Neustadt Wasserqualität soll besser werden

Beginnend an der Brücke in der Talstraße in Frankeneck wurde das Bett des Hochspeyerbachs renaturiert. Die Verbandsgemeinde Lamb
Beginnend an der Brücke in der Talstraße in Frankeneck wurde das Bett des Hochspeyerbachs renaturiert. Die Verbandsgemeinde Lambrecht hofft auf weitere Landesmittel, um bald eine zweiten Bauabschnitt in Angriff nehmen zu können.

Ein kleines Idyll ist am Ortseingang von Frankeneck entstanden. Ab der Brücke in der Talstraße wurde der Hochspeyerbach entlang der Dellchenstraße auf einer Länge von rund 170 Metern renaturiert. 90 Prozent der Kosten von rund 230.000 Euro wurden aus Mitteln der Aktion blau plus des Landes finanziert. Im Herbst soll die Planung für die Renaturierung eines weiteren Abschnitts beginnen. Der Hochspeyerbach, der in Hochspeyer entspringt und an der Gemarkungsgrenze zwischen Frankeneck und Lambrecht in den Speyerbach mündet, fließt schon lange nicht mehr in seinem natürlichen Bett. In dem nun renaturierten Bereich war das Bachbett sehr schmal und auf beiden Seiten überwiegend durch Mauern und Sandsteineinfassungen begrenzt. Auf der einen Seite verläuft direkt daneben die Bundesstraße 39. Wie Hans Seiberth (SPD), für den Bereich Bau zuständiger Beigeordneter der Verbandsgemeinde Lambrecht, berichtet, strebte die Verbandsgemeinde aus zwei Gründen eine Renaturierung an. Bei starkem Regen habe sich der Bach immer wieder an der Brücke in der Talstraße gestaut. Zudem sei die Uferböschung im Bereich des Parkplatzes in der Dellchenstraße unterspült gewesen und habe schon begonnen abzurutschen. Die Verbandsgemeinde beauftragte das in Kaiserslautern ansässige Büro WSW & Partner mit der Planung für eine Veränderung des 170 Meter langen Bachabschnitts zwischen der Brücke in der Talstraße und dem Parkplatz in der Dellchenstraße. „Möglich war die Renaturierung aber nur, weil das Land 90 Prozent der Kosten übernommen hat“, sagt Seiberth. So muss die Verbandsgemeinde nur rund 23.000 Euro zahlen. Außerdem habe die Verbandsgemeinde ein etwa 15 bis 20 Meter breites Gelände zwischen Hochspeyerbach und Dellchenstraße, das in Privatbesitz war, zu sehr günstigen Konditionen bekommen. Dieses Gelände, das teils nicht mehr genutzt worden war und teils als Lager diente, war erforderlich, um den Bachlauf zu verlegen und zu verbreitern, erklärt Seiberth. Die Sandsteinmauer in Richtung B 39 wurde abgerissen. Auf der anderen Seite des Bachs wurde die abrutschende Uferböschung im Bereich des Parkplatzes mit Gabionenkörben befestigt, die mit Sandsteinen gefüllt sind. Wild wachsende Pflanzen an Teilen der Uferböschung und einige Bäume wurden entfernt. Der Bachlauf wurde in Richtung Dellchenstraße etwa in die Mitte des Geländes verlegt. So bestehe keine Gefahr mehr, dass die Böschung unterspült wird, erklärt Seiberth. Auch wurde das Bachbett verbreitert und ist nun nicht mehr gerade sondern mäandernd. Außerdem sind die Uferböschungen weitaus weniger steil als zuvor. Zusätzlich wurden an der Seite in Richtung Dellchenstraße zwei kleine Tümpel angelegt, in die ein Teil des Wassers des Bachs läuft. „Wir haben ziemlich viel Erdreich bewegt“, sagt Seiberth. Durch die Veränderungen wurde die Durchlässigkeit des Hochspeyerbachs verbessert, das wirke sich positiv auf die Wasserqualität aus und trage dazu bei, dass Kleinlebewesen einen Lebensraum im Bach haben. Zudem sei die Fließgeschwindigkeit verringert worden, dadurch gebe es bei starkem Regen keine Rückstauungen mehr an der Brücke in der Talstraße. An einigen Stellen im Bachlauf seien größere Steine gelegt worden, die die Fließgeschwindigkeit weiter verringern, dadurch verbessere sich der Sauerstoffgehalt des Wassers, erklärt Seiberth. Unmittelbar vor der Brücke in der Talstraße ist die Uferböschung etwas steiler. Hier wurde sie auf beiden Seiten mit Wasserbausteinen gesichert, die auf der steileren Uferseite mit Magerbeton befestigt wurden. Im weiteren Verlauf der Böschung wächst derzeit jede Menge Unkraut. Hier soll nach Angaben von Seiberth gemulcht und es sollen noch einige Bäume gepflanzt werden. Als nächster Schritt solle nach Möglichkeit der weitere Verlauf des Hochspeyerbachs in Frankeneck von dem Parkplatz in der Dellchenstraße bis zum Regenüberlaufbecken renaturiert werden. Für die etwa 320 Meter lange Strecke soll im Herbst eine Planung in Auftrag gegeben werden. Umgesetzt werden könne diese aber nur, wenn die Verbandsgemeinde wieder einen Zuschuss aus Mitteln der Aktion blau plus bekommt. Bis die Planung erstellt, der Antrag gestellt und bearbeitet ist, werde es einige Zeit dauern, so Seiberth. Er hofft, dass die Arbeiten 2021 oder 2022 beginnen können.

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