Neustadt Rexhaj und Sabani ein starkes Stürmerduo

Kandel. Obwohl Trainer Demir Hotic wieder kurzfristig Personalprobleme lösen musste, lieferte der Fußball-Verbandsligist VfL Neustadt gestern Nachmittag seine bisher beste Saisonleistung ab und gewann bei Aufsteiger VfR Kandel mit 3:1. Die Neustadter verbuchten dadurch erstmals seit dem 2:0-Sieg beim FSV Offenbach am 12. April dieses Jahres Auswärtspunkte.

Dass Ardijan Dullaj aufgrund einer Knochenhautentzündung in diesem Jahr kein Spiel mehr bestreiten wird, war Hotic schon länger bekannt. Aber dass mit Miguel Carvalho wegen einer Erkrankung ein weiterer Offensivspieler ausfallen sollte, zwang ihn nicht zum ersten Mal zu nicht geplanten Umstellungen. Die Mannschaft, welcher der VfL-Trainer letztendlich sein Vertrauen schenkte, überzeugte jedenfalls auf allen Positionen. Mutig schien es, auf der linken Seite der Viererabwehrkette Cem Tunc zu dessen Debüt in der Anfangsformation zu verhelfen und davor Gino Padberg, dessen gewohntes Terrain sich auf der rechten Seite befindet, aufzustellen. Denn diese beiden hatten es dadurch mit Kandels Topstürmer Yasin Özcelik zu tun. Die beiden Neustadter schafften es aber, den amtierenden Torschützenkönig fast völlig auszuschalten. In der vierten Minute brachten sich die Gastgeber selbst auf die Verliererstraße, als ein Rückpass eines Kandelers bei Shkodran Rexhaj landete, der das Geschenk dankend annahm und per Flachschuss ins linke untere Eck zum überraschenden 1:0 für den VfL traf. Rexhaj war gestern der beste Spieler auf dem Platz und spielte vor allem in der ersten Hälfte zusammen mit seinem ebenso spielfreudigen Sturmpartner Saban Sabani die gestern völlig überforderte Abwehr des Neulings mehrmals schwindlig. Genau eine Viertelstunde war gespielt, als Sabani nach Vorlage von Rexhaj die Latte des Kandeler Tores traf. Nur fünf Minuten später scheiterte Rexhaj am linken Pfosten, kam danach aber erneut in Ballbesitz, bediente wieder Sabani, und letzterer traf zum 2:0. Der Schlussphase der ersten Hälfte sollte eine spielentscheidende Bedeutung zukommen. In der 42. Minute leistete sich zunächst Andreas Marx im eigenen Strafraum ein unnötiges Foul, aber VfL-Torwart Dennis Karn wehrte den anschließend von Pascal Hüll getretenen Foulelfmeter bravourös ab. In der Nachspielzeit leitete Noel Rapp auf der rechten Seite den schönsten Angriff des Spiels ein, indem er Sabani glänzend einsetzte und dessen Flanke Rexhaj zur 3:0-Halbzeitführung verwertete (45.+2). Nach der Pause hatten die Südpfälzer zwar mehr vom Spiel und kamen auch zu guten Torchancen, aber Karn schien kaum überwindbar und reagierte mehrmals glänzend. Nachdem Jan Lintz eine Riesenchance zum 4:0 vergeben hatte (77.), durfte Özcelik immerhin noch einen von Christian Rebres verursachten Handelfmeter zum 1:3-Endstand verwandeln (83.). „Das waren heute drei Bonuspunkte für uns, die wir nicht einkalkuliert hatten“, gab Hotic nach dem Spiel zu.

x