Ludwigshafen Wochenspiegel:

Es geht eine Woche zu Ende, die sehr positiv begonnen hat: Die deutsche Nationalmannschaft ist Fußball-Weltmeister geworden. Ludwigshafen darf besonders stolz sein – auf André Schürrle, der mit seiner Flanke auf Mario Götze im WM-Finale im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro den Grundstein für den 1:0-Sieg gegen Argentinien gelegt hat. Ein Bäcker aus seiner Heimat, der Niederfeldsiedlung, hat am Montag prompt Schürrle-Törtchen präsentiert. Neben allerlei Auszeichnungen werden vermutlich Schürrle-Schinken, Schürrle-Schaumwein und Schürrle-Schokolade folgen. Die BASF-Weingalerie erfreut sich unterdessen noch am Halbfinale: Wer sieben Flaschen brasilianischen „Rio Sol“-Wein kauft, bekommt eine gratis dazu … Dass in unserer Redaktion einige Fußballverrückte sitzen, dürfte sich schon herumgesprochen haben. Geschrieben haben wir darüber ja schon genug. Beispielsweise über den dekorativen Umstand, dass ein Eck unserer weißen Schrankwand mit Zeitungsausschnitten tapeziert ist. „Dieser Sieg macht euch unsterblich!“ ist auf einem bedruckten Papier in ganz dicken Lettern zu lesen. Zu sehen sind die jubelnden Müller, Poldi und Schweini, und zwar nach dem 4:0-Viertelfinalsieg 2010 in Südafrika gegen Argentinien. Eigentlich, so dachten wir, ist das kaum zu toppen. Aber jetzt, da wir vier Jahre später alle wissen, dass es noch besser geht, sind wir sprachlos. Über der alten Zeitungsseite hängt jetzt übrigens eine neue: „Ohne Worte“ steht drauf. Die Worte fehlen einem auch mit Blick auf den Wohnhausbrand in der Heinigstraße am frühen Donnerstagmorgen. Gutachtern zufolge wurde das Feuer vorsätzlich gelegt. Es handelt sich um Brandstiftung. Da hat jemand den Tod von über 20 Menschen mit seiner Zündelei bewusst in Kauf genommen. Unglaublich. Und sofort hat man wieder die schrecklichen Bilder von der Brandkatastrophe vor Augen, die sich im Februar 2008 nur wenige Meter weiter in der Jaegerstraße zugetragen hat. Neun Menschen kamen damals ums Leben, 60 wurden verletzt. Eine Tragödie. Es hätte nicht viel gefehlt, und es wäre zu einer weiteren gekommen. Zum Glück wurde die Feuerwehr rasch informiert, zum Glück haben sich die Bewohner bei ihrer Rettung diszipliniert verhalten, wie der Einsatzleiter lobt. Zum Glück. Für die Ludwigshafener Firma Rala ist das gestrige Urteil des Oberlandesgerichts Zweibrücken eine gute Nachricht. Der frühere Besitzer des Rheingönheimer Gewerbegebiets „Im Sandloch“ muss dem jetzigen Eigentümer keinen Schadenersatz wegen der Altlasten zahlen. Rala ist also endlich raus aus der Sache. Ein Kölner Immobilienfonds muss das Gelände nun zunächst für viel Geld sanieren, bevor er es – wie ursprünglich geplant – möglichst gewinnbringend vermarkten kann. Und die Rheingönheimer dann endlich all die Geschäfte bekommen, auf die sie schon so lange warten. Ist nur die Frage, ob der Immobilienfonds für das Vorhaben noch flüssig genug ist. Oder sich ein anderer Interessent findet, der ihm das sanierungsbedürftige Areal abkauft. Schönes Wochenende,

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