Nachklapp Kuckucksbähnel für alle

kuckucksbähnel kopie

Die barrierefreie historische Dampfeisenbahn braucht Zeit, aber sie kommt

Es soll Jahrzehnte gedauert haben, damals, um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. 1909 war es dann so weit: Die Bahnlinie Lambrecht-Elmstein wurde eröffnet. Knapp 13 Kilometer war sie lang, die Fahrzeit betrug am Anfang satte 45 bis 51 Minuten.

Noch einmal einige Jahrzehnte später dauerte es „nur“ gute zehn Jahre, bis ein anderes wichtiges Projekt umgesetzt war: der Betrieb des Kuckucksbähnels. Erste Bemühungen dafür gab es Anfang der 1970er-Jahre. Doch die Zeit war noch nicht reif dafür. Erst in den 1980er-Jahren kam wieder Bewegung in die Sache. 1984 war es dann so weit: Am 2. Juni machte sich der erste Museumszug auf den Weg von Neustadt über Lambrecht nach Elmstein.

So manch einer hielt das Projekt damals für Humbug. Für eine Eintagsfliege. Doch die Kritiker wurden bald eines Besseren belehrt. Das Kuckucksbähnel wurde schnell ein Erfolgsmodell. Im kommenden Jahr feiert es sein 40. Betriebsjahr, und es erfreut sich noch immer größter Beliebtheit.

Nächste Herausforderung

Jetzt kommt die nächste Herausforderung: Das Kuckucksbähnel soll einen behindertengerechten Waggon bekommen. Im ersten Anlauf hat es nicht geklappt. Der umgebaute Wagen sollte Bestandteil des Projektes „Ein Tag Urlaub in Elmstein“ werden. Jetzt sind alle Arbeiten in Elmstein abgeschlossen, doch das Bähnel ist noch nicht startklar in puncto Tourismus für alle. Die Sache ist schließlich nicht ganz billig, außerdem kam noch die Pandemie dazwischen, eine Zeit, in der etliche Pläne durcheinander gerieten. Doch die Aktiven vom Eisenbahnmuseum in Neustadt haben in dieser Woche klar gemacht: Die Sache wird weiter verfolgt.

Das barrierefreie Kuckucksbähnel braucht Zeit, aber es wird kommen. Das ist eine gute Nachricht. In Sachen Barrierefreiheit hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, aber es gibt noch immer viele Hürden für mobilitätseingeschränkte Menschen. Zu viele.

x