Neustadt Kompromiss fürs Kalmitbad gebilligt

Einmütigkeit pur im Verbandsgemeinderat Edenkoben am Mittwochabend: Sowohl beim ersten Haushalt nach der vom Land angeordneten Fusion mit Maikammer als auch bei der Sanierung des Kalmitbads in Maikammer gab es nur Zustimmung, am Rande auch ein paar kritische Denkanstöße.

Zunächst wurde das nach etlichen Verhandlungsrunden festgezurrte Konzept für die Sanierung des Kalmitbads in Maikammer abgesegnet. Der dortige Ortsbürgermeister Karl Schäfer (CDU) bedankte sich bei allen Beteiligten für ihre Bemühungen. Er hoffe, dass die gefundene und vom Land bezuschusste Kompromisslösung bei den Besuchern ankomme. Nach monatelangen Diskussionen und Verhandlungen um die Zukunft des Kalmitbades kommt damit die Kompromisslösung zum Tragen, über die wir am 21. Februar ausführlich berichtet haben: ein Kombibecken für Schwimmer und Springer, ein Erlebnisbecken für Nichtschwimmer und ein Kinderplanschbecken. Diese Variante war vom Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Edenkoben empfohlen worden. Der Kompromiss besteht darin, dass zumindest drei 50-Meter-Bahnen statt der bisherigen sechs erhalten bleiben. Weiter auf 50-Meter-Bahnen schwimmen zu können, war eine Forderung vieler Schwimmbadbenutzer bei einer Informationsversammlung in Maikammer gewesen. Und der Ortsgemeinderat Maikammer hatte diese Forderung unterstützt. Im Kombibecken kommen zu den drei 50-Meter-Bahnen drei 25-Meter-Bahnen, ein angedocktes Sprungbecken mit Drei-Meter- und Ein-Meter-Brett sowie Kletterwand. Das Land hatte Ende Januar erklärt, dass auch eine solche Lösung bezuschusst werden könne. Der Landtagsabgeordnete Wolfgang Schwarz (SPD) hatte sich im Innenministerium um eine Kompromisslösung bemüht. Damit hatte sich das Ministerium bewegt, das ursprünglich nur für die Sanierung mit einem 25-Meter-Becken einen Zuschuss geben wollte. Die Kostenschätzung für die Sanierung mit Kombibecken liegen nach Anrechnung der Landeszuwendung (800.000 Euro) bei 4,3 Millionen Euro. Der Vorschlag sieht vor, das sich die Ortsgemeinde Maikammer mit 105.000 Euro an den Kosten beteiligt. Der Ortsgemeinderat Maikammer hat sich einstimmig dazu bereit erklärt. Verbandsbürgermeister Olaf Gouasé (CDU) hatte sich mit dem Kompromiss zufrieden gezeigt: „Dem Anspruch der Schwimmer trägt er ebenso Rechnung wie unserem Anliegen, die finanzielle Belastung für die Verbandsgemeinde um rund 1,1 Millionen Euro gegenüber der Ausgangsplanung zu reduzieren.“ Neben dem Kombibecken wird es ein eigenes Erlebnisbecken geben mit dreifacher Wellenrutsche, Wasserkanone, Wasserpilz, Sprudelliegen, Schwanenhälse und Massagedüsen. Das Kinderplanschbecken soll mit Rutsche, mit Wasserspielen und Sonnensegel ausgestattet werden. Hinzu kommt ein Wasserspielplatz. Mit der Sanierung kann nach Auskunft Gouasés mit dem Ende der Badesaison 2015 begonnen werden. Beim Zahlenwerk für das laufende Jahr hob Bürgermeister Olaf Gouasé die aufgrund der Investitionen erforderliche Erhöhung der von den Ortsgemeinden abverlangten Umlage auf 36,77 Prozent hervor. In den alten Verbandsgemeinden lagen die Sätze bei 32 beziehungsweise 33 Prozent. Was die beiden Tourismusvereine betrifft, so kündigte der Verwaltungschef neue Organisationsstrukturen und ein neues Finanzierungsmodell an, wobei eine externe Beratung eingeholt werde. Als Anfinanzierung für die Sanierung der Sporthalle Edesheim seien 100.000 Euro eingestellt. In den nächsten Jahren würden die Schulen in St. Martin und Kirrweiler auf Vordermann gebracht. Für die CDU richtete Peter Rheinwalt den Blick auf die Investitionen von 4,3 Millionen Euro, von denen allein für das Kalmitbad 2,9 Millionen fällig seien. Für das Regenrückhaltebecken Hainfeld solle in diesem Jahr der Geländeerwerb erledigt werden, damit 2016 mit dem Bau begonnen werden könne. Viele Vorhaben hingen davon ab, dass die positive wirtschaftliche Entwicklung anhalte. Für die FWG verwies Werner Kastner auf die Erhöhung der Verbindlichkeiten um 1,2 auf 7,8 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2026 würden sich die Schulden aber wieder auf weniger als drei Millionen reduzieren lassen. Bei der Steuerkraft liege die Verbandsgemeinde Edenkoben mit 22,7 Millionen Euro im Kreis auf Platz eins. Ein Plädoyer für die Fusion hielt Matthias Degen (SPD). Die dazugekommenen Gemeinden Maikammer, St. Martin und Kirrweiler seien eine Bereicherung und keine Last, wie es manche Miesmacher sähen. Auch wenn das Kalmitbad für den Tourismus wichtig sei, so dürfe nicht verkannt werden, dass die Schulen zu den originären Pflichtaufgaben der Verbandsgemeinde gehörten. Dem Haushaltsentwurf attestierte Degen, seriös aufgestellt worden zu sein. Reinhard Metz (Grüne Bürgerliste) bat, die energetische Sanierung von Gebäuden zu forcieren und den Familien zu helfen. Sonja Hahn (FDP) zog den Hut vor der Leistung der Verwaltung bei der Fusion. Es gebe eine leistungsfähige Verbandsgemeinde Edenkoben. (mik/ff)

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