Pirmasens Bänderriss mitten im Rennen und dennoch Dritte

Auf den ersten Kilometern führt der Lemberger Alexander Köhler das Feld an, doch am Ende siegt Marcel Job von der Landau Running
Auf den ersten Kilometern führt der Lemberger Alexander Köhler das Feld an, doch am Ende siegt Marcel Job von der Landau Running Company (dahinter im schwarzen Trikot) vor Nils Holocher aus Freudenstadt (gelbes Trikot) und Köhler.

«HINTERWEIDENTHAL.»Marcel Job von der Landau Running Company hat in 42:21 Minuten den dritten Teufelstisch-Trail des SV Hinterweidenthal über 10,4 Kilometer gewonnen. Natascha Hartl vom TuS Heltersberg war am Samstag in 48:34 Minuten die schnellste Frau. Doch die Geschichte dieses dritten Wasgaucup-Rennens schrieb Verena Becker.

Die Lembergerin erlitt nach etwa zweieinhalb Kilometern einen Bänderriss und quälte sich dennoch acht Kilometer lang ins Ziel. Sie wurde Dritte in 53:02 Minuten hinter Hartl und Eszter Varga von der Landau Running Company (52:08). „Was sollte ich denn machen? Ich war auf der Strecke, also lief ich durch“, sagte die Zahnärztin humpelnd im Ziel. Insgesamt schnürten bei Temperaturen über 30 Grad 177 Läuferinnen und Läufer im Hauptlauf die Laufschuhe, 40 im Fünf-Kilometer-Jedermannlauf und jeweils 17 beim Jugend- und beim Bambinilauf. „Ich bin selbst überrascht. Alexander Köhler ist die ersten Kilometer abgegangen wie ein Duracell-Häschen“, erzählte Marcel Job im Ziel, auf einem schattigen Plätzchen sitzend. Beim zweiten Downhill nach etwa vier Kilometern überholte der 37-jährige Bellheimer den Lemberger Köhler, konnte sich aber vom späteren Zweitplatzierten Nils Holocher aus Freudenstadt, der lange Zeit dicht folgte, nicht entscheidend absetzen. „Ich bin über diesen Hitzesieg sehr glücklich“, betonte Job, der beim Spirkelbacher Höllenbergtrail, dem ersten Rennen zum Wasgaucup 2019, Dritter geworden war. Über Instagram ist Holocher auf den Teufelstischtrail aufmerksam geworden. Der 29-jährige Nordschwarzwälder war nach eigenen Worten vom Wahrzeichen des Pfälzerwalds so beeindruckt, dass er sich zu einer Teilnahme entschied. „Sehr hart und ungewöhnliche, harte Anstiege, die du so nicht trainieren kannst“, stellte der Schreiner, der im Februar den Freiburg-Halbmarathon in 1:11:47 Stunde gefinisht hatte, im Ziel fest. Seine Enttäuschung über den dritten Platz konnte der 22-jährige Alexander Köhler aus Lemberg nicht verbergen. Sein Vater Bernd hatte ihn nach den ersten Kilometern noch als Führenden fotografiert. „Ich habe die 800 Meter auf der Bahn vom Donnerstag doch noch in den Beinen gespürt“, sagte der Mittelstreckenspezialist, der im Juni bei den Rheinland-Pfalz-Meisterschaften Vierter im 800-Meter-Lauf in 2:00,38 Minuten gewesen war. Die schnellste Frau in Hinterweidenthal, Natscha Hartl, zeigte eine ganz starke Leistung. Die 31-Jährige musste auf der ihr bis dato unbekannten Strecke nur zehn Männern den Vortritt lassen. „Ich lief etwas verhalten los, machte bergab schöne lange Schritte – das war ganz okay“, lautete das Fazit des Allroundtalents aus Kaiserslautern. Ebenfalls eine erfolgreiche Teufelstischtrail-Premiere feierte Eszter Varga mit Platz zwei. Die 38-jährige Frankenthalerin ist eine Ultra-Spezialistin, nimmt im Herbst an einem 100-Kilometer-Lauf teil und freute sich über ihren Erfolg beim „TTT“, wie der