Neustadt Drei Treffer im dritten Viertel

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Neustadt (kle). Mit einem überraschenden 6:4 (0:0, 2:2, 3:0, 1:2) Heimerfolg in der B-Gruppe der Wasserball-Bundesliga gegen den SC Wedding Berlin holte der SC Neustadt am Samstag zwei wichtige Punkte im Kampf um Platz vier.

Im Hinspiel im Oktober gab es für die Pfälzer noch eine deutliche 4:11 Niederlage. Als Tabellen-Zweiter waren die Berliner am Samstag in der Favoritenrolle. Doch schon im ersten Abschnitt hielten die Gastgeber ihr Tor sauber. So erlebten die rund 160 Zuschauer im ersten Viertel ein absolutes Novum. Beide Mannschaften erzielten in diesen acht Minuten keinen Treffer. SCN-Torhüter Luka Sucic war bei einigen Berliner Chancen Endstation, allerdings nutzten die Pfälzer Stürmer auch nicht ihre beiden Überzahlsituationen nach Wasserverweisen gegen Berliner Spieler. Die ersten beiden Tore fielen dann im zweiten Viertel für die Gastgeber in weiteren Überzahlspielen durch die beiden Kroaten Karlo Erak und Luka Kolar. Beim Gegentreffer der Berliner zum 2:1 durch Dominik Farkas hatte sich die Neustadter Abwehr beim Konter der Berliner zu langsam positioniert. Der 2:2-Ausgleich fiel durch einen flachen Schuss von Philipp Kotowski. Aufmerksamer Beobachter war dabei SCN-Oldie Jürgen Hermanns, der viele Jahre für die Neustadter im Tor stand. „Der flache Ball war für Luka Sucic schwer zu halten. Aber man merkt, dass er im Team richtig angekommen ist und sich auf seine Vorderleute gut eingestellt hat. Er wird von Spiel zu Spiel besser.“ So war Sucic ebenso ein Garant des Heimsieges wie Kapitän Matthias Held. Der hatte die schwere Aufgabe, als Centerverteidiger einen der stärksten Berliner Schützen, Sascha Knoop, zu neutralisieren, und löste sie hervorragend. Knoop erzielte keinen Treffer und musste schon vor Ende der Partie aus dem Wasser, nachdem er drei Hinausstellungen quittiert hatte. „Wir haben zu wenige Tore erzielt. Das glücklichere Team hat gewonnen“, so Knoops Kommentar. Richtig gut lief es allerdings für die Neustadter im dritten Abschnitt, als sie durch Tore von Held, Martin Görge und Luka Kolar mit 5:2 in Führung gingen. Im letzten Viertel taten sich die Gastgeber dann sehr schwer mit der vorgezogenen Verteidigung der Berliner. Die Angreifer fanden kein Durchkommen und mussten wiederholt wegen Ablauf der 30 Sekunden Angriffszeit den Ball an Berlin abtreten. Es folgte eine Torflaute auf Neustadter Seite mit sechs Minuten ohne Treffer, obwohl die Berliner etliche Hinausstellungen kassierten. Meist wurden die SCN-Chancen überhastet vertan. „Hier merkte man die fehlende Spielpraxis. Es fehlte die Kraft, dadurch wurden die Aktionen unkonzentriert“, so SCN-Trainer Golubic. Die Berliner Verteidigung zermürbte die Neustadter Angreifer und kam durch Tore von Julian Drachenberg und Yannick Arnold auf 5:4 heran. Doch in der Schlussminute war es Linkshänder Martin Görge, der sich mit einer geschickten Drehung gegen einen Berliner Abwehrspieler durchsetzte und mit dem 6:4 für den SCN alles klar machte. Er habe nach der Drehung gleich auf das Tor geschossen. Normalerweise stoppe man zunächst die Bewegung. Aber so sei der Berliner Tormann überrascht worden, erklärte Görge seinen Wurf zum Endstand. SCN-Spieler Jan Glaser lobte die geschlossene Teamleistung. „Wir haben alle füreinander gekämpft.“ Fernando Mongrell, der nach der Sirene zur Halbzeitpause wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah und voraussichtlich für ein Spiel gesperrt ist, war dagegen unglücklich. „Ich habe den Gegner nur weggedrückt, weil er auf mich zukam. Da war überhaupt nichts passiert. Mit der Entscheidung bin ich nicht zufrieden.“ Der Berliner Trainer Sören Mackeben sah letztlich einen verdienten Neustadter Sieg. „Wir haben zu wenige Chancen erspielt. Die lange Fahrt von sieben Stunden kann man auch nicht so einfach wegstecken.“ Für SCN-Coach Golubic war entscheidend, dass sich das Team noch einmal die Video-Aufzeichnungen vom Hinspiel in Berlin angesehen hatte. „Wir haben unsere Fehler gesehen und deshalb andere Bewegungen einstudiert. Unsere Verteidigung hat heute wie besprochen funktioniert. Die vergebenen Chancen waren eine Folge der fehlenden Kraft und Kondition wegen des Trainingsrückstandes“, erklärte Golubic. Neustadt bleibt mit jetzt 8:8 Punkten auf Rang fünf. So spielten sie SC Neustadt: Sucic, Ulrich – Ehrenklau, Glaser, Martin Görge (2 Tore), Oliver Görge, Mongrell, Hummel, Mosashvili, Tummings, Erak (1), Kolar (2), Held (1). (kle)

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