Neustadt Neustadt: Neues Sicherheitskonzept für Mandelblütenfest

Blechlawine im Wingert: Für das Mandelblütenfest ist ein neues Verkehrskonzept nötig.
Blechlawine im Wingert: Für das Mandelblütenfest ist ein neues Verkehrskonzept nötig.

Das Mandelblütenfest 2018 beschäftigt schon jetzt sowohl den Ortsbeirat Gimmeldingen als auch Ordnungsamt, Polizei und Rettungskräfte. Wegen des immer stärkeren Massenandrangs ist ein neues Sicherheits- und Verkehrskonzept nötig. Die Feuerwehr schlägt eine technische Leitstelle vor.

Zugeparkte Weinberge, lange Staus bis zur A 65, dichtes Menschengedränge: Das Mandelblütenfest in Gimmeldingen ist, darüber sind sich alle Beteiligten einig, mit den bisherigen Konzepten nicht mehr zu bewältigen. Der Ortsteil muss als Veranstalter ein neues Sicherheitskonzept erstellen. Nach einer ersten Besprechung mit Ordnungsamt, Feuerwehr und Rettungskräften und einer öffentlichen Diskussion am Donnerstag im Ortsbeirat betont Ortsvorsteherin Claudia Albrecht: „Wir sind uns da alle einig. Wir werden jetzt im Ortsbeirat ein Konzept erarbeiten und es dann mit allen Beteiligten abstimmen.“ Unter anderem soll, so Albrecht, das Angebot an Parkflächen ausgeweitet werden. Denkbar seien landwirtschaftliche Nutzwege im nördlichen Bereich, aber auch weiter entfernte Flächen, die dann über Shuttle-Busse mit dem Ort verbunden werden sollen. Die Polizei schlägt außerdem vor, dass die Verkehrsströme schon bei der Anreise besser verteilt werden. „Es gab in diesem Jahr schon am Samstag Rückstaus bis auf die A 65, in beide Richtungen“, sagt Inspektionsleiterin Katja Weickert. Durch eine Ableitung der Besucherströme – im Süden bei der Autobahnabfahrt Neustadt-Süd, im Norden bei Deidesheim – ließe sich das verbessern, so Weickert. Die Besucher könnten von Parkflächen in diesen Bereichen mit Shuttle-Bussen zum Fest gebracht werden. Ein weiteres Anliegen der Polizei sind Bemühungen zur Eindämmung des Aggressionspotenzials. Je länger Ausschankstellen geöffnet seien und Live-Konzerte andauerten, desto größer sei die Gefahr von aggressivem Verhalten, so Weickert. Das Augenmerk der Feuerwehr liegt in erster Linie auf der besseren Vernetzung der Rettungsdienste. Stefan Klein, Chef der Neustadter Feuerwehr, plädiert für die Einrichtung einer technischen Leitstelle, die es beispielsweise auch beim Weinlesefest gibt. „Mal angenommen, ein Anwohner hat einen Herzinfarkt und der Rettungsdienst wird gerufen. Der Anruf landet dann in Ludwigshafen, und die schicken einen Rettungswagen, der dann von außen in den Ort hineinfahren muss.“ Gäbe es eine zentrale Leitstelle, könnten per Funk die DRK-Leute vor Ort informiert werden. Auch Tassilo Willrich, Leiter des Roten Kreuzes in Neustadt, hält eine solche externe Einsatzleitung für sinnvoll. Schon allein deshalb, weil die Verständigung dann per Funk erfolgen würde und die Retter nicht auf das meist überlastete Handy-Netz angewiesen wären. Darüber hinaus müsse der Veranstalter darauf achten, dass die Rettungswege freigehalten werden. „Da ist der Ortsbeirat extrem gefordert“, betont Willrich. Ein Problem für alle Rettungs- und Helfereinheiten ist der flexible Termin des Festes. „Wenn’s dumm läuft, habe ich dann nicht genügend freiwillige Helfer“, so Willrich. Dann müssten professionelle Kräfte eingesetzt werden, was für den Veranstalter Kosten bedeute. Stefan Klein appelliert jedoch an den Ortsteil, beim Sicherheitskonzept nicht zu sparen: „Wir tragen alle eine hohe Verantwortung.“ So, wie das Fest bisher organisiert worden sei, gehe es nicht mehr weiter. Klein betont, dass die Rettungskräfte das Mandelblütenfest nicht beschneiden wollten. „Wir stehen hinter dem Mandelblütenfest, es ist eine wichtige Attraktion für Neustadt.“ Laut Ortsvorsteherin Claudia Albrecht gibt es Überlegungen, Parkgebühren einzuführen, um die höheren Kosten eines neuen Sicherheitskonzeptes zu finanzieren. Entschieden sei das aber noch nicht. Im Vordergrund stünden zunächst die inhaltlichen Aspekte.

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