Neustadt Mädels (fast) unter sich

Die Tafel ein Genuss, die Stimmung ausgezeichnet: Ein Prosit auf den ersten Frauenweinabend in Duttweiler.
Die Tafel ein Genuss, die Stimmung ausgezeichnet: Ein Prosit auf den ersten Frauenweinabend in Duttweiler.

Der erste Frauenweinabend in Duttweiler am Samstag in der Festhalle war ein Erfolg. Für nächstes Jahr ist daher schon eine Fortsetzung geplant. Am Rahmenprogramm muss der Verein „Duttweiler Cuvée“ als Ausrichter aber noch feilen.

„Frauen mit Stil“ lautete das Motto der Premiere, die bereits vier Tage nach Bekanntgabe des Termins ausverkauft gewesen war. Zwei zuvor ausgewählte Weine flossen dabei unbegrenzt in die Gläser, während Barbara Boll, bekannt durch „Bollwerk Livemusik“ aus Lampertheim, mit ihren Liedern stimmgewaltig einheizte, begleitet von dem Mann am Klavier. Zwischen den Sitzreihen spurteten Männer – Mitglieder des Ortsbeirats – in schwarzen Hosen, weißen Hemden mit Dorfwappen und roter Fliege – Abendgarderobe war bei Gästen und Gastgebern erwünscht. Sie beeilten sich, die von den Frauen hoch gehaltenen, leeren Gläser wieder zu füllen. „Es war einfach unglaublich, in zehn Minuten war der Saal voll“, so Udo Scheid an der Seccoausgabe in der Eingangshalle. Auch wegen der freien Platzauswahl hatten die rund 250 Besucherinnen schon früh den Festsaal erobert. Zumal die Tische noch selbst eingedeckt werden mussten: Schließlich wurde das Essen mitgebracht. Schnell füllten sich die Tafeln mit Leckereien, wie dick belegten Toast-Häppchen, Dips, Antipasti, ergänzt durch Servietten mit Aufschriften wie „Ist mir egal! Ich trink das jetzt noch!“ Dass im Gegensatz zum Herrenweinabend im Saalbau das andere Geschlecht zumindest vereinzelt vertreten sein durfte, hatten die Organisatoren beim jährlichen Schlachtfest beschlossen, wo die Idee Frauenweinabend geboren worden war: Als Servicekräfte sollten Männer geduldet werden. „Wir haben die Weingüter im Dorf angesprochen, ob sie sich mit einer Weinauswahl an der Blindverkostung durch sechs Frauen im Vorfeld beteiligen wollen“, beschreibt Kay Lützel, Ehemann von Mitorganisatorin Gaby Lützel, die ersten Schritte. Die Wahl fiel auf einen Secco vom Weingut Kühborth und Sinn, einen Weißburgunder vom Weingut Stöckel-Hoos und einen Rosé vom Weingut Zöller-Lagas. Zu kämpfen hatte an diesem Abend allerdings Zauberer „Magic Alex“ aus der Patengemeinde Pfungstadt. Ursache war nicht sein eigenes Können, sondern die Lautsprechertechnik – vorn schallte es zu stark, gleichzeitig war weiter hinten im Saal nur wenig zu hören. Zudem war von dort aus das magische Geschehen auch wenig zu sehen. Die Folge: Relativ schnell entwickelte sich an den hinteren Tischen ein „eigenes Programm“. Wie ihnen die Veranstaltung gefallen hatte, konnten die Frauen im Anschluss bewerten. Offensichtlich gut, denn laut Kay Lützel hätten sich viele zwei Frauenweinabende im Jahr gewünscht. Aber auch mehr „Zeit für Austausch an den Tischen“ und „spannendere Unterhaltung“. Zwei Veranstaltungen im Jahr seien aber wegen des großen Aufwands nicht möglich, so Lützel. Indes werde das Organisationsteam von „Duttweiler Cuvée“ an der Fortsetzung 2019 arbeiten und dabei versuchen, den Abend zu optimieren.

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