Neustadt Mit Jogi im Obstgarten

KIRRWEILER. Nach der Fußball-Bundesliga-Saison ist vor der WM. Zur Vorbereitung auf Brasilien bezieht das deutsche A-Nationalteam wie 2010 ein Trainingslager in der Obstanbau-Region Südtirol. Mit dabei ist die deutsche U20-Auswahl, die die kommenden deutschen Gegner simulieren soll. Für die U20 ist auch der Kirrweilerer Dominique Heintz vom 1. FC Kaiserslautern am Ball.

Zufrieden ist Dominique Heintz nicht mit der am Sonntag zu Ende gegangenen Saison in der Zweiten Fußball-Bundesliga. Auch beim 2:4 der Lauterer zum Ausklang bei Fortuna Düsseldorf blieb Heintz nur die Zuschauerrolle auf der Ersatzbank. Der FCK hat als Tabellenvierter den angestrebten Wiederaufstieg in die Erste Liga zum zweiten Mal hintereinander verpasst, und der 20 Jahre alte Innenverteidiger hat deutlich weniger Spiele für die Roten Teufel gemacht als in der vorigen Runde. 28 Zweitliga-Partien in der Saison 2012/2013 unter dem damaligen FCK-Trainer Franco Foda stehen 2013/2014 nur zehn Einsätze gegenüber, davon lediglich sechs unter dem neuen Coach Kosta Runjaic. Im Wintertrainingslager der Lauterer im Januar in der Türkei empfahl sich Heintz für die Startelf, patzte dann aber wie sein Nebenmann Marc Torrejón bei der bitteren 1:2-Heimschlappe gegen Aalen am 23. Februar und verlor seinen Platz wieder an Jan Simunek und später an Willi Orban. „Im Vergleich zu meinem ersten Jahr in der Zweiten Liga, als ich durchgestartet bin, gab es jetzt nicht sehr viele Höhepunkte“, sagt Heintz offen. Ehrlich und geradeaus, so kommt der in Neustadt geborene und in Kirrweiler lebende Jungprofi rüber. Sein Vertrag beim FCK läuft bis 30. Juni 2016. Ein Roter Teufel ist Heintz trotz seiner erst 20 Jahre schon seit Ewigkeiten. Im Sommer 2000 wechselte er von Herta Kirrweiler in die FCK-Jugend. Den 45 Kilometer langen Weg von Kirrweiler nach Kaiserslautern dürfte er längst auch mit verbundenen Augen finden. „Die Autofahrt nervt mich aber noch nicht, im Gegenteil“, sagt Heintz, „der Weg zum Training ist ganz gut zum Einstimmen und später zum Abschalten.“ Eine schöne Abwechslung ist für Heintz und seinen FCK-Kollegen, Torwart Marius Müller (20) aus Lampertheim, auch die Woche mit der U20 im Passeiertal in Südtirol von 23. bis 30. Mai. „Für die beiden ist das eine gute Erfahrung, das gibt neue Impulse. Schön, wenn man so etwas mitnehmen kann“, sagt FCK-Coach Runjaic. Wie Müller ist Heintz bei der U20 eine feste Größe. Spiele mit den Junioren-Nationalmannschaften sind für den 1,90 Meter großen Heintz immer etwas ganz Besonderes gewesen. Daheim in Kirrweiler liebt er es, mit Hund Elton spazieren zu gehen. Einer der Lieblingsplätze der beiden ist der Schlossweiher. „Der Blick aufs Hambacher Schloss, die Aussicht Richtung Haardt und Pfälzerwald, da kann man sich schön erholen“, sagt Heintz. Abends geht er gerne mit Freunden essen und ins Kino. Auf Großleinwand will er sich mit der Familie und mit Kumpels auch ganz viele WM-Spiele anschauen. Und natürlich mit Jogi Löws Mannschaft mitfiebern. Auch um zu sehen, ob die gemeinsame Arbeit im Obstgarten Südtirol Früchte getragen hat.

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