Pirmasens Ärztlicher Direktor am Krankenhaus Pirmasens: Ratgeber mit Blick über den Tellerrand

Der Ärztliche Direktor Carsten Henn will sich mit seiner Erfahrung für das Krankenhaus einbringen.
Der Ärztliche Direktor Carsten Henn will sich mit seiner Erfahrung für das Krankenhaus einbringen.

Am 1. April hat Carsten Henn, Chefarzt der Abteilung Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Krankenhaus Pirmasens, das Amt des Ärztlichen Direktors übernommen. Er ist Nachfolger von Georg Adamidis, der das Ehrenamt über viele Jahre ausgefüllt hat.

„Ich bringe mich mit meinem professionellen Rat ein.“ So beschreibt Carsten Henn kurz und knapp sein neues Ehrenamt, das er neben seiner Chefarztstelle für die nächsten vier Jahre bekleiden wird. „Und“, so fügt er schmunzelnd an, „ich bin keinesfalls der Direktor der Klinik, wie Außenstehende aufgrund des Titels immer wieder vermuten“. Als Ärztlicher Direktor sei er eine Art Sprecher der Ärzteschaft. Allerdings, so relativiert Henn, sei dieser Teil seiner Aufgabe in Pirmasens kaum nötig. „Wir sind organisatorisch gut aufgestellt, die Kommunikationswege sind kurz und direkt, das Klima zwischen Ärzten, Mitarbeitern und Geschäftsführung ist geprägt durch eine große Offenheit“, betont Henn. Die Chefärzte hätten alle einen direkten Draht zur Geschäftsleitung, seine Intervention in diesem Aufgabengebiet sei deshalb wenig gefragt. Viel wichtiger, so meint er, sei seine Fachkompetenz bei der Beratung der unterschiedlichen Gremien des Hauses in medizinischen und strategischen Fragen. Auch hier, betont Henn, vertrete er die gesamte Ärzteschaft und er hole sich vorab Rat und Meinungen ein. Er sieht sich als „primus inter pares“ (lateinisch für „Erster unter Gleichen“). Er habe die gleichen Rechte und Pflichten inne wie alle anderen auch, genieße aber diese eher repräsentative „Ehrenstelle“, die ohne echte Privilegien sei. Als Anästhesist sei er dafür prädestiniert, habe er doch durch seine Tätigkeit einen guten Einblick in nahezu alle Fachkliniken des Hauses. „Dazu lässt mich meine Funktion als Ärztlicher Leiter des Notarztstandorts Pirmasens über den Tellerrand blicken“, sagt Henn. Als Ärztlicher Direktor ist Henn Ansprechpartner für Behörden und öffentliche Institutionen. Er ist zudem Mitglied in unterschiedlichen Gremien, etwa im Lenkungsausschuss des Krankenhauses. Dabei gelte es, strategische Weichen für die Zukunft des Hauses zu stellen. Mitspracherecht hat er außerdem bei Personalangelegenheiten. In seine Amtszeit fiel bislang die Neubesetzung der Chefarztstelle in der Radiologie. „Aktuell wird die Leitungsstelle der Psychiatrie ausgeschrieben“, informiert er. Auch organisatorisch müsse er Dinge auf den Weg bringen und vor-antreiben. „Die neue Datenschutzverordnung hat uns beschäftigt, auch die digitale Patientenakte bindet Ressourcen“, erklärt Henn. Die Mitarbeiter würden diese großen Belastungen mittragen. Darüber sei er sehr froh, sagt der Ärztliche Direktor. Wie überall laste auch auf dem Krankenhaus ein großer wirtschaftlicher Druck. Der könne nicht durch eine Reduzierung des Personals abgefangen werden, sondern müsse allein durch die Verbesserung der Strukturen erreicht werden. „Wir müssen unseren Mitarbeitern Räume für ein effizienteres Arbeiten schaffen“, sagt er. Das gehe nicht über Personalabbau. „Im Gegenteil“, meint Henn. Diese unterschiedlichen Aufgaben machen sein neues Amt für den Anästhesisten so spannend. „Ich bin sicher, ich kann mit meinem Rat und meiner Erfahrung für das Krankenhaus ein Gewinn sein“, sagt Henn, der sich auf die kommenden Aufgaben freut.

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