Neustadt Erst mal eingewöhnen

Die Kinder haben die neue Kita am Pfalzplatz bereits in Beschlag genommen.
Die Kinder haben die neue Kita am Pfalzplatz bereits in Beschlag genommen.

Seit dem vergangenen Montag können sich zunächst 20 Kinder ab dem zweiten Lebensjahr bei der Eingewöhnungsphase mit der neuen Kindertagesstätte vertraut machen. Ab April soll die Anzahl der zu betreuenden Kinder auf 30 steigen. Insgesamt bietet die neue Kita Platz für bis zu 75 Kinder – eine Größenordnung, die perspektivisch erreicht werden soll, wie die Verwaltung mitteilt. Der Bau der Kita am Pfalzplatz war notwendig geworden, um die Nachfrage und den damit verbundenen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz erfüllen zu können. In insgesamt drei Provisorien werden die Kinder untergebracht, bis die geplante viergruppige Kindertagesstätte im Neubaugebiet „Südlich der Rosenstraße II“ gebaut sein wird. Damit rechnet die Verwaltung bis Mitte 2022. Mitte 2017 war die Kita „Mullewapp“ beim kommunalen Kindergarten „Kleine Freunde“ für bis zu 50 Kinder entstanden. In angemieteten Räumen für zwei Gruppen in der Pauluskirche wurden weitere 50 Betreuungsplätze geschaffen. Nun ist das Kita-Provisorium am Pfalzplatz hinzugekommen, das derzeit noch namenlos ist. Auf einer Fläche von rund 40 mal 15 Metern ist das 3,80 Meter hohe Gebäude in Modulbauweise errichtet worden. Grundsätzlich ist es in alle Richtungen erweiterbar. Insgesamt sind auf dem Gelände am Pfalzplatz drei Gruppenräume mit jeweils einem Nebenraum, ein Schlafraum, ein Mehrzweckraum, Büroräume, Küche sowie sanitäre Anlagen entstanden. Voraussichtlich im Laufe des Frühsommers soll das Außengelände mit Spielmöglichkeiten angelegt werden. Um der Öffentlichkeit die neue Einrichtung zu zeigen, findet am Samstag, 9. März, von 11 bis 14 Uhr ein Tag der offenen Tür statt. Nach der offiziellen Eröffnung der Einrichtung durch Bürgermeister Lothar Lorch (CDU) und Sozialdezernent Ralf Trösch (SPD) besteht für interessierte Bürger die Möglichkeit, sich in den Räumen umzusehen. Darüber hinaus stehen das Kita-Personal sowie Vertreter der Fachbereiche „Bauen und Umwelt“ und „Bürgerdienste“ für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Vier Standorte hatte die Gemeinde geprüft und den am Pfalzplatz als den am besten geeigneten bewertet. Für eine konventionelle Bauweise habe die Zeit nicht gereicht, hatten Trösch und Bauamtsleiter Wolfgang Jünger im April 2018 im Gemeinderat erklärt. Die Module sollen langfristig nutzbar sein – also auch für einen anderen Zweck, sobald die Kita im Baugebiet „Südlich der Rosenstraße II“ in Betrieb gehen wird. Im September 2018 hatten die Arbeiten für das Provisorium begonnen. Nach den Tiefbauarbeiten zur Erschließung des Geländes und dem Bau der Fundamente waren per Schwertransport 33 Module angeliefert, aufgestellt und montiert worden. Dass nur wenige Monate nach Baustart die neue Einrichtung bezogen werden konnte, sei der Arbeit und dem Einsatz aller beteiligten Firmen und Akteure zu verdanken sowie den Mitarbeitern der Fachbereiche „Bauen und Umwelt“ und „Bürgerdienste“ zu verdanken, so Lorch. Für den Bau der Kita wurden insgesamt 1,8 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt. Mit dem Provisorium befinden sich derzeit sechs Kindertagesstätten in kommunaler Trägerschaft. Damit stellt die Gemeinde die größte Anzahl an Kindergartenplätzen, gefolgt von der evangelischen sowie katholischen Kirche, der Lebenshilfe und dem Waldorf-Kindergarten. Neben dem üblichen Angebot an Ganztagesplätzen bietet die Gemeinde am Pfalzplatz mit Blick auf das Kita-Zukunftsgesetz des Landes Rheinland-Pfalz als erster Träger in Haßloch eine durchgehende Teilzeitbetreuung von 7 bis 14 Uhr an. Das Angebot wird ergänzt durch die Möglichkeit, in der Kita das Mittagessen einzunehmen. Diese Regelung geht nach den Worten von Sozialdezernent Trösch über den jetzigen Rechtsanspruch hinaus. Die Gemeinde geht davon aus, dass mit der Inbetriebnahme des Provisoriums am Pfalzplatz der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz dauerhaft erfüllt werden kann. Außerdem ist die Verwaltung laut Trösch froh, dass trotz der hohen Fachkräftenachfrage im Erziehungs- und Betreuungsbereich frühzeitig qualifiziertes Personal für den Kita-Betrieb gewonnen werden konnte. Derzeit arbeiten dort fünf Personen. Geleitet wird die neue Einrichtung von Elfi Lützel.

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