Pirmasens Aktion saubere Landschaft: Viele Altreifen und eine Toilettenschüssel

Am Samstag endete die "Aktion Saubere Landschaft", die in diesem Jahr zum 50. Mal stattfand. Oberbürgermeister Markus Zwick traf
Am Samstag endete die »Aktion Saubere Landschaft«, die in diesem Jahr zum 50. Mal stattfand. Oberbürgermeister Markus Zwick traf sich mit Mitgliedern des Jugendstadtrat zum Müllsammeln.

Die Pirmasenser scheinen viele Reifen gewechselt zu haben. Bei der diesjährigen Aktion Saubere Landschaft holten freiwillige Helfer auffällig viele Altreifen aus den Wäldern rund um Pirmasens. Insgesamt war es aber mit zwei Tonnen weniger Müll als in normalen Jahren zuvor.

Die Hauptstütze der Aktion waren 26 Schulklassen der drei Pirmasenser Gymnasien, der zwei Realschulen sowie der Matzenbergschule. Über 500 Schüler seien unterwegs gewesen, berichtet Bernhard Lang aus dem Büro des Oberbürgermeisters, der die Aktion Saubere Landschaft, die zum 50. Mal stattfand, die ganze Woche über geleitet und begleitet hat. Dazu kamen am Samstag noch ein halbes dutzend Mitglieder des Jugendstadtrates sowie mit Stefanie Eyrisch (CDU) nur ein Mitglied des regulären Stadtrats. In früheren Jahren war öfter der halbe Stadtrat, also über 20 Personen, mit von der Partie. Zeitgleich war die Jugendfeuerwehr in Erlenbrunn unterwegs und eine Pfadfindergruppe aus Pirmasens räumte in Gersbach auf. In Gersbach wurde zusätzlich eine Aktion unter Leitung des Ortsvorstehers durchgeführt.

In diesem Jahr wurden auffällig viele Autoreifen im Wald gefunden, informierte Lang. Als kuriosesten Fund nannte er allerdings eine komplette Toilette mit Keramikschüssel und Brille, die bei einer Renovierung wohl angefallen sein dürfte und einfach im Wald abgestellt worden war. Aber auch Bauschutt, Betonreste, Regenrinnen und viele Kabel befanden sich unter den Müllfundstücken, erzählt er. Unordnung senke die Hemmschwelle, Müll wegzuschmeißen, findet der Oberbürgermeister Markus Zwick und ist von der Wichtigkeit der Aktion überzeugt. „Unser Vorgehen zeigt Wirkung“, sagt der OB und nannte Sammelergebnisse früherer Jahre. 2017 waren es zum Beispiel 2,6 Tonnen, ein Jahr davor 2,5 Tonnen und im vergangenen Jahr die Spitzenmenge von 2,7 Tonnen. 2021 war allerdings ein Ausnahmejahr, da 2020 coronabedingt keine Sammelaktion stattgefunden hatte.

Müllsammeln ist in Mode

Zwick verwies außerdem darauf , dass Unrat aus dem Wald zu räumen in Mode zu sein scheint. Es gab mehrere alternative Sammelaktionen zusätzlich zu der städtischen Aktion in diesem Jahr, informiert Lang. Noch vor der „Aktion Saubere Landschaft“ seien vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu), der Fehrbacher CDU sowie den Pfadfindern Initiativen gestartet worden. Vom Holzlager an der B10-Ausfahrt Beckenhof ging es am Samstag zur Abschlussveranstaltung hoch in Richtung Beckenhof. Ziel der Gruppe um Oberbürgermeister Markus Zwick war, zwei Tonnen Müll voll zu machen. Am Morgen belief sich die gesammelte Menge Unrat noch auf 1,2 Tonnen.

Von Montag bis Freitag waren die Schulklassen mit ihren Lehrern im Einsatz, um die Landschaft von Müll zu befreien. Dosen, Plastik, Flaschen und Glasscherben sowie Papier wurden gesammelt, erzählte Lang. Die Schüler seien an den Schulen mit Müllsäcken, Gummihandschuhen und Spießen ausgerüstet worden. Mit Bussen der Stadtwerke kamen die freiwilligen Helfer dann in das jeweilige Einsatzgebiet, wo die Gruppen jeweils zwei Stunden im Einsatz gewesen seien. Zu den Routen gehörte beispielsweise der Eisweiher, von wo aus es über die Gründelle in Richtung Waldfriedhof beziehungsweise über die Spesbach zum Forsthaus Beckenhof ging. Weitere Einsatzgebiete waren Erlenbrunn, Gersbach, Windsberg und Niedersimten. Die vollen Müllsäcke wurden von den Schülern am Wegesrand abgestellt und vom Tiefbauamt abgeholt.

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