Neustadt Hambach: Lauftreff ohne Wettkampfziele

Seit Mai treffen sich jeden Mittwochabend am kleinen Parkplatz am Ende des Römerwegs in Hambach Anfänger und Wiedereinsteiger, um gemeinsam zu laufen. Initiiert hat den offenen Lauftreff Jens Bramenkamp.

Er ist ein Naturmensch: Jens Bramenkamp (34), von Beruf Förster, meistert den Anstieg am Mausoleum zum Treffpunkt, ohne atemlos zu werden. Bramenkamp läuft gerne. Ausdauernd, lange, aber ohne Wettkampfcharakter. Er will keine Rekorde brechen, keine Marathon-Distanzen absolvieren. Als siebenjähriger Knirps hat er angefangen, um seine Eltern bei Volksläufen zu begleiten. Bis kurz vorm Abitur war er leistungsorientiert auf Crossstrecken und bei Waldlaufmeisterschaften unterwegs. Etwas mehr als drei Minuten brauchte er zu seinen besten Zeiten, um einen Kilometer zurückzulegen. Dann kamen Studium, Arbeit und Familie. Gelaufen ist er immer. Dreimal die Woche. So, wie es die Experten für das Herzkreislaufsystem empfehlen. Einige Zeit nahm Bramenkamp an einem Lauftreff in Haßloch teil. Dort allerdings habe man schon eher das Ziel gehabt, auch leistungsmäßig anzutreten. Jetzt hatte er die Idee, einen Aushang beim TV Hambach zu machen und Gleichgesinnte zu suchen. Tatsächlich fand sich ein Kreis von rund zehn Teilnehmern. „Weitere Läufer sind willkommen. Es sind ja nie alle dabei“, betont Bramenkamp. Dabei ist auch das Ehepaar Eva Kirst und Jens Müller. Sie sagen beide, dass sie sich einfach nur bewegen wollen. Kirst ist reine Anfängerin, auch wenn sie sich bereits durch Step-Aerobic fit hält. „Es klappt gut, unsere Strecke wird immer ein wenig länger“, erklärt sie. Gelaufen werden zwischen acht und zehn Kilometern. Außer einer gewissen Grundfitness braucht man nichts, in der Gruppe wird aufeinander Rücksicht genommen. Nach einigen Kilometern forcieren die Geübteren das Tempo. Der Rest macht „sein Ding“. Im Hinblick auf Begegnungen mit Tieren sagt der Förster: „Hunde dürfen ohne Leine laufen, wenn sie gehorchen und nicht so weit entfernt sind, aber es ist nicht fair gegenüber Läufern.“ Er appelliert an die Herrchen, ihre Hunde entsprechend zu halten, wenn Läufer auftauchen. Denn er weiß, die Sportler wollen nicht stoppen, nicht ihren Rhythmus verändern. Dafür ist es sinnvoll, in der Gruppe zu laufen, das macht es für Hunde uninteressanter, auf die Läufer zuzugehen. Die zweiten, wesentlich stärkeren Tiere sind die Wildschweine. Keiler, die bedrohlich aussehen, sind kein Problem. Es sind die Bachen, die Mutterschweine, die ihre Frischlinge schützen wollen. „Ruhig verhalten, langsam werden, zurückgehen, einen anderen Weg wählen“, rät Bramenkamp. Info Treffpunkt: Mittwoch (bei jedem Wetter), 19 Uhr, am Parkplatz an der ehemaligen Gaststätte „Römerklause“, zwischen Mausoleum und Schützenhaus, am Ende des Römerwegs. (kle)

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