichtet worden war. Künftig werden sie bei Test- und Impfzentren als Unterstützer mit dabei sein.

Scharff und Düttra sehen den ASB gut gerüstet für 2021, wenn der Kreisverband seinen 110. Geburtstag feiert: Man wolle sich weiter für die Menschen in der Stadt und der Region einsetzen.

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