Pirmasens Pirmasens zeigt sich von Schokoladenseite

Beweisfoto: Ziel gefunden. Die Aufgabe war, anhand eines Bildausschnittes zu erkennen, welcher Ort in Pirmasens gesucht wird. Ge
Beweisfoto: Ziel gefunden. Die Aufgabe war, anhand eines Bildausschnittes zu erkennen, welcher Ort in Pirmasens gesucht wird. Gefragt war nach dem Obelisken am Landauer Tor. Im Bild Wawi-Juniorchef Richard Müller (links) und Kaplan Peter Heinke.

Pirmasens hatte die Nase vorn beim „Stadt-Land-Quiz“ des Südwestrundfunks (SWR) am Samstagabend. Gegen die schwäbische Stadt Sonnenbühl mit ihrem Ostereimuseum konnte sich die Stadt beim Quiz rund um Ostern knapp behaupten. Pirmasenser auf dem Wochenmarkt, im Café „Kunstgenuss“ und natürlich die Experten für Schoko-Osterhasen schlechthin im Wawi-Schokoladenmuseum wussten fast immer die richtige Antwort.

Das SWR-Team hatte nur die Schokoladenseiten der Stadt im Bild: den Exerzierplatz samt Landgrafen-Denkmal, den Schlossplatz samt Treppe und Stierkopf vor Sankt Pirmin und natürlich Wawi und seine Osterhasenproduktion. Pirmasens präsentierte sich als hübsch herausgeputzte Stadt mit viel Sehenswertem und vor allem enorm viel Grün, elegant aufgenommen mit einer Drohnenkamera. Und auch die Pirmasenser zeigten sich von ihrer besten Seite: aufgeschlossen und spielfreudig. Vom Gemüsehändler über die Eierfrau auf dem Markt, einem Tunesier mit Pirmasenser Dialekt bis zum Schokoladenproduzenten und einem Kaplan – Moderator Jens Hübschen hatte einen breiten Mix der Pirmasenser Bevölkerung zum Mitspielen gefunden. Gefragt war beispielsweise, wie viele Osterhasen pro Jahr in Deutschland produziert werden, wie lange es von Ostern bis Fronleichnam ist und wer die Ostereier in Schweden bringt. Anspruchsvoll war das Spiel mit drei Bildern, die zu einem Lösungswort kombiniert werden mussten. Bei diesem Spiel erwiesen sich die Damen aus dem Reformhaus in der Fußgängerzone als wahre Expertinnen: die Lösungsworte Milchschokolade – das ergab sich zum Beispiel aus einem Glas Milch, einer schockierten Frau und einer Schublade – Marzipan und Blätterkrokant kamen fast wie aus der Pistole geschossen. Nur für das „Knickebein“ reichte die Zeit nicht mehr.

Geilweilerhof oder Burg Berwartstein?

Die Bravour der Teilnehmer roch nach Rekord, fand auch Moderator Hübschen. Ausschlaggebend für den Sieg war dann, dass das Rate-Team im „Kunstgenuss“ wusste, dass Kaninchen keine Hasenrasse sind. Damit ging Pirmasens in Führung und blieb es bis zum Schluss, trotz ausgewiesener Osterei-Experten aus dem Ostereier-Museum in Sonnenbühl. Auch das Rätsel, bei dem ein fotografiertes Detail aus dem Stadtbild gefunden werden musste, löste das Team aus Wawi-Juniorchef Richard Müller und Peter Heinke, Kaplan der Pfarrei Seliger Nardini, ohne Probleme. Auch wenn die beiden Männer den Obelisken des früheren Stadteingangs am Landauertor nicht auf Anhieb erkannten und in der Abbildung des Geilweilerhofs in Siebeldingen erst Burg Berwartstein vermuteten. Zum Glück wusste Richard Müller, dass die legendären Fabergé-Eier die teuersten der Welt sind und Kaplan Heinke, dass mit Osterlachen der Brauch gemeint ist, durch Witze in der Predigt die Teilnehmer des Gottesdienstes zum Lachen zu bringen. Wen störte bei dem guten Ergebnis, dass die beiden nicht wussten, woher die Osterinseln ihren Namen haben? Die Pirmasenser machten das Rennen und als Belohnung schloss die 45-minütige Sendung mit idyllischen Impressionen aus der Horebstadt: die Fernsehnation konnte die Sankt Antonskirche, das Rheinberger-Gebäude samt Strecktalpark sowie die Alte Post und den Schlossplatz bewundern. Wertvolle Sendesekunden, die eine Stadt zeigten, die adrett aussah. Das tat gut, nach all der negativen Berichterstattung in Fernsehen und Presse in jüngster Vergangenheit.

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