Neustadt Koutroubis: Müssen uns erst wieder einspielen

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Niederkirchen (dil). Der Frauenfußball-Regionalligist 1. FFC Niederkirchen hatte mit dem Abstiegskandidaten FFV Fortuna Göcklingen mehr Probleme als erwartet und gewann lediglich mit 2:0 (1:0). Vor allem die mangelhafte Chancenverwertung war dafür verantwortlich, dass dem Tabellenführer kein standesgemäß hoher Sieg gelang.

FFC-Trainer Niko Koutroubis war vor dem Anpfiff deutlich nervöser als sonst, und dies nicht nur, weil er mit Kathrin Becker, Laura Schmahl und Natalia Stulin, die bis zum Saisonende ausfallen werden, drei Stammspieler ersetzen musste. „Unsere Vorbereitung auf dieses Spiel war nicht optimal, da wir nicht so oft auf dem Rasenplatz trainieren durften, um diesen zu schonen“, erklärte er. Die Anfangsformation hatte auch wenig mit der bisherigen Stammelf zu tun. Dass Kerstin Burgey auf der rechten Seite der Viererabwehrkette Laura Schmahl ersetzte, war zu erwarten. Sie hatte dies in der Vorrunde gelegentlich geprobt. Aber das zentrale Mittelfeld war neu formiert. Hier gaben Winterneuzugang Michelle Baumann und die U17-Spielerin Ann Katrin Striekert ihr Debüt. Die Niederkirchenerinnen ergriffen von Beginn an die Initiative und erarbeiteten sich gegen die sehr defensiv eingestellten Gäste mehrere Chancen. Nachdem die ersten Schüsse noch ihr Ziel verfehlt hatten, bot sich Kristin Götz eine Chance, aber ihr Kopfball nach Rechtsflanke von Kaya Buhl war sichere Beute von Göcklingens Torfrau Anja Kempf (15.). Eine Minute später wären die Südpfälzerinnen fast sogar in Führung gegangen, aber der Weitschuss von Melina Kaltenecker verfehlte das FFC-Tor. Dies sollte die einzige Torchance der Gäste in der gesamten Partie bleiben. In der 18. Minute setzte sich Silvana Arcangioli auf der linken Seite durch, flankte nach innen. Diesmal gab sich Kristin Götz gewohnt kaltschnäuzig und traf zum 1:0. Wer nun damit rechnete, dass sich ein Torfestival anbahnen würde, wurde jedoch enttäuscht. Bis zum Strafraum sah es zwar gut aus, was die überwiegend über die Außenpositionen angreifenden Niederkirchenerinnen ablieferten. Aber entweder waren die Flanken viel zu ungenau oder der Abschluss katastrophal. Zum Haareraufen war die Szene, als Silvana Arcangioli, Kristin Götz und Kaya Buhl in Überzahl vor dem gegnerischen Gehäuse auftauchten, aber den Ball vertändelten (30.). Wenig später vergaben Kristin Götz und Kaya Buhl innerhalb einer Minute zwei Möglichkeiten zum 2:0 (36.). Debütantin Ann Katrin Striekert hatte kurz vor der Pause Pech, dass ihr Weitschuss an die Latte abgefälscht wurde (44.). Den Göcklingerinnen war bereits in der Schlussphase der ersten Hälfte anzumerken, dass bei ihnen die Kräfte nachließen. Dies setzte sich auch nach der Pause fort. Trotzdem wusste der FFC nicht, die sich dadurch ergebenden Freiräume zu nutzen. Silvana Arcangioli wurde zwar auf der linken Seite gut abgeschirmt, aber so boten sich Kaya Buhl rechts sehr viele Freiräume, was sie auch zu vielen Flanken nutzte. Aber Gefahr ging von diesen nicht aus. Nachdem Ann Katrin Stiekert bei einem Pfostentreffer erneut kein Glück gehabt hatte (59.), fiel sechs Minuten später doch das erlösende 2:0: Kaya Buhl verwertete eine Flanke von Silvana Arcangioli. Danach musste Koutroubis noch zwei negative Ereignisse zur Kenntnis nehmen: Zunächst handelte sich Kristin Götz wegen Meckerns in der gegnerischen Hälfte eine Rote Karte ein (78.). Und fünf Minuten vor Schluss verletzte sich Alessa Herrmann so schwer, dass sie nur 22 Minuten nach ihrer Einwechslung das Spielfeld wieder verlassen musste. Koutroubis war wegen des Platzverweises und der Verletzung von Herrmann nicht zum Lachen zumute. Dass das, was seine Mannschaft zeigte, noch weit von dem entfernt war, was sie vor der Winterpause gezeigt hatte, überraschte ihn allerdings nicht: „Mir haben drei Spielerinnen gefehlt – da müssen wir uns erst wieder einspielen.“ So spielten sie Niederkirchen: Juliane Fuchs – Burgey, Chantal Fuchs, Egelhof, Hünerfauth – Stortz (46. Hans), Baumann, Striekert (63. Herrmann, 85. Mock), Arcangioli – Buhl, Götz.

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