Pflege Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige gefordert

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Viele pflegende Angehörige erhalten nach Expertenangaben zu wenig Unterstützung. Was sie am dringendsten benötigten seien Auszeiten, sagte Pflegewissenschaftsprofessorin Christa Büker von der Universität Bielefeld der Deutschen Presse-Agentur im Vorfeld des „Tages der Pflegenden“, am 12. Mai. Viele bestehende Angebote werden laut Büker nicht wahrgenommen. „Wir müssen uns daher fragen, ob die Entlastungsangebote die richtigen sind oder wir andere brauchen“, so Büker. Außerdem seien mehr Angebote für junge Pflegebedürftige und Familien mit Kindern nötig. Auch Gesundheitsangebote für pflegende Angehörige befürwortet die Pflegewissenschaftlerin.

„Wir haben Pflegepersonalmangel und der wird immer gravierender“, sagt Büker. Vor allem im ländlichen Raum spitze er sich zu. Daher würden Angehörige künftig noch mehr in Anspruch genommen werden. Studien zeigen, dass vor allem die psychische Belastung oft hoch ist.

Arbeit an neuem Gesetz

Fünf Millionen Pflegebedürftige gibt es laut Statistischem Bundesamt in Deutschland. 84 Prozent davon werden zu Hause versorgt. Bis 2055 soll die Zahl der pflegebedürftigen Menschen um 37 Prozent auf 6,8 Millionen steigen.

Die Bundespolitik arbeitet derweil an einem „Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz“ (PUEG). Die Pflegereform sieht vor allem mehr finanzielle Hilfen vor. Sie wird von vielen Seiten als unzureichend angesehen.

Die Interessenvertretung pflegender Angehöriger „Wir pflegen e.V.“ kritisierte den Gesetzentwurf im März als „Feigenblatt-Reförmchen“. Sie fordert unter anderem einen Rechtsanspruch auf Tagespflege und und eine Lohnersatzleistung. Außerdem brauche es mehr Entlastungen für Familien mit pflegebedürftigen Kindern, sagte Sprecherin Lisa Thelen der Deutschen Presse-Agentur. „Da hapert es noch sehr.“

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