Pirmasens „Haste mal Falschgeld in der Hand gehabt?“

Salami-Spezialitäten aus den Abruzzen gibt es bei „Lika Food“
Salami-Spezialitäten aus den Abruzzen gibt es bei »Lika Food«

Messe „Pirmasensa“ bis Sonntag in der Messehalle 6A – Essen und Trinken sind die Hauptthemen – Kochshows haben guten Zulauf

Der Vergleich mit der Hageha-Messe kann nicht gezogen werden. Eine typische Verbrauchermesse mit einem Sammelsurium an Infos, Anbietern von teils kuriosen Waren und klassischen Messeprodukten ist die gestern eröffnete „Pirmasensa“ aber auf jeden Fall. Ein großes Thema auf der Messe ist klar Essen und Trinken, das von exotischen Gewürzen bis zu Bier aus Pirmasens und Weinen aus der Vorderpfalz beleuchtet wird. Bei einem Rundgang auf der „Pirmasensa“ könnte der Besucher den Eindruck gewinnen, dass Deutschland auf dem Weg zum Gemüseland ist. Gemüsereiben in allen Variationen werden von fast einem Dutzend Verkäufern angeboten. Unter anderem von dem Messe-Klassiker Tupperware. Dazu kommt ein Stand mit Sämereien aller Art und durch die Halle 6A weht der Duft vegetarisch-mediterraner Spezialitäten eines Speyerer Gastronomen, der vor Ort frisch kocht. Es gibt aber auch Würste und Fleisch in vielerlei Variationen auf der „Pirmasensa“, und in der Showküche wird ebenfalls mit Fleisch gekocht.

Gefragte Showköche

Die Showköche waren am gefragtesten gestern Morgen. Die 100 Sitzplätze vor der Küchenecke waren voll besetzt. Messe-Organisatorin Regina Rieger moderierte sprachgewaltig die Kochvorstellung eines rheinland-pfälzischen Spitzenkochs und schenkte Gratis-Prosecco an die Zuschauer aus, die auf Kommando alle 100 Nasen in den Secco steckten und dann erst das edle Getränk in den Mund schütten konnten. Es darf überhaupt viel probiert werden auf der Messe, die noch bis Sonntag geöffnet ist. Italienische Salami zu Ingwer-Power-Tee und dazu eine Fingerspitze Safrankonfitüre, die im elsässischen Münstertal angebaut wird. Ein fränkischer Bioland-Betrieb offeriert Quittenwein, wie ihn schon die alten Römer genossen haben, und wirbt für alte Quittensorten. Dazwischen werden klebefreie Pflasterverbände angeboten für die Besucher, die sich an den Gemüsereiben verletzt haben könnten. Passend zum nasskalten Wetter hat ein Alpakahof aus dem Schwabenland seine Mode mitgebracht, und gegenüber können sich Interessierte zur Probe massieren lassen. Mehrere Standbetreiber bieten Knetmassagegeräte zum Umhängen an.

5000-Euro-Päckchen zu verschenken

Trotz fehlender Sonne machte ein Anbieter von „Überziehbrillen“ recht gute Umsätze. Richtig spektakulär ist das Angebot am Stand der Deutschen Bundesbank. Dort werden echte 5000 Euro-Päckchen verschenkt. Die ausgemusterten Scheine sind allerdings ganz fein geschreddert, sodass sie auch nicht mehr bei der Bundesbank eingesandt werden können, wie Uwe Träm von der Bundesbank erklärt. „Haste mal Falschgeld in der Hand gehabt?“, fragte Träm gestern viele Besucher und drückte ihnen einen falschen Zwanziger in die Hand, um die Merkmale des echten Geldes zu veranschaulichen. „Der helle Streifen auf der 20 muss nach oben und unten wandern“, erläutert der Geldexperte eines der Merkmale. Wem der ganze Messetrubel zu viel geworden ist: Eine Burnout-Beratung findet sich in einer Ecke der Halle 6A, und neben einem riesigen Parkbräustand mit Biergarten in der Halle gibt es noch Kaffeeanbieter sowie weitere Gastronomen, die zum Verweilen einladen.

Messe Pirmasensa

Geöffnet am heutigen Freitag und am Samstag von 10 bis 18 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt beträgt sieben Euro. Familienkarten kosten 14 Euro. Geparkt wird auf dem unteren Messegelände mit gratis Shuttlebus.

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