Neustadt Gespräche statt Sofortbeschluss

Der Verbandsgemeinderat Edenkoben sollte noch nicht bei der Ratssitzung in der nächsten Woche über die Sanierung des Kalmitbades in Maikammer entscheiden. Damit bekomme man Zeit, die vorliegende Planung nochmals von der Kostenseite zu überprüfen und zu optimieren. Dafür hat sich der Hauptausschuss des Ortsgemeinderats Maikammer ausgesprochen.

Vertreter aller Fraktionen im Ausschuss und Ortsgemeinderat haben dafür gestimmt, Ortsbürgermeister Karl Schäfer (CDU) solle umgehend Gespräche mit der Verbandsgemeinde Edenkoben über eine finanzielle Beteiligung der Ortsgemeinde an der Schwimmbadsanierung führen. Bei einer einvernehmlichen Lösung hat der Hauptausschuss „eine maßgebliche finanzielle Beteiligung“ der Ortsgemeinde in Aussicht gestellt, „wenn die 50-Meter-Bahnen im Wesentlichen erhalten werden“ könnten. Auch will man die Südpfälzer Landtagsabgeordneten bitten, sich dafür einzusetzen, dass es beim Innenministerium in Mainz noch einmal zu einer persönlichen Verhandlung über die Sanierung des Maikammerer Freibades komme. Wie mehrfach berichtet, hat Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé (CDU) eine Alternativplanung mit Verkürzung des Schwimmerbeckens auf 25 Meter vorgestellt, für die das Land einen Zuschuss in Aussicht gestellt habe. Der ursprüngliche Plan, der vom alten Verbandsgemeinderat Maikammer beschlossen worden war, sollte laut Ministerium hingegen nicht bezuschusst werden. Der Hauptausschuss ist der Meinung, dass mit der Verkleinerung des Nichtschwimmerbeckens, dem Andocken des Sprungbeckens ans Schwimmerbecken und notfalls mit dem Opfern einer 50-Meter-Bahn (von sechs) auch deutlich Wasserfläche eingespart und so Betriebskosten gesenkt werden könnten. Es sei deshalb überhaupt nicht plausibel, wieso es fürs 25-Meter-Becken 800.000 Euro Zuschuss gebe und bei 50-Meter-Bahnen überhaupt nichts, sagt Bernhard Blumenstiel (SPD). Der Unterschied bei den Betriebskosten von jährlich 18.000 Euro zwischen beiden Planvarianten dürfe nicht isoliert betrachtet werden, forderten die Ausschussmitglieder: Schon mit einer Erhöhung der Eintrittspreise um 25 Cent könne dies aufgefangen werden, schlägt Thomas Herrmann (Bürgerliste) vor. Das Bad werde bei einer Aufgabe der 50-Meter-Bahnen an Attraktivität und damit Besucher verlieren, meint Daniel Kern (CDU). Vor allem befürchten die Ratsmitglieder dann das Abwandern von Dauerkartenbesitzern (im Schnitt derzeit 1300 bis 1500 pro Badesaison). Die Zeit sei bisher viel zu kurz gewesen, um sich Klarheit zu verschaffen, wie die unterschiedlichen Kosten zustande gekommen seien, merkt Otto Stachel (FWG) an. Man solle die Entscheidung deshalb nicht übers Knie brechen. Eine weitere Badesaison sei mit der bestehenden Technik auch möglich, meint Karl Schäfer. Denn der Hauptschwachpunkt in der Technik, die Chlorgasanlage, sei noch von der Verbandgemeinde Maikammer erneuert worden. Es müssten alle Argumente gesammelt und bewertet werden, fordert Blumenstiel: „Wir brauchen belastbare Zahlen.“ Erst dann könne entschieden werden, welche Wirtschaftlichkeit bei den Planvarianten gegeben sei. Die Badsanierung wird heute im Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Edenkoben beraten und steht auf der Tagesordnung der Verbandsgemeinderatssitzung am 29. Januar. Bürgermeister Olaf Gouasé sagte gestern, er habe dem Innenministerium nochmals einen Brief, abgestimmt mit dem Ortsbürgermeister von Maikammer, zu beiden Planvarianten geschrieben. Ihm sei angekündigt worden, die Antwort sei unterwegs. (ff)

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