Pirmasens Humpelnder Schacker trifft in der Nachspielzeit

Aufgeben gilt nicht: Hauensteins Thorsten Riggers (weißes Trikot), der sich beim 4:3-Erfolg ebenfalls in der Torschützenliste ei
Aufgeben gilt nicht: Hauensteins Thorsten Riggers (weißes Trikot), der sich beim 4:3-Erfolg ebenfalls in der Torschützenliste eintrug, wird von Eric Wischang gefoult.

«Hauenstein.» Verbandsligist SC Hauenstein hat in den Schlussminuten eine schon verloren geglaubte Partie gedreht (die RHEINPFALZ am Sonntag berichtete). Der 4:3-Erfolg (0:2) gegen den TSV Gau-Odernheim bedeutete vor 60 Zuschauern den dritten Saisonsieg. Hauensteins Kai Schacker traf in der Nachspielzeit zum 4:3.

Das hat es in Hauenstein bereits längere Zeit nicht mehr gegeben. Nach Spielschluss tanzten Spieler und Betreuer im Kreis. Schnell waren Bratwürste und Bier zur Hand. Trotz zahlreicher zuvor niedergegangener Regen- und Hagelschauer – die Akteure waren dementsprechend bis auf die Haut durchnässt – blieben fast alle Hauensteiner nach Spielschluss noch auf dem Rasen und ließen sich feiern. In der anderen Spielhälfte faltete Gästetrainer Christoph Hartmüller seine Schützlinge lautstark zusammen. Und das zu Recht: Gau-Odernheim hatte eine 2:0- und eine 3:1-Führung verspielt und zudem in der Schlussphase zahlreiche Kontergelegenheiten leichtfertig verdaddelt. In der ersten Hälfte, da waren sich alle Beteiligten einig, ging nicht viel für den Sportclub. „Da gab es viele Fehlpässe. Wir bekamen kaum Zugriff auf den Gegner. Aber aufgesteckt haben wir nie“, lobte SCH-Co-Trainer Philipp Weishaar. Auch der eingewechselte Christof Seibel hatte „viele Fehler“ gesehen. Er kam, wie fast immer in den letzten Spielen, für die letzten 20 Minuten in die Partie. Und wie immer ging der waschechte Hauensteiner mit unbändigem Kampfgeist voran. Nach 89 Minuten konnte die Gästeabwehr einen Freistoß des ebenfalls eingewechselten Luca Wick nicht entscheidend klären. Seibel nahm den Ball an der Strafraumgrenze volley und traf zum 3:3 in den rechten Torwinkel. „So macht man den auch nicht alle Tage. Heute hat wieder jeder für jeden gekämpft. Daher war der Sieg nicht unverdient“, sagte Seibel. Für die vollständige Hauensteiner Glückseligkeit sorgte dann der enorm viel rackernde Schacker in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Kurz zuvor war er noch behandelt worden, konnte kaum mehr richtig sprinten. Doch nach schöner Vorarbeit durch Dennis Leininger von der Torauslinie war Schacker zur Stelle und traf aus zehn Metern in den linken Torwinkel. „Das war super gemacht von Dennis. Den konnte ich nur noch reinschießen“, gab der humpelnde Schacker das Lob an seinen Teamkollegen weiter. „Er war zwar halb gelähmt, aber er hat wie alle nie aufgegeben und den super gemacht“, ulkte Teamkollege Seibel. In Hälfte eins hatte nichts auf einen Sieg der Heimelf hingedeutet. Der am Sonntag Fehler behaftete Innenverteidiger Austin Peterson brachte im eigenen Strafraum Lukas Knell zu Fall – Strafstoß. Gästespieler Eric Wischang verwandelte sicher (33.). Drei Minuten später folgte die scheinbare Vorentscheidung. Lukasz Dreger traf per Kopfball-Bogenlampe zum 2:0 für die Gäste. Hauenstein brachte in dieser Phase außer einem Tor durch Thorsten Riggers, das wegen Abseits zu Recht nicht zählte, kaum etwas zustande. Im zweiten Durchgang fielen innerhalb von vier Minuten drei Treffer. Zunächst schaffte der gut spielende Kevin Rose mit seinem sechsten Tor im fünften Spiel den Anschluss für Hauenstein (49.). Nur eine Minute später stellte Gau-Odernheims Luca Gerhardt den alten Abstand wieder her. Weitere drei Minuten danach machte Riggers mit seinem Treffer zum 2:3 die Partie wieder spannend. Es folgte eine zehnminütige Spielunterbrechung wegen eines heftigen Hagelschauers. Danach brachte SC-Trainer Alexander Hornung, der Peterson bereits zur Halbzeit durch den viel Schwung bringenden Wick ersetzt hatte, mit Seibel und später Yannick Roth alle verfügbaren Offensivkräfte in die Partie. „Die erste Hälfte war schwach. In der zweiten haben alle bis zum Umfallen gekämpft. Wir geben bis zum Schluss alles“, so Hornung. SC Hauenstein: Kevin Jung – Keller, Peterson (46. Wick), Padberg, David Jung – Leininger, Ochs– Scherer (74. Roth), Schacker, Rose – Riggers (72. Seibel)

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