Teufelstischtrail in Läuferkreisen genannt wird. „Heiß, staubig, steil und schön“, resümierte sie. Etwa 15 Minuten vor dem Start hielt Cornelia Peter eine brennende Zigarette etwas versteckt unter dem Tisch. „Ich gönn’ mir die Zigarette noch“, sagt die Wormserin vor der zweiten Teilnahme. Tochter Vanessa, elf Jahre jung, hatte da schon den 2000-Meter-Jugendlauf absolviert, Papa Patrick verlebte einen recht gechillten Samstag. Er war dann am Sonntag beim Jedermann-Triathlon in Worms am Start. Cornelia Peter verpasst ihr Ziel, schneller als im Vorjahr (1:13 Stunde) zu sein, um eine Minute. Ein Läufer ist bei den Hinterweidenthalern bekannt wie ein bunter Hund: Förster Axel Werner. Minuten vor dem Start des Fünf-Kilometer-Trails schnappte er sich eine Laufhose, schnürte seine Joggingschuhe und stand urplötzlich im Starterfeld. Durch sein Revier lief er deutlich schneller als sonst üblich und kam unter dem Applaus der Zuschauer in 38:13 Minuten an. Matthias Burkhart vom Teufelstischtrail-Organisationsteam machte auch beim Fünf-Kilometer-Lauf mit, siegte souverän in 26:44 Minuten und widmete sich gleich nach Erreichen des Ziels wieder organisatorischen Aufgaben. Die Ergebnisse 10,4 km Männer: 1. Marcel Job (Landau Running Company) 42:21 Minuten, 2. Nils Holocher (LG Nordschwarzwald) 43:13, 3. Alexander Köhler (TV Lemberg) 43:56, 4. Philipp Ullrich (TV Bad Bergzabern) 44:52, 5. Eric Konrath (TV Hinterweidenthal) 45:51, 6. Sascha Luckow (TuS Erfweiler) 47:26, 7. Florian Merz (Palatia Contwig) 47:42, 8. Johannes Ullrich (TV Bad Bergzabern) 47:42, 9. Christophe Delaunay (Landau Running Company) 48:09, 10. Stefan Voelker (TV Jahn Bellheim) 48:17, 11. Laurenco Hamers (SC Busenberg) 48:22, 12. Nico Nikolaus (RC Pfälzerwald) 49:06, 13. Frank Wieg (TV Bad Bergzabern) 49:06, 14. Alexander Memmer (Hauenstein) 49:19, 15. Maximilian Vogel (PTV Group) 49:46, 16. Mario Graf (TV Bad Bergzabern) 50:04, 17. Cosimo Jann (SV Donsieders) 50:25, 18. Klaus Hirschinger (TuS Erfweiler) 50:33, 19. Jens Heringer (SC Busenberg) 50.40, 20. Daniel Ankner (SV 53 Rodalben) 51:10 10,4 km Frauen: 1. Natascha Hartl (TuS Heltersberg) 48:34, 2. Eszter Varga (Landau Running Company) 52:08, 3. Verena Becker (TV Lemberg) 53:02,4. Regina Rieger (Landau Running Company) 56.37, 5. Aline Salzmann (TV Lemberg) 58:04, 6. Isabel Wagner (Landau Running Company)1:00:48 Stunden, 7. Nicole Cherie-Kerner (ASV Schwanheim) 1:02:04, 8. Katharina Zimmer (Benefizteam) 1:02:43, 9. Julia Schäffner (LG Rülzheim) 1:03:22, 10. Angelika Trapp (TuS Erfweiler) 1:05:09. 5000 m Männer: 1. Matthias Burkhart (Hinterweidenthal) 26:44, 2. Mario Sartaco Turiello 28:22, 3. Sascha Wasem 29.33, 4. Hendrik Köhler (SG Bruchweiler) 30:46, 5. Fynn Wengert (Freundeskreis Chile) 32:32, 5. Marco Foland (SV Hinterweidenthal) 33:08. 5000 m Frauen: 1. Annalena Seibel (TV Hauenstein) 32:48, 2. Caroline Lasseur (TSG Kaiserslautern) 38.49, 3. Elisabeth Wegmann (TV Bad Bergzabern) 40:19, 4. Karoline Therese Hamgaard 45.20, 5. Chiara Dubois (Teufelstischtrail-Team) 46:54 2000 m Jugend: 1. Felix Geschwind, 2. Julian Welter, 3. Lukas Gordner (alle TV Lemberg) 400 m Bambini: 1. Raphael Eichenlaub (TSV Kandel) 1:35 Minute, 2. Juris Köhler (SG Bruchweiler) 1:36, 3. Emma Müller (Landau Running Company) 1:38

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