Pirmasens „Mein Hobby zum Beruf gemacht“

Einst war er Werkeugmachermeister und Maschinenbautechniker, heute ist er selbstständig: Jürgen Wachowski aus Otterberg.
Einst war er Werkeugmachermeister und Maschinenbautechniker, heute ist er selbstständig: Jürgen Wachowski aus Otterberg.

Gesundheitswandern ist etwas anderes als Wandern. Jürgen Wachowski ist zertifizierter Wanderführer und bietet regelmäßig Gesundheitswanderungen an. Nächste Woche führt er eine Gruppe durch die Hexenklamm bei Pirmasens: Worum es beim Gesundheitswandern geht, erklärt er in einem RHEINPFALZ-Interview.

Herr Wachowski, was genau versteht man denn unter Gesundheitswandern und wie unterscheidet es sich vom gewöhnlichen Wandern?

Beim Gesundheitswandern wird das Wandern mit verschiedenen Übungen kombiniert. Gesundheitswanderungen dauern in der Regel zwei bis zweieinhalb Stunden. Bei den Zwischeneinheiten handelt es sich um Kräftigungs- und Dehnungsübungen. Aber auch die Koordination der Teilnehmer soll dabei geschult werden. Heißt das, Gesundheitswandern hat auch einen präventiven Charakter? Richtig. Und es richtet sich insbesondere an die ältere Generation: Durch das Koordinationstraining soll beispielsweise die Sturzgefahr vermindert werden, weil es ja im Wald auch mal vorkommen kann, dass jemand über eine Wurzel fällt. Allgemein verfolgen diese Wanderungen das Ziel, dass Menschen sich wieder mehr bewegen und dass sie in Gesellschaft kommen. Wie wird man eigentlich Gesundheitswanderführer? Der Deutsche Wanderverband kooperiert mit einer Physiotherapeutenschule in Osnabrück, an der ich 2009 eine entsprechende Ausbildung gemacht habe: Nun biete ich regelmäßig solche Gesundheitswanderungen an. Ich bin auch über die Pfalz hinaus aktiv, aber Gesundheitswanderungen finden in der Regel hier in der Region statt. In anderen Gegenden gibt es ja noch andere Gesundheitswanderführer. Diese Wanderungen werden in Zusammenarbeit mit der BKK Pfalz und der Pfalztouristik organisiert: Wer mitmacht, kann unter Umständen auch im Bonusprogramm seiner Krankenkasse punkten. Und demnächst geht es dann in die Hexenklamm nahe Pirmasens: Haben Sie die Strecke vorher auskundschaftet? Wir haben schon viel in anderen Bereichen der Pfalz angeboten. Für alle Teilnehmer stellt sich ja auch immer die Frage der Anfahrt. Jetzt möchten wir auch mal in die Pirmasenser Gegend kommen. Die Strecke habe ich mir vorher natürlich angesehen: Mit einem Pfad und kleinen Wasserfällen ist sie landschaftlich sehr reizvoll. Bleibt Ihnen bei all den Veranstaltungen noch die Zeit für eigene Wanderungen? Ja, klar. Ich bin auch selbst unterwegs, momentan erkunde ich Strecken in der Eifel, weil ich einen Wanderführer verfasse. Das ist jetzt der zweite, den ich schreibe. Man kann sagen: Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht. Sie sind dann ja bestimmt nicht nur in Deutschland auf Wanderschaft? Nein, natürlich nicht. Ich organisiere zum Beispiel auch Wanderkreuzfahrten im Mittelmeerbereich. Auch nach Schweden habe ich schon eine Wandergruppe begleitet – auf den Kullaleden-Trail. Wanderfreizeiten in den Alpen stehen auch immer wieder auf meinem Programmplan, zum Beispiel in Südtirol. Wie viele Kilometer wandern Sie pro Woche? Zählen Sie mit? Das ist schwer zu sagen. Nein, ich zähle eher nicht mit. (lacht) INFO Die Wanderung durch die Hexenklamm bei Gersbach, Pirmasens, findet am Mittwoch, 7. August, statt. Die Strecke ist sieben Kilometer lang. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr vor der Stockwaldhütte, Am Stockwald 37. Als Ansprechpartner steht das Wanderfit-Team zur Verfügung, Telefon: 0800/133 330 . Anmeldungen zur Wanderung sind unter https://www.wanderfit.de/veranstaltungen/wandern-sie-mit-uns-in-die-hexenklamm möglich.

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