Neustadt Für Schließung des Ägyptenpfads

Häufig verdreckt: der Ägyptenpfad.
Häufig verdreckt: der Ägyptenpfad.

Der Innenstadtbeirat plädiert in seiner Mehrheit für eine Schließung des Ägyptenpfads. Zurzeit werden unter den Anwohnern Unterschriften dazu gesammelt. Auch Oberbürgermeister Hans Georg Löffler sei bereits involviert, sagte Norbert Schied, Vorsitzender des Innenstadtbeirats, in der Sitzung des Gremiums am Dienstag.

Vandalismus und Verschmutzung seien an dieser Stelle nicht in den Griff zu bekommen, sagte Paul-Walter Erdelt, der die Unterschriftensammlung in die Hand genommen hat. Der Durchgang sei voller Tauben- und Hundekot und nachts auch gefährlich. „Die Betroffenen wollen die Schließung“, so Erdelt. Beiratsmitglied Gerhard Hofmann, der sein Atelier in der Nachbarschaft hat, sagte, in der Gegend habe sich „eine üble Szene“ etabliert. Anwohner würden belästigt, beleidigt und auch bedroht. Als er sich einmal dagegen gewehrt habe, hätten am nächsten Tag 30 Leute vor seinem Atelier gestanden. Von einer Schließung des Ägyptenpfads erhoffen die Befürworter sich eine Verbesserung, weil Randalierern dann quasi der Fluchtweg abgeschnitten würde. Karl-Heinz Schallmo sagte, das Problem bestehe seit 60 Jahren, und es sei an der Zeit, eine Mauer zu bauen. Skeptisch zeigten sich Andreas Böhringer (SPD) und Stadtratsmitglied Friderike Graebert (Grüne). Beide führten grundsätzliche Bedenken an, einen öffentlichen Raum einfach zu schließen. Die Lärmaktionsplanung der Stadt begrüßte das Gremium. Demnach soll der Verkehrslärm in zahlreichen Straßen der Stadt durch Tempo 30 reduziert werden (wir berichteten). Die Mehrheit des Innenstadtbeirats ist allerdings der Meinung, dass Verbesserungen in punkto Lärm, Sicherheit und Lebensqualität durch Fakten belegt werden müssen. Außerdem müsse sichergestellt werden, dass die Geschwindigkeitsbegrenzungen kontrolliert werden. Stefan Rouwen sagte, der Plan sei ein „guter, erster Schritt“, Details seien aber noch offen. Andreas Böhringer hält es für unbefriedigend, dass in der Weinstraße in Hambach keine durchgängige Begrenzung auf Tempo 30 vorgesehen ist. „Ich verstehe nicht, warum an einer Stelle der Lärm so groß ist, dass Tempo 30 vorgesehen ist, und ein paar Meter weiter nicht.“ Mehrere Beiratsmitglieder unterstrichen, dass eine Geschwindigkeitsbegrenzung nichts nütze, wenn sie nicht kontrolliert werde. Nach Meinung Jochen Kappels sind Kritikpunkte in Detailfragen aber eher unbedeutend im Vergleich zu der Hauptbotschaft der Planung – dass nämlich Tempo 30 auch auf Bundesstraßen möglich sein wird. „Das wird andere Entwicklungen nach sich ziehen und gibt auch den Fußgängern eine andere Rolle.“ Der Arbeitskreis Sauberkeit berichtete, dass wegen der Kaugummiflecken in der Fußgängerzone mehrere Firmen ihre Reinigungsgeräte präsentieren wollten. Sie funktionierten teils mit Trockeneis, teils mit Hochdruck. Trockeneisreiniger hätten keinerlei negative Auswirkungen auf die Steine, betonte Schied. Mehrere Mitglieder betonten, dass sie bei diesem Thema dringenden Handlungsbedarf sehen. Man könne nicht Millionen für neuen Straßenbelag ausgeben und sich dann nicht mehr darum kümmern. Zur Finanzierung der Reinigung müsse auch über Gebühren nachgedacht werden, sagte beispielsweise Rainer Grun-Marquardt. Schied informierte darüber hinaus über den Stand der Dinge bei der Vorbereitung des Weihnachtsmarkts. Auch in diesem Jahr werde es auf dem Marktplatz bei dem bereits bekannten Kompromiss zwischen Weihnachts- und Wochenmarkt bleiben.

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