Wir über uns Lieber Pulli als Putin

Auf absoluter Sparflamme: Heizkörper in der Redaktion.
Auf absoluter Sparflamme: Heizkörper in der Redaktion.

Auch in der Lokalredaktion bemühen wir uns, möglichst wenig Energie zu verbrauchen.

Wie ist es denn bei Ihnen daheim? Eher sportlich frisch oder doch kuschelig warm? Im Prinzip ist das ja Privatsache, das hat jeder mit sich und seinem Geldbeutel auszumachen. Auch in der Lokalredaktion diskutieren wir fast täglich über den furchtbaren Angriffskrieg von Putins Russland auf die Ukraine und die dadurch ausgelösten Folgen für uns alle. Schon seit Monaten berichten wir immer wieder über Sparmöglichkeiten im Haushalt und von den Plänen von Stadt und Stadtwerken mit Blick auf die Energieversorgung in Neustadt.

Zuletzt ging es ja primär um den Kostenfaktor: Stichwort Strompreis- und Gaspreisbremse. Die Politik versucht also vieles, damit die Bürger von den Energieausgaben nicht erdrückt werden. Was zuletzt etwas in den Hintergrund gerückt ist angesichts der sehr gut gefüllten Gasspeicher: Eigentlich haben die Verantwortlichen in der Bundespolitik uns alle ja zum Sparen aufgerufen, damit wir eben in den kalten Monaten auf keinen Blackout zusteuern oder wegen einer Gasmangellage bibbern müssen.

Sogar im T-Shirt ...

In der Lokalredaktion Neustadt dominiert ganz klar das Team Vorsicht, um eine Anleihe bei der fast schon vergessenen Corona-Krise zu machen. Soll heißen: lieber Pulli als Putin. Obwohl jeder jederzeit an der Heizung drehen darf, um es im Büro warm zu haben, verzichten wir bisher weitgehend darauf. Eine gesunde Portion Humor hilft dabei, denn fröstelt es doch mal jemanden, heißt es dann auch direkt: „Mich zwingt Putin nicht in die Knie“. Ein kleiner, bescheidener Beitrag, denn auf vieles andere können wir während der Arbeit nicht verzichten: Die Computer müssen laufen, das Licht muss speziell fürs Korrekturlesen angeschaltet werden, und auch der Drucker ist häufig gefordert.

Wenn man sieht, was alles „Muss“, merkt man, dass das mit dem Sparen gar nicht so einfach ist. Daher sehen wir im spärlichen Griff zum Heizthermostat unseren Beitrag, dass wir das für uns alle gesteckte Sparziel erreichen können und gut über den Winter kommen. Wir werden es zumindest möglichst lange probieren. Ein Kollege saß vergangene Woche sogar mal im T-Shirt im Büro. Respektvoll fragte ich ihn, ob er zu den „Anti-Putin-Marines“, also den ganz Harten, gehöre. Die Antwort? Lachen. Am Tag darauf war es mächtig frisch – schon trug besagter Kollege einen Pullover und hatte noch dazu eine Jacke griffbereit über eine Stuhllehne gelegt. Kein Marine, aber ein Realist. Die Heizung blieb übrigens aus ...

Der Autor

Axel Nickel (49) arbeitet seit fast 23 Jahren bei der RHEINPFALZ und gehört seit März 2021 zum Team der „Mittelhaardter Rundschau“.

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