Haßloch Gemeinderatswahl: Wer vom Wähler auf der Liste „hochkumuliert“ wurde

Bei den Kommunalwahlen können die Bürger Einfluss auf die Listenvorschläge der Parteien nehmen.
Bei den Kommunalwahlen können die Bürger Einfluss auf die Listenvorschläge der Parteien nehmen.

Am 3. Juli um 18.30 Uhr, noch kurz vor der Sommerpause, tritt der neu gewählte Haßlocher Gemeinderat zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Viele bekannte Gesichter sind darunter. Das neue Personaltableau birgt aber auch einige Überraschungen.

Die Mehrheit der Ratsmitglieder war bereits in der vergangenen Legislaturperiode im Gemeinderat vertreten. Vergleicht man den frisch gewählten Rat mit dem Gremium, das nach den Kommunalwahlen vor fünf Jahren in den Sitzungssaal eingezogen ist, so befinden sich unter den 36 Mitgliedern insgesamt 23, die bereits in den vergangenen fünf Jahren ein Mandat hatten. 13 Ratsmitglieder sind neu dabei. Mit sechs „Neulingen“ stellt die CDU die meisten, bei der AfD sind es gegenüber 2019 vier neue Gesichter. Der Frauenanteil ist übrigens gewachsen: Statt bisher 13 arbeiten nun 15 Frauen im Gemeinderat mit.

Die Wähler haben nur zum Teil von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die von den Parteien und Gruppierungen aufgestellten Kandidatenlisten durcheinanderzuwirbeln. So hat sich die Liste der AfD nur geringfügig verändert. Anders bei der CDU: Hier hat Renate Armbrust, Listenplatz 2, den Spitzenkandidaten Daniel Mischon überholt und die meisten Personenstimmen bekommen. Inci Uzun wurde von Platz 13 auf Platz 6 hochkumuliert.

Hurrle: Einzug knapp verfehlt

Bei den Sozialdemokraten wäre dem früheren Erster Beigeordneten und SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Jürgen Hurrle, der vor 17 Jahren nach einem parteiinternen Konflikt sein Amt niedergelegt und sich seither aus der SPD zurückgezogen hatte, fast eine Überraschung gelungen. Kurzfristig hatte er sich zur Kandidatur auf dem letzten Listenplatz bereit erklärt. Die Wähler hievten ihn zwar von Platz 18 auf Platz 10, aber am Ende fehlten ihm doch rund 170 Personenstimmen, um in den Gemeinderat einziehen zu können.

Eine Überraschung war auch das Abschneiden des bisherigen Fraktionsvorsitzenden der HLL, Ralf Berger. Nach vielen Jahren im Gemeinderat scheidet er aus dem Gremium aus, weil er als Spitzenkandidat auf Platz 3 landete, die HLL aber künftig nur noch zwei Sitze hat. Womit nicht unbedingt zu rechnen war: Auf Platz 1 nach oben kumuliert wurde Christina von Lohr, die auf Platz 10 gestartet war. Im vergleich mit den anderen Listen gab es bei der HLL ohnehin die meiste Bewegung: Kaum ein Kandidat oder eine Kandidatin, der oder die bei der Wahl den Listenplatz behalten hat. Von Platz 35 auf 7 konnte es da nach oben gehen, aber auch von Rang 3 auf 9 nach unten.

Den größten Sprung bei der FWG machte Beatrix Leibfried, die auf Listenplatz 11 stand, aber von den Wählern auf Platz 2 katapultiert wurde. Steil nach oben ging es bei den Grünen auch für Karin Alter-Hormes, die von 7 auf 2 nach oben kletterte.

Insgesamt 1245-mal haben Wähler von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, auf dem Wahlvorschlag der Parteien Änderungen vorzunehmen. Die meisten naturgemäß bei der CDU, die ja auch die meisten Stimmen erhalten hat. Panaschiert – also ihre Stimmen auf verschiedene Listen verteilt – haben 624 Wähler.

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