Pirmasens Der Pfarrer gibt grünes Licht

Die Pfalzmeister aus der Region Pirmasens: in Blau von links Jakob Holub, Janik Kiefer, Vin Samuel Höh, Kevin Miller und Adrian
Die Pfalzmeister aus der Region Pirmasens: in Blau von links Jakob Holub, Janik Kiefer, Vin Samuel Höh, Kevin Miller und Adrian Mersch vom AC Thaleischweiler, in Weiß Piotr Bosneac, Omer Aliyev, Ivan Choban und Daniel Senn von der ASV Pirmasens. Es fehlen Philipp Mersch und Tom Wafzig vom ACT sowie André Pfaffmann vom RSC Pirmasens-Fehrbach.

«THALEISCHWEILER-FRÖSCHEN.»Viele strahlende Gesichter, aber auch Enttäuschungen, Gesamtteilnehmerzahl und Niveau durchschnittlich, eine schwache Beteiligung der A- und B-Jugendlichen: Das ist das Fazit der Pfalzmeisterschaften der Ringerjugend im griechisch-römischen Stil in der Athletenhalle des AC Thaleischweiler. 86 Nachwuchsringer von sechs bis 17 Jahren kämpften auf zwei Matten um die Titel in ihren Alters- und Gewichtsklassen. Am Ende gingen zwölf Titel an die drei Vereine aus der Südwestpfalz, die ASV Pirmasens, den AC Thaleischweiler und den RSC Pirmasens-Fehrbach.

