Meckenheim Gemeindewerke: Gespräche über Veränderungen

Meckenheim hat ein eigenes E-Werk.
Meckenheim hat ein eigenes E-Werk.

Die Gaspreise der Gemeindewerke Meckenheim haben zu Jahresbeginn für Ärger gesorgt in dem Ort. Denn sie schnellten deutlich stärker in die Höhe als die anderer Versorger. Wie geht es nun weiter mit den Gemeindewerken?

Die Gemeinde Meckenheim hat, im Gegensatz zu den meisten kleineren Gemeinden, ein eigenes Strom- und Gaswerk. Lange Zeit ist die Gemeinde damit gut gefahren. Das E-Werk Meckenheim war über viele Jahre nach Angaben der Verbraucherzentrale der günstigste Versorger in ganz Rheinland-Pfalz. Doch dann kam der Krieg in der Ukraine und mit ihm die Energiekrise. Und die Preise schnellten in Meckenheim deutlich stärker in die Höhe als in der Nachbarschaft. Der Meckenheimer Wolfgang Seiberth sah sich die Preise damals genau an und verglich sie auf der Grundlage eines Gasverbrauchs in Höhe von 25.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr miteinander. Sein Fazit: Meckenheim lag mit Kosten in Höhe von 5595 Euro ganz vorne. Kunden der Neustadter Stadtwerke zahlten laut Seiberth nur 3356 Euro.

Ein ähnliches Ergebnis erbrachte ein Vergleich der Strompreise: Auch hier erwies sich das E-Werk Meckenheim als teuer. In Zahlen: Bei einem Verbrauch von 4400 Kilowattstunden pro Jahr zahlen die Meckenheimer laut Seiberth 3025 Euro, die Kunden der Neustadter Stadtwerke 1932 Euro. Zur Frage, ob das an der Einkaufsstrategie liege, wollte sich Ortsbürgermeisterin Julia Kren damals mit Hinweis auf geschäftliche Interna nicht äußern.

Die Frage heute: Wie geht es weiter mit den Werken? Kren verrät derzeit nur so viel: Es gebe Gespräche über Veränderungen. Näheres könne sie derzeit nicht bekannt geben. Kren ist als Ortsbürgermeisterin Leiterin des E-Werks. Damit ist sie gemeinsam mit dem Werkausschuss zuständig für die Preispolitik und die Strombeschaffung. Die technische und kaufmännische Leitung des Werks sind in der Hand der Neustadter Stadtwerke.

Verschiedene Ideen

Der Werkausschuss tagte zuletzt im März, allerdings nicht-öffentlich, genau wie im Februar. Die letzte Sitzung mit einem öffentlichen Teil war im Januar, als der Wirtschaftsplan 2023 beschlossen wurde.

Hinweise auf die derzeitigen Diskussionen gibt das Ausschuss-Protokoll vom 6. Juli vergangenen Jahres. Darin heißt es zum Thema Beschaffungssituation, dass das Stromversorgungsunternehmen TWL Netze GmbH in Ludwigshafen aufgefordert worden sei, ein „indikatives Angebot“ vorzulegen, ebenso die Pfalzwerke. Auch über die Idee, einen Dienstleister wie die Ingenieurgesellschaft für Energiedienstleistungen mbH (Enoplan) mit Sitz in Bruchsal einzuschalten, wurde gesprochen. Martin Gödel von den Stadtwerken Neustadt brachte die Idee des Portfoliomanagements ins Spiel. Dabei wird ein Lieferant ausgesucht, der zu unterschiedlichen Zeitpunkten Gas und Strom einkauft. Ziel sei es, Preise auf Marktniveau zu erzielen. Diese Variante, die Gödel laut Protokoll bevorzugt, bedürfe aber einer neuen Vertragsgestaltung.

x