Neustadt Ein Stolperstein für Diedesfeld

Vor zwei Jahren trat Gunter Demnig, Ideengeber des Projekts „Stolpersteine“, zuletzt in Neustadt in Aktion – damals auch an der
Vor zwei Jahren trat Gunter Demnig, Ideengeber des Projekts »Stolpersteine«, zuletzt in Neustadt in Aktion – damals auch an der früheren Gestapo-Zentrale in der Konrad-Adenauer-Straße. Jetzt kommt er wieder.

Die Ausbauarbeiten an der Weinstraße bieten die Gelegenheit, jetzt auch ein dunkles Kapitel der Diedesfelder Ortsgeschichte aufzuarbeiten: Mit der Verlegung eines „Stolpersteins“ soll an das Schicksal der jüdischen Weingutsbesitzerin Maria Schwarzwälder erinnert werden.

Der quadratische Stein in dem bekannten Messing-Design soll am Donnerstag, 21. September, um 9 Uhr vor dem ehemaligen Wohnsitz der Familie, Weinstraße 520, schräg gegenüber dem Dorfplatz von dem Bildhauer Gunter Demnig, dem Ideengeber des Projektes „Stolpersteine“, in den Gehweg eingelassen werden.

Maria Schwarzwälder, geborene Hesslein, wurde 1879 in Bamberg als Tochter einer jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Sie heiratete 1922 den Diedesfelder Weingutsbesitzer und Kaufmann Adam Schwarzwälder und lebte mit gemeinsam mit ihm im besagten Anwesen. Ein Sohn mit Namen Karl wurde 1923 in Neustadt geboren. Der Ehemann Adam verstarb nach 17 Ehejahren 1939 an einem Krebsleiden. Noch kurz zuvor hatte er wegen der jüdischen Wurzeln seiner Frau 10 000 Reichsmark Geldbuße zahlen und einen Weinberg an die Gemeinde abtreten müssen.

Nach dem Tod ihres Mannes führte Maria Schwarzwälder das Weingut weiter, bis sie am 26. Juli 1942 von der geheimen Staatspolizei abgeholt und über Trier und Köln nach Theresienstadt gebracht wurde, wo sie laut Sterbeurkunde am 22. August 1942 an Lungenentzündung/Herzschwäche starb. Der Weinberg wurde der Familie nach einem Rechtsstreit in der Nachkriegszeit restituiert.

x