Erfreulich: Die Organisation hat gepasst, die Verantwortlichen vom ACT haben gute Arbeit geleistet, der Zeitplan war straff. Bereits um 13.30 Uhr standen die Pfalzmeister fest. Dieter Bockmayer, der Jugendreferent des Ringerverbands Pfalz aus Fehrbach, hatte Dutzende kleine Sieger zu küren und tat dies mit strahlendem Lächeln im Gesicht. „Viel Erfolg, hoffentlich bleiben alle verletzungsfrei“,sagt Bockmayer in seiner kurzen Begrüßung gegen 10 Uhr nach dem Wiegen. Zu diesem Zeitpunkt ist die Gruppe der 15 Schifferstadter Nachwuchsringer schon fast vier Stunden auf den Beinen. Um 6.30 Uhr hatten sich die Vorderpfälzer auf den Weg in die Südwestpfalz gemacht. Beim Wiegen ab etwa 8.30 Uhr stellt ACT-Trainer Günter Schneller fest, dass von den zwölf gemeldeten Kindern und Jugendlichen des Gastgebervereins die Brüder Philipp und Adrian Mersch fehlen. Handy zücken und deren Vater Andreas anrufen. Dieser erklärt, dass es eine Terminkollision mit dem evangelischen Pfarrer gibt: Konfirmandentag von Philipp und Ringermeisterschaft gleichzeitig. Nach dem Motto „Jeden Tag eine gute Tat“ gibt der Pfarrer freundlicherweise grünes Licht zum Ringen. Minuten später treffen die beiden Brüder ein, Philipp pendelt nun zwischen Athletenhalle und Kirche hin und her. Beide Brüder erringen den Pfalzmeistertitel: der zwölfjährige Philipp bei den B-Jugendlichen in der Klasse bis 44 Kilogramm, der achtjährige Adrian in der D-Jugend im 27-Kilo-Limit, wo er überraschend deutlich den favorisierten Noah Krasniqi vom RSC Pirmasens-Fehrbach besiegt. „Ein bisschen enttäuscht bin ich schon nach zwei Niederlagen“, erzählt der neunjährige Noah Krasniqi. Die Erklärung des jungen Winzlers: „Meine Gegner hatten heute etwas mehr Kraft.“ Adrian Mersch dagegen freute sich nach eigenen Worten „riesig“, vor allem weil er eine Woche zuvor bei den Freistil-Pfalzmeisterschaften wegen einer Ohrentzündung nicht mitmachen durfte. Grund zur Freude hat auch der 15-jährige Kevin Miller. Der für die ACT-Männer in der Rhein-Pfalz-Liga kämpfende Pirmasenser gewinnt souverän seine beiden Kämpfe in der A-Jugendklasse bis 65 Kilo und verteidigt damit seinen Pfalzmeistertitel vom Vorjahr. „Das nächste große Ziel ist die Rheinland-Pfalz-Meisterschaft“, hegt der junge Modellathlet große Ziele. Die Landestitelkämpfe werden am 16. Februar in der Pirmasenser Kirchberghalle ausgetragen – und nicht (wie ursprünglich vorgesehen) in der IGS-Halle in Thaleischweiler-Fröschen, da der Kreis als Schulträger die Halle an diesem Tag an die Handballer des TV Thaleischweiler vergeben hat. Seiner Favoritenrolle wird auch Janik Kiefer vom gastgebenden Verein gerecht. Der 15-jährige Höheischweilerer, der im April 2018 Dritter der Deutschen A-Jugend-Meisterschaft in der 110-Kilo-Klasse war, wird Pfalzmeister im Schwergewicht vor seinem Vereinskameraden und Trainingspartner Manuel Rauch. Der Coach der ASV Pirmasens, Peter Jeliazkov, ist mit 16 Kindern und Jugendlichen angetreten. Er zeigt sich mit den Leistungen seiner Schützlinge zufrieden. „Im Vergleich zu den Freistil-Pfalzmeisterschaften erkenne ich eine Steigerung – weniger Geheule und Gemotze, mehr Ringen“, sagt Jeliazkov. Der zwölfjährige Armin Jafari von der ASV, erst seit drei Monaten beim Ringen, sammelt erste Kampferfahrung und schlägt sich tapfer gegen seine Konkurrenten in der mit sieben Teilnehmern stark besetzten C-Jugendklasse bis 35 Kilo. Zwei Siege und zwei Niederlagen bedeuten für den Pirmasenser Platz fünf. „Gut gemacht“, lobt Jeliazkov. Wermutstropfen: Der Mattenleiter zeigt Trainer Groh von der ASV nach Diskussionen während eines Kampfes zunächst die Gelbe Karte, dann die Rote Karte. Groh musste seinen Platz räumen. Lobende Worte findet der Sportvorstand des AC Thaleischweiler, Volker Busch, für den pfälzischen Ringernachwuchs. „Ich habe einige Talente gesehen. Das freut mich.“ Die Ergebnisse E-Jugend: 20 kg (2 Teilnehmer): 1. Vin Samuel Höh (AC Thaleischweiler), 2. Alexander Groh (ASV Pirmasens). 24 kg (2): 1. Omer Aliyev (ASV). 27 kg (2): 2. Robert Walter (ASV). D-Jugend: 25 kg (4): 1. Daniel Senn (ASV). 27 kg (3): 1. Adrian Mersch (ACT), ... 3. Noah Krasniqi (RSC Pirmasens-Fehrbach). 32 kg (4): 2. Taras Lutsenko (RSC). 35 kg (5): 3. Eric Saradeth (RSC), 4. Jusif Aliyev (ASV). 41 kg (2): 1. André Pfaffmann (RSC). C-Jugend: 30 kg (5): 2. Anton Groh (ASV), 4. Leonid Zorba (RSC). 35 kg (7): 2. Len Silas Höh (ACT), 5. Jafari Armin (ASV). 39 kg (6): 4. Anton Malaki (ASV). 46 kg (3): 3. Muhammed Baykus (ASV). 52 kg (5): 2. Aleksander Nikolov (ASV), 3. Jonas Ewtuschenko (ACT). B-Jugend: 44 kg (2): 1. Philipp Mersch (ACT). 52 kg (3): 2. Dominik Laukert (ACT), 3. Maksym Malaki (ASV). 57 kg (2): 1. Tom Wafzig (ACT). 68 kg (3): 2. Semion Zorba (RSC). 80 kg (3): 1. Ivan Choban, 2. Jafari Omid, 3. Martin Nikolov (alle ASV). A-Jugend: 51 kg (1): Piotr Bosneac. 65 kg (3): 1. Kevin Miller (ACT), 3. Valeri Chelak (ASV). 71 kg (4): 4. Afanasii Zorba (RSC). 80 kg (2): 2. Linus Heims (ACT). 92 kg (1): 1. Jakob Holub (ACT). 110 kg (3): 1. Janik Kiefer (ACT), 2. Manuel Rauch (ACT).

Janik Kiefer (in Rot), Dritter der deutschen A-Jugend-Meisterschaft 2018 im Schwergewicht, hat gerade Amirhossein Azizi vom ASV
Janik Kiefer (in Rot), Dritter der deutschen A-Jugend-Meisterschaft 2018 im Schwergewicht, hat gerade Amirhossein Azizi vom ASV Ludwigshafen geschultert – der Mattenleiter hat es ganz genau gesehen. Der für den AC Thaleischweiler ringende 16-Jährige wird in souveräner Manier Pfalzmeister im griechisch-römischen Stil.
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