Haßloch Spendenaktion: Haßlocher sammelt für Herzoperation eines Mädchens in Afrika

Mit fünf Jahren musste Sophia in der Polyklinik in Abidjan (Stadt in der Elfenbeinküst) am Herzen operiert werden.
Mit fünf Jahren musste Sophia in der Polyklinik in Abidjan (Stadt in der Elfenbeinküst) am Herzen operiert werden.

Das Schicksal der heute achtjährigen Sophia im westafrikanischen Elfenbeinküste verfolgt der Haßlocher Wilhelm Rieger schon lange. Das Mädchen wurde ausgesetzt. Dass es in einem Waisenhaus betreut wird, verdankt es den Spenden aus Haßloch. Doch Sophia ist krank und muss operiert werden.

„Sophia darf nicht sterben“: Mit diesen Worten wendet sich der Haßlocher Wilhelm Rieger an die Neustadter RHEINPFALZ-Redaktion. Der 85-Jährige hat allen Grund zur Sorge, denn das achtjährige Mädchen Sophia liegt in einem afrikanischen Krankenhaus und braucht dringend Hilfe.

Der Grund: Ihr Herz funktioniert nicht mehr richtig. Ihr Zustand ist lebensbedrohlich. Helfen kann ihr nur noch ein operativer Eingriff. Doch der kostet Geld: „Erst Geld, dann Leistung, so haben es die Ärzte gesagt“, teilt Rieger mit. Laut dem 85-Jährigen fehlen noch 2000 Euro, um die Summe für die Operation zusammenzuhaben. Der engagierte Haßlocher bittet um Unterstützung. Bereits 2021 wandte er sich an die Redaktion, um Spenden für die vierjährige Flora zu sammeln. Das afrikanische Mädchen drohte damals zu erblinden – und ihr konnte mit einer Operation geholfen werden.

Grand-Bassam ist eine Hafenstadt in dem afrikanischen Land Elfenbeinküste, im Westen des Kontinents. Die 84.000 Einwohner zählende Stadt liegt an der Atlantikküste. Früher stand das Land unter französischer Kolonialherrschaft. Zeugnisse davon sind heute noch in Grand-Bassam ersichtlich, vor allem anhand der gut erhaltenen Häuser aus dieser Zeit. Trotz wirtschaftlicher Erholung in den vergangenen Jahren leben immer noch große Teile der Bevölkerung in Armut: Im Schnitt knapp die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Heißt: Sie haben weniger als 250 Euro im Jahr zu Verfügung.

Auf Spenden angewiesen

Vor acht Jahren, so Wilhelm Rieger, hat man die kleine Sophia als Säugling in einem Straßengraben von Grand-Bassam gefunden. Ihre Eltern müssen sie dort ausgesetzt haben. „Vermutlich gezielt, damit sie gefunden wird“, sagt Rieger. In der Folge kommt Sophia in ein lokales Waisenhaus mit 60 Kindern. Etwa zur gleichen Zeit stellt der Haßlocher Kontakt zu diesem Waisenhaus her, per Internet, wie er erzählt. Da ihm Sophias Schicksal nahe geht, beschließt er, Sophia finanziell zu unterstützen. „Ohne Spenden können sie die Kinder nicht versorgen“, sagt er. Denn das Waisenhaus bekommt kein Geld von der Regierung. Einmal soll ihnen sogar der Strom abgestellt worden sein, sagt Rieger. Sie hätten ihre Rechnung nicht bezahlen können. Die übernahm dann der Haßlocher.

Sophias Schicksal geht dem Haßlocher Wilhelm Rieger nahe.
Sophias Schicksal geht dem Haßlocher Wilhelm Rieger nahe.

Alle paar Wochen lässt sich der 85-Jährige über Sophias Zustand informieren. Sie entwickelte sich prächtig, erklärt er. Doch dann kommt der erste Schicksalsschlag: Mit gerade mal fünf Jahren erkrankt Sophie am Herzen. Da die Krankheit lebensbedrohlich ist, muss sie operiert werden. Die Kosten dafür kann das Waisenhaus nicht tragen. Laut dem Haßlocher zahlte auch der Staat nicht: Eine funktionierende Krankenversicherung gebe es nicht. Also übernimmt Rieger die Kosten selbst. Die Operation übersteht Sophia gut. Fortan kann sie in die Schule gehen. Das Schulgeld dafür, knapp 600 Euro im Jahr, übernimmt Rieger. Von seinen Kontakten im Waisenhaus erfährt er, dass Sophia die Klassenbeste ist. Sie sei auf einem guten Weg gewesen, sagt Rieger. Bis zu diesem zweiten Schicksalsschlag: Ihre Herzkrankheit ist zurück. Wieder ist ihr Zustand lebensbedrohlich – und sie muss schnell operiert werden.

Rieger erzählt, dass er die Summe von 3000 Euro bereits zusammen hat. Der 85-Jährige braucht noch 2000 Euro – „und die Zeit wird knapp“, sagt er. Deshalb hat er ein Spendenkonto eingerichtet, auf das Interessierte einen Beitrag überweisen können. „Damit Sophia wieder lachen kann“, sagt der Haßlocher.

Spenden

Sparkasse Rhein-Haardt, IBAN DE64 5465 1240 0003 1249 89. Fragen an Wilhelm Rieger unter Telefon 06324 5094.

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