Neustadt Entspannt auf den Wurstmarkt

Der Frankenthaler Simon Hayn Simon (links) bedrängt Julian Heck.
Der Frankenthaler Simon Hayn Simon (links) bedrängt Julian Heck.

«Bad Dürkheim.»Zwei Jahre mussten die Hockeyfreunde der Region auf das Lokalderby zwischen dem Dürkheimer HC und der TG Frankenthal warten. Am Freitagabend bekamen sie dafür in einem zwar spielerisch nicht hochklassigen aber kämpferisch rundherum überzeugenden Derby der Zweiten Hockey-Bundesliga beste Unterhaltung geboten. Die Gastgeber hatten beim 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 1:0) das bessere Ende und im Anschluss einen entspannten Wurstmarkt-Besuch. Fast auf den Tag genau vier Jahre musste der Dürkheimer HC auf einen Sieg gegen den Lieblingsrivalen warten. Am 3. Oktober 2013 siegten die Dürkheimer ebenfalls mit 3:2. Damals wie am Freitag war Philipp Metzger unter den Torschützen. Dabei kam sein Einsatz auch für ihn selbst ein wenig überraschend: „Ich bin gestern erst aus dem Urlaub zurückgekommen, stand ohne Training auf dem Platz. Am Ende ist mir das Laufen ganz schön schwergefallen“, erklärte der Dürkheimer Mannschaftskapitän und strahlte über den ersten Sieg nach dem Wiederaufstieg. Und vielleicht hatte ihm sein Treffer zum 1:1 (6.) einen Zusatzschub gegeben. Es war die Belohnung für den enormen Aufwand, den die Dürkheimer im ersten Viertel betrieben hatten. Denen gehörte zwar optisch, die Anfangsviertelstunde, in Führung lagen aber erneut die Gäste. Über Alexander Cunningham und Marius Haber befreiten sich die Frankenthaler erstmals vom Druck und im Schusskreis lauerte Fridolin Lüschen (3.) und ließ Martin Fink im Tor keine Chance. Für TG-Kapitän Timo Schmietenknop der einzige Lichtblick seiner Mannschaft in Durchgang eins. „Wir standen das gesamte Spiel nicht gut in der Defensive, aber immerhin wurde es nach der ersten Pause etwas besser.“ Als Erklärung verwies er auf die Verletztenliste der TG. „Wir schleppen uns im Moment so durch.“ Auf den Doppeltorschützen von 2013 konnten die Gäste hingegen nicht bauen. Melvin Fuchs trägt seit dieser Saison das Dürkheimer Trikot, blieb ohne Torerfolg. Im Gegensatz zu Sven Becker, der ebenfalls vor dieser Spielzeit von der TG zum DHC gewechselt war. „Ich habe versucht, nicht nachzudenken“, kommentierte der Torschütze Becker ein wenig hin- und hergerissen „Klar hat mich das Tor für den DHC gefreut, aber auf der anderen Seite tut es mir auch für die TG leid.“ Vorentscheidend war sein 2:1 (42.) ohnehin nicht, denn schon 20 Sekunden später traf Lüschen noch in den Jubel der Gastgeber hinein zum Ausgleich. „Das war unser einziger echter Fehler. Da haben wir gepennt“, kommentierte DHC-Trainer Andreas Schanninger die Auszeit seiner Mannschaft. Ansonsten war er vor allem mit der gezeigten Leidenschaft rundherum zufrieden. „Wir wollten zeigen, dass wir es besser können, als gegen Stuttgart.“ „Der Sieg von Dürkheim war verdient. In einem Spiel mit Derbycharakter wollten sie den Erfolg einfach mehr“, analysierte TG-Trainer Can Yurtseven. Er weiß, dass auf seine Mannschaft nun harte Zeiten zukommen. „Jetzt stehen wir erst einmal hinten drin und müssen sehen, dass wir uns aus dem Strudel befreien.“ Immerhin kam im Derby keine weitere Verletzung hinzu. Denn bei aller Rivalität war das Duell zwar verbissen und intensiv, aber fair. Die souveränen Schiedsrichter Frank Lubrich und Andreas Sehrt mussten keine einzige Zeitstrafe aussprechen. Auch nicht, wegen zu langem Jubel. Denn nach dem letztlich entscheidenden 3:2 durch Maximilian Hornung acht Minuten vor dem Ende freuten sich die Gastgeber nur kurz, konzentrierten sich dann auf die zu erwartende Schlussoffensive der Gäste– und das gelang wesentlich besser, als nach dem 2:1. so spielten sie Dürkheimer HC: Fink, May (n.e.) - Becker, Behret, Dopp, Metzger, Fuchs, Heck, Hornung, Kreckel, Matz, Nehrdich, Julius Neu, Richard Neu, Paul, Schmitt, Tebel TG Frankenthal: König, Adams (n.e.) - Beck, Cunningham, Eck, Firsching, Frank, Haber, Hayn, Klug, Kohlmann, Lüschen, Reinhard, Schmietenknop, Schneider, Zettler, Zurke Tore: 0:1 Lüschen (3.), 1:1 Metzger (6.), 2:1 Becker (42.), 2:2 Lüschen (42.), 3:2 Hornung (52.) - Strafecken: 3/0 - 1/0 - Beste Spieler: Hornung, Schmitt - Schmietenknop - Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Lubrich/Sehrt (Ludwigshafen/Neustadt).

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