Neustadt Zur Sache: Absturz der Halifax DK 165

915 Exemplare der Halifax Mk. V wurden gebaut.
915 Exemplare der Halifax Mk. V wurden gebaut.

Freitag, 16. April 1943: Vom britischen Militärflughafen Linton-on-Ouse in der Nähe von York startet ein Bomber des Typs Halifax Mk. V, der zur 76. Squadron der Royal Air Force (RAF) gehört. Der Auftrag: ein Luftangriff mit insgesamt 327 Flugzeugen auf die Skoda-Werke in Pilsen im heutigen Tschechien. An Bord des Flugzeugs mit der Kennung DK 165-MP-E befinden sich sechs britische Soldaten, alle zwischen 20 und 27 Jahre alt: Pilot Kenneth Ernest Webb, Navigator Kenneth Rees Williams, Flugingenieur Stanley Braybrook, Bombenschütze Jack Kay, Heckschütze Geoffrey Brown und Turmschütze Leslie Bernard Mitchell. Außer den Briten ist mit dem 20-jährigen Funker und Schützen Allen Roderick Ross auch ein Kanadier an Bord: Er gehört eigentlich gar nicht zur Besatzung, sondern ist an diesem Tag nur als Ersatzmann eingesprungen. Für sechs der sieben jungen Männer wird der Einsatz ein Flug in den Tod sein. Zwischen Haßloch und Lachen-Speyerdorf wird die Halifax DK 165 von einem deutschen Flugzeug des Nachtjägergeschwaders 101 angegriffen und abgeschossen. Sechs Besatzungsmitglieder kommen bei dem Absturz ums Leben. Nur Mitchell überlebt auf wundersame Weise. Er hat später aufgeschrieben, wie er den Absturz erlebt hat. Demnach schickt ihn Pilot Webb nach dem ersten Treffer nach hinten, um nach dem Heckschützen Brown zu schauen, weil dieser über die Sprechanlage nicht mehr antwortete. Dort stellt Mitchell fest, dass die Heckkanzel praktisch weggeschossen war. Im selben Moment wird die Turmkanzel getroffen, das Flugzeug bricht auseinander. Er stürzt mit dem Heckteil ab, das nach seiner Schilderung sonderbarerweise wie ein Blatt heruntertrudelt. Mitchell hat ein weiteres Mal Glück im Unglück: Der Aufschlag wird durch Bäume gebremst. Eingeklemmt in das Heckteil, überlebt er und kann durch Klopfzeichen auf sich aufmerksam machen.

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