Neustadt Lokalmatadore und internationale Gäste

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Neustadt-Hambach. Viele Musikfreunde werden sich noch an die energiegeladenen Auftritte des Schweizers Daniel Schnyder beim Hambacher Musikfest 2010 erinnern. Bei der 21. Auflage des internationalen Kammermusikfestivals vom 14. bis 18. Juni 2017 soll der Saxophonist und musikalische Grenzgänger nun erneut für „grenzenloses Hörvergnügen“ sorgen. Gleichzeitig gerät das Festival zu einem Heimspiel für das „Rennquintett“ und den Organisten und Neustadter Bezirkskantor Simon Reichert.

Wiedersehen macht Freude: Als „Hauspianisten“ konnte das gastgebende „Mandelring Quartett“ erneut Paul Rivinius verpflichten. Der Gewinner des renommierten ARD-Musikwettbewerbs wird gleich zum Auftakt beim Eröffnungskonzert am Mittwoch, 14. Juni, 20 Uhr, im Hambacher Schloss an der Seite des Kontrabassisten Christoph Schmidt und Mitgliedern des „Mandelring Quartetts“ mit dem Klavierquintett von Ralph Vaughan Williams seine künstlerische Visitenkarte abgeben. Nach einen vergleichsweise „seriösen“ Einstieg mit Mendelssohns Streichquartett E-Dur op. 44/3 erwartet das Publikum bei diesem Konzert ein äußerst unterhaltsames Programm, bei dem auch mal geschmunzelt werden darf – zum Beispiel, wenn das „Rennquintett“ eine etwas andere „Jäger aus Kurpfalz“-Version zum Besten gibt. Zuvor stellt sich Daniel Schnyder nicht nur als Interpret, sondern mit Auszügen aus seinem „Songbook“ an der Seite des „Rennquintetts“ auch als Komponist vor. Wer Daniel Schnyder vor sechs Jahr in Hambach erleben durfte, wird mit großer Spannung seinen neuerlichen Auftritten als Komponist und Interpret in Personalunion entgegensehen. Höhepunkt des Hambacher Musikfestes 2017 ist die Uraufführung einer Auftragskomposition des Förderkreises, in welcher Schnyder das gesamte Festival-Team zum „Festlichen Finale“ am Sonntag, 18. Juni, 18 Uhr, auf der Bühne im Festsaal des Schlosses vereint. Daniel Schnyder und das „Rennquintett“: Beide lieben den Rausch der Geschwindigkeit, und beide sorgen gerne dafür, dass kein Auge trocken bleibt. „Mozart rennt“ heißt es zum Beispiel beim besagten Finale, wenn das beliebte Pfälzer Blechblasensemble mit dem Hambacher Lokalmatador Ralf Rudolph (Tuba) in seinen Reihen am Beispiel des Wiener Arrangeurs und Komponisten Augustin Lehfuss seinem Namen alle Ehren machen wird. Zwischen den beiden Eckpfeilern, sprich dem Eröffnungs- und Abschlusskonzert, werden sechs weitere Konzerte im Schloss, den Weingütern Naegele und Müller-Kern, der Jakobuskirche und erstmals in der Pauluskirche für musikalische Kurzweil sorgen. Darunter befindet sich wieder ein Kinderkonzert von und mit dem Rennquintett am Donnerstag, 15. Juni, 14.30 Uhr (Fronleichnam) in der Pauluskirche. Eigens dazu entwickelten die fünf Blechbläser ein Programm für Kinder ab sechs Jahren, das frühzeitig die Liebe zur klassischen Musik wecken soll. Von Bach geht es über Säbeltanz und Hummelflug bis hin zu Rolf Zukowsky und dem „Dschungelbuch“. Vor genau zehn Jahren feierten die fünf Musiker das 20-jährige Bestehen ihres Ensembles beim 11. Hambacher Musikfest. Grund genug, jetzt den 30. Geburtstag unter dem Motto „Das Beste aus 30 Jahren“ mit einem Jubiläumskonzert am Donnerstag, 15,. Juni, 19.30 Uhr, in der Pauluskirche zu begehen. Wie immer führt „Conférencier“ Peter Leiner durchs Programm. Geradezu prädestiniert für das traditionelle „Musik in St. Jakobus“-Konzert in der Jakobuskirche am Freitag, 16. Juni, 19 Uhr, ist der als Experte für das Spiel auf historischen Orgeln bekannte Simon Reichert. Bachs berühmte Toccata markiert hier den Auftakt, bevor Reichert, begleitet vom „Mandelring Quartett“ und Kontrabassist Christoph Schmidt, das Orgelkonzert g-Moll op. 7/5 von Händel zur Aufführung bringen wird. Außerdem steht ein für Blechbläserquintett und Saxophon komponiertes geistliches Werk aus der Feder von Daniel Schnyder auf dem Programm. „Von Spanien nach Südamerika“ geht die Reise bei der Serenade im Weingut Georg Naegele am Samstag, 17. Juni, 15.30 Uhr – eine Reise, die in die Grenzbereiche der U- und E-Musik führt und unter anderem Werke von Chick Corea, Georges Bizet, Carlos Antonio Jobim, Manuel de Falla und Luigi Boccherini zu Gehör bringt. Neben dem „Rennquintett“ wird das „Mandelring Quartett“ unter anderem mit dem selten aufgeführten 1. Streichquartett des spanischen Romantikers Juan Cristómo de Arriaga eine absolute Rarität präsentieren. Ein gleichermaßen aufregendes Programm bietet das Festkonzert mit Surprisekonzert am Samstag, 17. Juni, 20 Uhr im Hambacher Schloss. Nach Mendelssohns frühromantischen emotionalen und virtuosen Meisterwerken erklingt das wegen seiner ausgefallenen Besetzung selten gespielte Septett für Trompete, Streicher und Klavier von Camille Saint-Saëns, dem „Grandseigneur der französischen Spätromantik“. Danach gibt’s eine weitere Uraufführung in Gestalt eines Klavierquintetts von Daniel Schnyder mit dem „Mandelring Quartett“ und Paul Rivinius am Klavier. Nach dem meist bis kurz vor Mitternacht andauernden Festkonzert ist am Sonntagmorgen Erholung angesagt. Unter dem Motto „Idyll“ bietet die Matinee im Weingut Müller-Kern am Sonntag; 18. Juni, 11 Uhr, sanfte Entspannung bei Werken von Mendelssohn (Streichquartett D-Dur op. 44/1), François-René Gebauer (Quartett für Horn und Streicher op. 37/1) und dem namensgebenden Werk „Idyll“ für Horn und Streicher von Alexander Glasunow. Auch bei diesem Konzert gibt Schnyder mit seinem 4. Streichquartett „Great Places“ eine Kostprobe seiner kompositorischen Fähigkeiten. Noch Fragen? Weitere Info und Karten über den „Förderkreis Hambacher Musikfest“, Ahornweg 7, 67434 Neustadt, unter 06321/92043, mail@hambachermusikfest.de und www.hambachermusikfest.de. Kartenvorverkauf ab sofort. |mp

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