Neustadt Ein Leben für den Schießsport

91-86139356.jpg

MAIKAMMER. Erich Sell ist begeisterter Sportschütze. Selbstverständlich war es für ihn daher, sich auch in seinem Verein, dem Schützenverein Maikammer, ehrenamtlich zu engagieren. Seit 34 Jahren wartet er die Anlage im Alsterweilerer Tälchen und ist seit 2002 auch als Schießleiter für die Sicherheit am Stand verantwortlich.

Für sein Engagement wurde er dieses Jahr im Maikammerer Rassigakeller vom Landkreis Südliche Weinstraße mit der Sportehrennadel ausgezeichnet (wir berichteten). Der gelernte Maschinenschlosser, der später 28 Jahre beim Technischen Dienst am Vinzentius-Krankenhaus in Landau arbeitete, entdeckte schon früh in der Jugend seine Begeisterung für das Schießen. Mit dem Luftgewehr sammelte der heute 76-Jährige erste Erfahrungen, schloss sich 1962 zunächst dem Schützenverein in Dannstadt an, ehe er in Maikammer ein Haus baute und 1969 den Wohnsitz- und Vereinswechsel vollzog. „Beim Schießen kann ich total abschalten, weil man sich so konzentrieren muss. Es ist einfach ein schöner Sport“, schwärmt Sell, der mit seiner Frau vier Kinder hat. Hinzu kommen fünf Enkel. Zwei davon sind in der recht jungen Bogensportabteilung in Maikammer aktiv, erzählt der Feierabend-Winzer, der sich auch als Läufer hervortat. Für den TV Maikammer startete er bei Straßen-, Berg- und Waldläufen, war Beisitzer im Vereinsausschuss des TV Maikammer und seit seinem 16. Lebensjahr auch Sänger im Männerchor. Sell führt seine Fitness auf sein aktives Leben zurück. Seine Tätigkeit im Verein stellt er nicht in den Vordergrund: „So viel ist das nicht, ich mähe ja nur den Rasen auf dem Stand, halte die Anlage sauber und schaue, dass die Züge laufen.“ Noch immer ist Sell als Schütze aktiv, schießt in der Luftpistolen- und Luftgewehr-Mannschaft des SV Maikammer. Früher hatte er in Kreis-, Bezirks- und Landesliga mit dem Kleinkaliber (50 Meter) und Luftgewehr (10 Meter) geschossen, berichtet der heutige Mannschaftsführer, der noch immer jede Woche fünf Stunden Zeit in seinen Sport investiert. Das Laufen musste er nach Problemen an den Gelenken aufgeben, Schießen hingegen ist ihm geblieben. Um als Schießleiter fungieren zu können, hatte er zuvor eine Sachkundeprüfung abgelegt, überwacht nun auf dem Stand die Abläufe und wertet die Treffer bei den Wettkämpfen aus. Kindern und Jugendlichen empfiehlt Sell vor allem den Einstieg mit dem Bogen: „Das ist sehr gut für die Muskulatur und hilft auch, sich in der Schule konzentrieren zu können“, weiß der erfahrene Schütze. Er bedauert aber, dass „die Jugendlichen oft aufhören, wenn die ersten Mädchen im Leben an Bedeutung gewinnen“. Bei Erich Sell selbst war das anders: Seine Frau stand hinter ihm. Er ist auch heute noch dabei, wenn eine helfende Hand gebraucht wird, etwa um den Stand für das Armbrustschießen auf der Maikammerer Kerwe auszubauen.

x