Neustadt Aus alt wird neu

Neue Stahlwände für die Sammelmulden werden aufgestellt.
Neue Stahlwände für die Sammelmulden werden aufgestellt.

Nahezu alles, was im privaten Haushalt nicht mehr gebraucht wird, kann im Wertstoffhof abgegeben werden. In dieser Woche war die Einrichtung einen halben Tag gesperrt. Trennwände für die Sammelmulden wurden neu gestellt beziehungsweise versetzt. Was passiert eigentlich mit den angelieferten Materialien nach der Abgabe?

Einige Bürger standen mit beladenen Pkw und Anhängern am Dienstag vor verschlossenen Toren des Wertstoffhofs und entdeckten den Hinweis, dass am Vormittag geschlossen ist. Laut Sina Müller, Pressesprecherin des Kreises, wurde eine neue Stahltrennwand zur Begrenzung der Anliefer- und Lagerplätze der einzelnen Abfallfraktionen geliefert. Die anderen Trennwände wurden versetzt und neu geordnet. Dadurch gebe es jetzt in den Boxen für Altholz, Sperr- und Restmüll mehr Platz. Anfang November 2015 hat der Wertstoffhof am neuen Standort in der Westrandstraße 1 eröffnet. Am vorherigen Platz im Weißdornweg befindet sich weiterhin die Grünabfallsammelstelle. Der Wertstoffhof ist jetzt an sechs Werktagen geöffnet und hat drei Beschäftigte. Kostenlos dürfen zum Beispiel Altglas, Elektroschrott, Folien, Hartkunststoffe, Schrott, Styropor oder Tintenpatronen abgegeben werden. Kostenpflichtig können weitere Materialien und Gegenstände beziehungsweise auch größere Mengen angeliefert werden. Die Verwertung Wie mit den einzelnen der 36 „Abfall- und Wertstoff-Fraktionen“, die auf den vier Wertstoffhöfen des Kreises abgegeben werden können, weiterverfahren wird, zeigt eine ausführliche Tabelle des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB). Thermische Verwertung, Zerlegung und Recycling, Wiederverwertung von Metallen oder die Herstellung von neuen Produkten bis hin zur Deponierung: Fast alles wird einer Nutzung zugeführt oder zu einem neuen Produkt verarbeitet. Um einige Beispiele zu nennen: Rest- und Sperrmüll gehen in die thermische Verwertung zur Stromerzeugung und Abwärmenutzung für Fernwärme. Elektrohaushaltsgeräte, TV-Geräte, Monitore oder IT-Geräte werden für die weitere Verwertung zerlegt (Stahl, andere Metalle, Kunststoffe). Bei Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren wird das Quecksilber abgesaugt, der Rest, Glas und Metall, ist komplett recyclebar. Styropor geht in die Produktion von neuem Styropor. Aus A1-Altholz werden Holzhackschnitzel oder Pellets, andere Qualitäten von Altholz werden der thermischen Verwertung zugeführt. Künstliche Mineralfasern (Glas-, Steinwolle), Asbest oder nichtverwertbarer Bauschutt werden deponiert. Was kann abgegeben werden? Auf dem Wertstoffhof Haßloch können 29 Abfallfraktionen angeliefert werden. Für die häufigsten Anlieferungen (2017, immer in Tonnen) nennt Müller exemplarisch die Mengen: Sperrmüll (700), Restmüll (350), Holz aus dem Innenbereich Kategorien (1180), verwertbarer Bauschutt (2070), nicht verwertbarer Bauschutt (913), Papier (156). Die Entsorgung Je nach Abfallfraktion hat der AWB Verträge mit verschiedenen Entsorgungsfirmen. Die Abfälle aus den Anlieferboxen werden mit Rad- und Teleskoplader vom AWB-Personal in Container verladen. Sind zwei Container voll, wird die zuständige Entsorgungsfirma angerufen, die die Container abgeholt und neue hinstellt. Die Gebühren Die Höhe der Gebühren für die Anlieferungen ist in einer differenzierten Gebührensatzung geregelt. Anlieferungen ab einem Gewicht von 200 Kilogramm werden mit einer darauf geeichten Waage gewogen und mit einem Tonnagepreis abgerechnet. Für andere Größenordnungen sind auch Pauschalen festgesetzt. Kleinlieferungen (unter 200 Kilo), wobei der AWB von einer „durchschnittlichen Kofferraumgröße“ ausgeht, werden von den Mitarbeitern auch mit „Augenmaß“ bewertet und können dadurch unterschiedlich ausfallen, entgegnet Müller der Kritik, dass Bürger sich über unterschiedliche Höhen der Gebühren beschweren. Die Öffnungszeiten Schon länger ist angedacht, dass der Wertstoffhof donnerstags bis 18 Uhr öffnet. Der AWB möchte das Angebot auf allen Wertstoffhöfen des Landkreises machen, allerdings fehlt in Friedelsheim noch eine entsprechende Beleuchtung. „Einen genauen Zeitpunkt kann man noch nicht nennen, aber sicher im ersten Halbjahr 2019“, verspricht die Pressesprecherin. Geöffnet ist montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr und 12.30 bis 16 Uhr, samstags von 8 bis 12 Uhr. Abgabeliste und Gebührenordnung findet man auf awb.kreis-bad-duerkheim.de.

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