Neustadt An Bahnlänge scheiden sich die Geister

MAIKAMMER. Dass das Kalmitbad in Maikammer vor allem wegen der Technik sanierungsbedürftig ist, ist nicht umstritten. Aber wie und zu welchen Kosten, darüber wird diskutiert. Die RHEINPFALZ möchte die Meinung der Leser erfahren.

Es gibt ein Konzept, das noch der Verbandsgemeinderat Maikammer beschlossen hatte und im Februar 2014 bei einer Einwohnerversammlung vorgestellt wurde. Eine Alternative hat der Edenkobener Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé im Dezember ins Spiel gebracht. Der wichtigste Unterschied: Keine 50-Meter-Bahnen mehr, dafür aber die Aussicht auf einen Landeszuschuss. Im ersten Konzept ist vorgesehen, das 50-Meter-Becken zu erhalten und das Springbecken dort anzudocken. Das Nichtschwimmerbecken soll verkleinert werden. Dafür soll es Attraktionen wie Schwanenhälse, Wasserkanonen und eine Breitrutsche erhalten. Für Kleinkinder ist ein Planschbecken mit Wasserspielplatz vorgesehen, Die Kosten wurden dafür zuletzt mit 5,39 Millionen Euro angegeben. Das Land will dafür, entgegen einer ursprünglichen Zusage, keinen Zuschuss zahlen. Die Alternativplanung, die Gouasé im Dezember vorgestellt hat, sieht nur noch ein 25 Meter langes Schwimmerbecken vor. Erlebnisbecken mit diversen Attraktionen, ein separates Sprungbecken, Planschbecken und Wasserspielplatz, eventuell eine Kletterwand, sind auch darin enthalten. Ziel ist vor allem, deutlich Wasserfläche einzusparen. Der finanzielle Vorteil: Es steht ein Landeszuschuss in Höhe von 800.000 Euro in Aussicht. So blieben bei der Verbandsgemeinde Edenkoben Kosten in Höhe von 4,27 Millionen Euro hängen, 1,1 Millionen weniger als bei der ursprünglichen Variante. Der Unterschied bei den Betriebskosten würde zwischen den beiden Planvarianten rund 18.000 Euro im Jahr ausmachen. Bei einer Informationsveranstaltung in Maikammer haben sich zahlreiche Besucher zu Wort gemeldet und für den Erhalt des 50-Meter-Beckens plädiert, vor allem im Interesse der aktiven Schwimmer: Ein 25-Meter-Becken sei dafür zu klein. Die Attraktivität des Kalmitbades, das in guten Saisonzeiten über 70.000 Besucher zählt, habe gerade auch mit dem 50-Meter-Becken zu tun. Maikammers Ortsbürgermeister Karl Schäfer weist darauf hin, dass die Kosten für ein Bad mit 50- und 25-Meter-Bahnen an sich gar nicht so weit auseinanderliegen. Die Planungsgesellschaft Plafog hat dafür einen Kostenunterschied von rund 170.000 Euro ausgerechnet. Für die Befürworter stellt sich die Frage, ob das Land nicht auch eine Sanierung mit 50-Meter-Bahnen bezuschussen könnte, wenn dabei auf andere Art Wasserfläche eingespart werden könnte. Gouasé hat demgegenüber erklärt, eine Förderung von 50-Meter-Bahnen komme für das Ministerium nicht in Betracht, da auch eine 25-Meter-Bahn den sportlichen Anforderungen an ein Freibad entspreche. Und in der Region Landau/Neustadt gebe es die höchste Bäderdichte in Rheinland-Pfalz. (ff)

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