Neustadt Kreis Bad Dürkheim: Taxifahren wird teurer

Sowohl der Grundpreis als auch der Kilometerpreis wurden erhöht.
Sowohl der Grundpreis als auch der Kilometerpreis wurden erhöht.

Wer im Kreis Bad Dürkheim mit dem Taxi fährt, muss ab 1. März mehr bezahlen. Denn die Kreisverwaltung hat eine neue Taxentarifordnung für die Städte und Gemeinden erlassen. Pro gefahrenem Kilometer werden statt bislang 1,75 Euro künftig zwei Euro fällig. Und es gibt noch weitere Änderungen.

Die Wurstmarktpauschale, die es den Unternehmen erlaubte, in der Zeit pro Fahrt grundsätzlich einen Euro mehr zu verlangen, fällt weg. Dafür werden aber außer dem Grundpreis pro Kilometer auch die Kosten für die Wartezeit je Stunde im gesamten Kreis erhöht von 28 auf 31 Euro. Das betrifft die Zeit, die der Taxifahrer wartend verbringt – auch wenn er verkehrsbedingt halten muss, während er mit seinem Fahrgast unterwegs ist. Das ist der Grund, warum ein Taxameter auch an einer roten Ampel weiterläuft. Vor zehn Jahren war Taxifahren noch günstiger: 1,55 Euro pro Kilometer und 25 Euro pro Stunde Wartezeit mussten damals bezahlt werden. Pro Tour wird heute außerdem ein Mindestfahrpeis von fünf Euro fällig, wobei damit auch gleich der erste Kilometer, der gefahren wird, bezahlt ist. Abweichende Tarife gibt es für Großraumtaxen ab dem fünften Fahrgast. Dann kostet der Kilometer 2,60 Euro. 2,10 Euro pro 1000 Meter werden an Sonn- und Feiertagen sowie bei Nachtfahrten fällig.

Taxi-Unternehmen wollten Tariferhöhung

Der Wunsch nach der Tariferhöhung war laut Kreis-Sprecherin Sina Müller bei einem Gespräch aller Taxi-Unternehmen mit der Kreisverwaltung geäußert worden. Angeführte Gründe seien die Spritpreise, aber auch der Mindestlohn gewesen. In Bad Dürkheim gibt es zwei Taxi-Haltezonen, berichtet Müller: eine an der Spielbank und eine am Bahnhof. „Jede Stadt und Verbandsgemeinde kann zwar eigene Standorte für Taxen ausweisen, aber in den meisten Orten gibt es keine – das würde sich nicht lohnen“, erklärt Müller. Im Kreis Bad Dürkheim gibt es zwölf Taxi-Unternehmen mit 44 Fahrzeugen, dazu kommen 20 Mietwagen-Unternehmen mit 46 Autos. Neustadt hat eine eigene Tarifordnung: Das Stadtgebiet gehört also in Sachen Taxi nicht in den Einflussbereich des Kreises. Grundsätzlich gilt: Ein Taxi-Unternehmen darf nur an dem Ort tätig sein, wo es seinen Sitz hat. „Bei Festen ist aber der Bedarf höher“, erklärt Müller, warum es eine Sonderregelung für die Zeit des Dürkheimer Wurstmarkts sowie andere Weinfeste und weitere Veranstaltungen gibt. Müller nennt ein aktuelles Beispiel: „In Freinsheim gibt es ein Taxi-Unternehmen. Zur Rotweinwanderung vom vergangenen Wochenende ist der Bedarf aber so hoch, dass Unternehmen aus Nachbargemeinden eine Sondergenehmigung bekommen, um am anderen Ort fahren zu dürfen.“ Die für das Fest zuständige Gemeinde bestimmt dann, wo der Stellplatz für die Taxen eingerichtet ist.

Alle Unternehmen können Sondergenehmigung erhalten

Zu beziffern sei die Anzahl der ausgestellten Sondergenehmigungen kaum, nicht einmal zu Wurstmarkt-Zeiten. „Das ist sehr unterschiedlich, mal kommen Unternehmen in einem Jahr, dann wieder nicht.“ Zum weltgrößten Weinfest gilt aber: Alle Taxi- und teilweise auch Mietwagen-Unternehmen aus dem Kreis können eine Sondergenehmigung bekommen. Die Zahl der Taxi-Unternehmen im Kreis ist laut Müller begrenzt. „Die zwölf, die wir haben, reichen eigentlich aus“, sagt sie. Um einen solchen Betrieb aufmachen zu dürfen, ist der Sprecherin zufolge eine Prüfung bei der Industrie- und Handelskammer ebenso nötig wie sogenannte Zuverlässigkeitsnachweise: polizeiliches Führungszeugnis, Anzahl der Punkte in Flensburg, keine Steuerschulden. Wer als Fahrer tätig wird, braucht neben dem obligatorischen Führerschein einen Personenbeförderungsschein von der Führerscheinstelle. Für Taxi-Unternehmen gelten übrigens andere Regeln als für Mietwagen-Unternehmen. Für Taxen gilt die neue Tarifordnung. Sie müssen einen Fahrpreisanzeiger haben und können an festen Standorten halten. Mietwagen dagegen dürfen nicht an festen Standorten im Kreis stehen. Dem Landkreis Südliche Weinstraße, so teilt Sprecherin Anna-Carina Hagenkötter auf Anfrage mit, liegt ein Antrag auf Tariferhöhung vor. Über diesen sei jedoch noch nicht entschieden worden. Wann das der Fall sein wird, sei noch nicht abzusehen. Im Kreis gebe es sieben Taxiunternehmen mit insgesamt 23 Fahrzeugen.

x