Neustadt Helfende Hände dringend gesucht

„Die Mühlen im Tal sind wichtig für den Tourismus im Tal“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins Wappenschmiede. Er setzt sich
»Die Mühlen im Tal sind wichtig für den Tourismus im Tal«, sagt der Vorsitzende des Fördervereins Wappenschmiede. Er setzt sich für den Erhalt und die Sanierung des Anwesens sein, braucht dafür aber Unterstützung.

Auf der Suche nach „handwerklich begabten Ehrenamtlichen“ ist Benno Münch, Vorsitzender des Fördervereins historische Wappenschmiede Elmstein. Außerdem würde er gern zwei Häuser neben der Wappenschmiede erwerben. Deshalb hat er bei Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) nach finanzieller Unterstützung durch den Landkreis angefragt. Der Landkreis könne den Ankauf von Häusern nicht finanzieren, unterstütze den Verein aber gern anderweitig, teilt Sprecherin Sina Müller auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. „Wir brauchen eine schlagkräftige Arbeitstruppe“, sagt Münch, ein großer Mühlenfan, der Initiator für den Erhalt und die Sanierung der Elmsteiner Wappenschmiede ist. Etwa 60 Mitglieder habe der Förderverein, doch nur wenige Aktive. Die schon immer kleine Anzahl der aktiven Helfer sei durch Tod und Erkrankungen dezimiert. Andere Helfer hätten aufgrund beruflicher Belastungen nur gelegentlich Zeit. Derzeit schreite der Verfall des historischen Anwesens „schneller voran als wir nachkommen“, sagt Münch. Gesucht seien handwerklich begabte Leute, die während der Woche tagsüber Zeit haben. In Elmstein seien solche Helfer schwer zu finden, „denn die Leute, die bereit sind, sich zu engagieren, sind schon in anderen Vereinen und Initiativen und haben deshalb keine Zeit übrig“. Deshalb hofft Münch, Helfer aus anderen Orten zu finden. Ehrenamtliche seien umso mehr nötig, da Handwerksbetriebe seltener als früher bereit seien, ohne Bezahlung Arbeiten in der Wappenschmiede zu übernehmen. „Die haben alle gut gefüllte Auftragsbücher und müssen natürlich ihre Aufträge erledigen. Davon leben sie schließlich“, zeigt Münch Verständnis. Gesucht würden außerdem Ehrenamtliche, die Besucher durch die Wappenschmiede führen. Auch hier habe es Ausfälle gegeben, derzeit stünden nur noch zwei Gästeführer zur Verfügung. Beide seien gesundheitlich angeschlagen, deshalb habe er selbst schon Führungen übernehmen müssen, berichtet Münch. Dazu sei er eigens aus Ludwigshafen, wo er wohnt, nach Elmstein gefahren. „Es bleibt alles an mir hängen, das schaffe ich nicht mehr“, klagt Münch. Denn auch er selbst habe in den vergangenen Monaten aus privaten und gesundheitlichen Gründen zeitliche Abstriche bei seinem Engagement für die Wappenschmiede machen müssen. Angesichts des Projekts Wooge und Trifte im Legelbachtal, das zur Förderung des Tourismus beitragen soll, habe die Erhaltung der Wappenschmiede zusätzliche Bedeutung bekommen, sagt Münch. Er ist überzeugt, dass das Projekt im Legelbachtal nur ein Erfolg werden könne, wenn die Mühlen ein weiterer Anziehungspunkt für Besucher seien. „Für das Legelbachtal werden mehrere 100.000 Euro ausgegeben und an die Mühlen denkt keiner“, sagt Münch. Obwohl die vorhandene Arbeit kaum zu bewältigen ist, hat Münch Erweiterungspläne. Der Förderverein möchte zwei Häuser neben der Wappenschmiede, die zur Versteigerung anstehen, erwerben. Die Häuser stünden zwar nicht in direktem Bezug zur Wappenschmiede, „doch es wäre sinnvoll, wenn alles in einer Hand ist“, so Münch. Auch weil man so verhindern könne, dass neben der Wappenschmiede etwas entsteht, das nicht zu dem historischen Ensemble passe. Der Förderverein habe derzeit dank Spenden zwar „eine gut gefüllte Kasse“, aber dieses Geld werde für das Sägewerk benötigt. Wie berichtet, wurde das historische Sägewerk ausgebaut und wird von einem Mühlenbauer restauriert. Geplant war, dass es in diesem Jahr wieder eingebaut wird. Weil der Mühlenbauer einen Unfall hatte, sei das nun erst im kommenden Jahr möglich, so Münch. „Bürgermeister Stefan Herter und Verbandsbürgermeister Manfred Kirr unterstützen uns nach Kräften, doch die Gemeinde und die Verbandsgemeinde haben kein Geld“, sagt Münch. Er habe nun beim Landrat wegen finanzieller Unterstützung angefragt. „Der Landkreis schätzt die Arbeit des Fördervereins und hält das Engagement für herausragend“, betont Sina Müller, Sprecherin der Kreisverwaltung. Doch der Landkreis dürfe aufgrund seiner hohen Schulden und der Beteiligung am Kommunalen Entschuldungsfonds keine zusätzlichen freiwilligen Leistungen erbringen – und das wäre die finanzielle Förderung des Ankaufs eines Anwesens aber eindeutig. Auch die Stiftung des Landkreises könne in diesem Fall nicht einspringen, so Müller. Denn die Stiftungsmittel dürften laut Satzung nicht dazu verwendet werden, das Vermögen eines Anderen zu erhöhen, auch wenn dies ein Verein ist. Müller verweist darauf, dass die Stiftung des Landkreises dem Förderverein 2016 für die Reparatur des Hammerwerks der Mühle 8000 Euro gespendet hat. Die Stiftung sei auch gern in Zukunft dazu bereit, konkrete Projekte des Fördervereins finanziell zu unterstützen. Kontakt Wer an der Wappenschmiede mitarbeiten möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0621/5744897 oder per E-Mail an abeam@gmx.de melden.

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