Neustadt Wer hat die Nase vorn? Longlist-Lesung des 3. Gustav-Adolf-Bähr-Förderpreises für junge Literatur in der Parkvilla des Mußbacher Herrenhofs

Der Speyerer Manuel Zerwas gewann beim letzten Mal den mit 2500 Euro dotierten ersten Preis.
Der Speyerer Manuel Zerwas gewann beim letzten Mal den mit 2500 Euro dotierten ersten Preis.

Klimakatastrophe, das Erstarken der Rechten allerorten, Corona, Inflation, Energie- und Wirtschaftskrise, Kriege, deren Auswirkungen auch hierzulande spürbar sind, und ein amerikanischer Ex-Präsident, der sich anschickt zu vollenden, was er beim letzten Mal nicht geschafft hat – viel Anlass zu Optimismus scheint aktuell nicht zu bestehen! Der Gustav-Adolf-Bähr-Förderpreis für junge Literatur lässt sich davon aber nicht beirren – zumindest vom diesjährigen Motto her nicht.

„Am Ende Hoffnung?“ lautete die Vorgabe, zu der junge, schreibfreudige Menschen aus der Metropolregion Rhein-Neckar aufgerufen waren, Texte einzureichen, wobei das Fragezeichen doch eine gewisse inhaltliche Offenheit verspricht. Wie denken junge Menschen nun also über die Zukunft? Sind sie optimistisch? Pessimistisch? Was bereitet ihnen Hoffnung? Und welche Formen kann diese annehmen? All das sind Fragen, die an diesem Donnerstag bei der Longlist-Lesung des 3. Gustav-Adolf-Bähr-Förderpreises für junge Literatur im Herrenhof geklärt werden.

Aus zahlreichen Bewerbungen hat die Jury – bestehend aus dem Autor und Verleger Wolfgang Allinger (Neustadt), dem Autor und Verleger Florian Arleth (Haßloch), der Autorin und Moderatorin Sarah Beicht (Mainz) und der Autorin und freiberuflichen Redakteurin Ingrid Samel (Schriesheim) – die aus ihrer Sicht zehn besten Texte ausgewählt, die hinsichtlich Sprache und Inhalt außergewöhnlich sowie spannend sind und in denen das ausgeschriebene Thema „Am Ende Hoffnung?“ besonders raffiniert umgesetzt wurde. Diese sind: „Was bleibt“ von Helena-Marie Barthel, „Schiffbruch“ von Anna-Sophie Born, „Eine kurze Geschichte des Lebens“ von Sophia Erdmann, „Aufbruch“ von Jasmina Lemes Galera, „Wer zählt meine Schatten“ von Aling Ley, „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ von Felix Rode, „Ich hasse Lilien“ von Adriana Stenger, „Ende“ von Etienne Weber, „Das Momentum vor dem Nichts“ von Yavuz Selim Yorulmaz sowie „Am Ende Hoffnung“ von Katharina Zillich.

Alle diese Texte werden am Donnerstag in der Herrenhof-Parkvilla vorgetragen und später auch in einer Anthologie des Haßlocher „Brot & Kunst“-Verlags veröffentlicht. Nach der Longlist-Lesung werden vier Texte ausgewählt, die im Finale, das am 21. Juli ebenfalls im Herrenhof zu erleben ist, gegeneinander antreten. Schon jetzt steht fest, wer den Förderpreis für junge Literatur in der Kategorie der Unter-16-Jährigen erhält: die 15-jährige Anne Fritz aus Dossenheim bei Heidelberg.

Der für junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller bis 35 Jahren aus der oder mit Bezug zur Metropolregion Rhein-Neckar ausgeschriebene Preis war erstmals 2018 beim zweiten Neustadter Jugendkultur-Festival „Querfälltein“ vergeben worden und erlebte seine zweite Auflage 2021. Erste Preisträgerin war die Heidelbergerin Daniela Waßmer. 2021 erhielt der Speyerer Manuel Zerwas den mit 2500 Euro dotierten ersten Preis. Für den zweiten Platz gibt es 1500 Euro, für den dritten 1000 und für den U16-Preis 300 Euro.

Termin

Die Longlist-Lesung des 3. Gustav-Adolf-Bähr-Förderpreises für junge Literatur findet am Donnerstag, 4. Juli, 19 Uhr, als 42. Ausgabe der „Literaturvilla“-Reihe in der Parkvilla des Herrenhofs in Mußbach statt. Karten (5 Euro) ausschließlich an der Abendkasse.

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