Neustadt Der große Tag im Leben der MZG-NW 17

Vor 25 Jahre ist die letzte „Ente“ vom Band gerollt. Welche Erinnerungen verbinden RHEINPFALZ-Leser mit dem Kultauto? Das haben wir in der Montagausgabe gefragt. Harald Hütgen aus Deidesheim hat uns die erste „Entengeschichte“ erzählt.

Der große Tag im Leben der Hütgenschen Ente war im Juli 1988. Die damals Fünfjährige wurde mit Blumen und Schleifchen herausgeputzt und stand einen Tag lang im Mittelpunkt des Geschehens. Die Ente durfte Hütgens Tochter Silke zum Traualtar transportieren. Praktisch, dass das Auto weiß war. Wer genau die Ente für diese ehrenvolle Aufgabe auserwählte, weiß Harald Hütgen gar nicht mehr genau. Sicher ist, dass die Ente für die ganze Familie, die damals im saarländischen Merzig lebte, ein ganz besonderes Fahrzeug war. „Das war schon damals ein Kultfahrzeug“, erzählt der Pensionär. Für die Hütgens war die Ente ein Zweitauto, hauptsächlich für Ehefrau Ingrid gekauft. Doch auch Harald Hütgen fuhr die Ente gern. Im Winter, weil die Ente „bei Schnee das beste Auto ist“, im Sommer, weil man das Dach öffnen konnte. 15 Jahre leistete das Auto der Familie treue Dienste und überstand auch die ersten Fahrversuche der beiden Kinder Hütgens. 1998 dann kam der Tag der Trennung. „Wegen gravierender Mängel an tragenden Teilen“, wie Hütgen erklärt. Schweren Herzens entschied das Ehepaar, das Auto herzugeben. Für eine Mark wechselte es den Besitzer – und das Land, denn der neue Entenfahrer kam aus Lothringen. Hütgen hält es für möglich, dass sie dort noch heute herumfährt. Natürlich nicht mit dem Nummernschild, das Hütgen für „sein“ Auto einst ausgesucht hatte: MZG-NW 17. „NW war eine Hommage an meine Geburtsstadt“, sagt Hütgen. Die Ente war nicht das einzige Auto, für das er diese Buchstaben wählte. Aber das einzige, das seine Tochter im Brautkleid transportierte. (kkr) Leseraktion Verbinden auch Sie, liebe RHEINPFALZ-Leserinnen und -Leser, eine Geschichte mit einer Ente? Oder erinnern Sie sich noch gut an Ihr erstes Auto überhaupt? War es vielleicht ein Käfer als Gegenmodell? Hatten Sie ein kurioses Erlebnis mit jenem Gefährt? Dazu würden wir gern etwas erfahren und dann darüber berichten. Schicken Sie uns einen kleinen Text und am besten auch ein Foto, das Sie mit der Ente oder Ihrem ersten Auto zeigt. Per Post an RHEINPFALZ, Kellereistraße 12-16, 67433 Neustadt oder per E-Mail: redneu@rheinpfalz.de.