Ludwigshafen Wohnungsbau: Awo beklagt „Fehler der Vergangenheit“

Die Awo lobt das Engagement der GAG – wie hier bei einem Projekt in der Gartenstadt.
Die Awo lobt das Engagement der GAG – wie hier bei einem Projekt in der Gartenstadt.

Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) beklagt die stark steigenden Mieten in der Stadt. Für viele Menschen werde es immer schwieriger, eine Wohnung zu finden, die sie bezahlen können. Der Stadtkreisvorsitzende Holger Scharff sieht vor allem „Fehler der Vergangenheit“.

Vor einigen Tagen war eine Untersuchung des Pestel-Instituts (Hannover) bekannt geworden, laut der in Ludwigshafen Mieten für einfache Wohnungen viermal so stark gestiegen seien wie die Lebenshaltungskosten. Für viele mit niedrigerem Einkommen sei es daher nicht mehr möglich, eine Wohnung zu finden. Auch die Awo treibt diese Entwicklung um. Daher sagt Holger Scharff, der für die SPD auch im Stadtrat sitzt: „Der mangelnde bezahlbare Wohnraum fällt uns heute auf die Füße und belastet das soziale Zusammenleben in unserer Stadt.“ Rückblickend müsse man von „Fehlern der Vergangenheit“ sprechen. Konkret meint Scharff den Ausstieg aus dem sozialen Wohnungsbau.

Schon seit Jahren machten die Ludwigshafener Sozialverbände darauf aufmerksam, dass bezahlbarer Wohnraum in der Stadt immer knapper werde. Viele hätten das nicht wahrhaben wollen und die Auffassung vertreten, dass durch den Bau gehobener Häuser wie am Rheinufer Süd dann Wohnungen im unteren Mietbereich frei werden. Scharff: „Dies war eine Fehleinschätzung der damals Verantwortlichen.“ Zudem verweist er auf den Anstieg der Mieten von März 2014 bis August 2020 um 27,1 Prozent. Umso wichtiger sei daher das Engagement der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft GAG. Sie schöpfe „alle Möglichkeiten aus, um Sozialwohnungen zu bauen, wo sie dazu die Möglichkeit und Grundstücke hat“.

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