Neustadt Künftig wieder regelmäßig „unten“
«Neustadt». Gute Nachricht für alle Freunde hochwertiger Livemusik im Wirtshaus Konfetti: Die Kulturkneipe hat ab dem neuen Jahr einen neuen Pächter, der an einer Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Kulturverein „Wespennest“ interessiert ist. Der Name solle erst im Januar bekannt gegeben werden, doch mittelfristig sei geplant, künftig wieder wie früher einmal pro Monat ein Konzert im Wirtshaus stattfinden zu lassen, so der Verein. So wird bereits der Auftritt von Ad Vanderveen, mit dem die neue Saison am 19. Januar startet, im „Konfetti“ über die Bühne gehen.
Das Programm des Kulturvereins ist im ersten Halbjahr 2019 wieder von drei Musikrichtungen geprägt, bietet aber wohl aufgrund der Unsicherheiten der letzten Monate etwas weniger Termine als gewohnt: Zu Beginn des Jahres dominieren Folk bzw. Folkrock, dann folgen mehrere Rock- und Blueskonzerte und vor der Sommerpause bestimmt dann Weltmusik das Bild. Den Anfang macht, wie gesagt, Ad Vanderveen, der „holländische Neil Young“, der schon mehrfach in Neustadt zu Gast war, das letzte Mal noch mit seiner Band, den „O´Neils“. Jetzt, rund dreieinhalb Jahre später, erscheint er mit der Sängerin Kersten de Ligny an seiner Seite, die nach seinen Worten nicht nur seine Musik, sondern auch sein Leben bereichert und sich musikalisch sehr an Emmylou Harris orientiert. So wächst zusammen, was zusammen gehört, denn die echten Young und Harris haben im Laufe ihrer Karrieren auch sehr oft miteinander gearbeitet. Der kurpfälzische Musikkabarettist und „Masterbabbler“ Arnim Töpel, ein Freund des „Wespennests“ von der ersten Stunde an, komplettiert mit seiner musikalischen Lesung am 26. Januar das Programm im ersten Monat des Jahres. Was Neil Young für Vanderveen darstellt, ist für den Neustadter Sänger, Gitarristen und ehemaligen „Konfetti“-Wirt Ede Eber-Huber Tom Petty. Neben seiner Folkrock-Gruppe „Haardt of Gold“ und der „Uffbasse Palzbänd“ hat er deshalb nun ein Tom-Petty-Tributeprojekt auf die Beine gestellt: „Free Falling“ soll erstmals im April in der TV-Turnhalle in Gimmeldingen auftreten und unter anderem die Erfolgstitel „Breakdown“, „Into The Great White Open“ und „Too Good To Be True“, aber auch Nummern, die Petty selbst gecovert hat, wie „13 Days“ von J. J. Cale bieten. Ein Großereignis, das 2019 bereits seine elfte Auflage erlebt, wirft ebenfalls jetzt schon seinen Schatten voraus: Die von dem Niederländer Servais Haanen organisierte „Akkordeonale“ im Roxy-Kino, die erfahrungsgemäß schnell ausverkauft ist. In diesem Jahr sind, außer den beiden Begleitmusikern mit Cello und Flügelhorn, wieder fünf internationale Akkordeonisten aus fünf Ländern am Start, die alleine und im Team ihre Stücke präsentieren. Mit dem Roxy-Kino haben auch Gudrun Walther und Jürgen Treyz gute Erfahrungen gemacht, als sie Ende 2017 mit ihrer Irish-Folkband „Cara“ hier aufgetreten sind. Alle Sitze waren besetzt und die Stimmung im Saal prächtig. Grund genug, noch einmal bei den „Wespen“ vorbeizuschauen, dachten sich die beiden und kommen nun im April wieder, diesmal aber ins „Konfetti“ und ohne ihre Bandkollegen. Ihre Lieder lassen sich aber auch sehr gut in Duo-Formation darbieten. Außerdem können sie so, gelöst vom Gruppenzwang, auch mal ein deutsches Volkslied oder eine amerikanische Bluegrass-Nummer in ihre Songauswahl aufnehmen. Echte Highlights versprechen die Auftritte von zwei Bands im Februar und März in der Gimmeldinger Turnhalle zu werden, die echte lebende Musiklegenden in ihren Reihen vorweisen können. Zum einen sind da die „Dynamite Daze“ mit ihrem Schlagzeuger und Bandleader Colin Jamieson, Schotte und Lehrer an der Haßlocher Musikschule, der 2019 sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feiert, und unter anderem bei so erfolgreichen Acts wie „Message“ und „Highlander“ in Diensten stand, bevor er 2010 zusammen mit Sänger und Harpspieler Diddy Metzger die „Dynamite Daze“ aus der Taufe hob. „Scarecrows On Rampage“, eins von drei bisher veröffentlichten Bluesrock-Alben der Gruppe, wurde für den „Deutschen Schallplattenpreis“ nominiert und zeigt vielleicht am deutlichsten, welch außergewöhnliche Auffassung das Quartett von dieser Stilrichtung hat. Einen Monat nach Jamieson & Co. stehen dann mit Larry Garner und Norman Beaker zwei weitere „Heroes of Rock’n’Blues“ an gleicher Stelle auf der Bühne. Garner ist ein Bluesgitarrist und -sänger, der in Louisiana, dort wo das Herz der amerikanischen Zwölftaktmusik am lautesten schlägt, vor 66 Jahren Jahre zur Welt gekommen ist. In Gimmeldingen spielt er zusammen mit der „Norman Beaker Band“, deren Namensgeber Mitglied der „Blues Hall of Fame“ ist und in seiner fast 50-jährigen Karriere mit B. B. King, Alexis Korner, Jack Bruce, Buddy Guy, Jon Lord, Chris Farlowe und vielen anderen Persönlichkeiten der internationalen Rock- und Bluesszene zusammengearbeitet hat. Beim Programm des „Wespennests“ an der Haardter Weinkerwe im Mai stehen bislang nur drei der üblicherweise fünf Termine fest: Die Auftritte von „Les Poules à Colin“ aus Kanada, „Thabilé & Band“ aus Südafrika und „Iva Nova“ aus Russland firmieren dabei zugleich als Fortsetzung der Konzertreihe „Stimmen der Welt“. Die „Wespen“ erhoffen sich durch die Verlegung zum Weinfest und den damit verbundenen kostenlosen Eintritt, auch mehr jüngere Musikfreunde für diese 2017 gestartete Serie mit internationaler Vokalmusik zu begeistern. Außerdem wird voraussichtlich auch die Gruppe „Sweet Cream“ auf der Haardt mit von der Partie sein. Noch Fragen? Der Vorverkauf für die „Konfetti“ und „Wespennest“-Veranstaltungen startet am 8. Januar im Wespennest-Büro (06321/ 35007), für alle anderen hat er bereits begonnen: in der Buchhandlung Quodlibet, bei Tabak Weiss, allen Rheinpfalz-Geschäftsstellen oder unter www.reservix.de.
