Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Die Fußball-A-Klasse spielte am vergangenen Sonntag ein wenig verrückt. Da gewann der bislang ohne einen einzigen Punkt dastehende FC Fischbach mit 7:0 (!) gegen den FK Petersberg. Da schoss auch der FC Dahn sieben Tore gegen Bezirksliga-Absteiger TuS Leimen, und der FC/VfB Münchweiler bezog gegen die SG Waldfischbach eine 0:9-Schlappe. Kurios: Münchweiler II verlor in der C-Klasse Ost noch höher (0:11 gegen Glashütte) – ergibt insgesamt ein 0:20 des FC/VfB –, und Waldfischbachs zweite Mannschaft machte es noch besser als die erste und fertigte Rot-Weiß Höhmühlbach II in der C-Klasse Mitte mit 11:2 ab. „Wir müssen positiv bleiben, auch wenn das Ergebnis nicht stimmt“, befindet indes Wolfgang Göller, der gemeinsam mit dem mitspielenden Marco Hüther Münchweiler coacht. Er stelle daher diese Woche nicht etwa die sportliche Misere in den Vordergrund, sondern „den sozialen Umgang miteinander“. Seine Spieler müssten „zusammenstehen“. Auch wenn vordergründig die zahlreichen verletzt fehlenden Spieler hauptsächlich für das Debakel verantwortlich seien, so dürfe solch eine Niederlage nicht passieren. Seinen Spielern habe es am Sonntag sichtlich an Motivation „und der notwendigen Einstellung“ gefehlt, kritisierte Göller und Hagen Burgard, der Trainer der Waldfischbacher bestätigt dies. Burgard und seine Spieler hatten sich dagegen bei einem Mannschaftsfest am Freitagabend viel vorgenommen und dies in beiden Teams am Sonntag umgesetzt. Nachdem vor rund vier Monaten Münchweiler die SGW mit 5:1 hatte abblitzen lassen, drehte jetzt Waldfischbach den Spieß um. „Uns sind zwei schnelle Tore gelungen und nach unserem Treffer zum 3:0 sind bei Münchweiler die Köpfe einfach runtergegangen“, erzählt Burgard die Geschichte des Spiels in einem Satz. Am 22. Mai 2011 verlor Münchweiler – damals noch als FC, also vor dem Zusammenschluss mit dem VfB Münchweiler – ähnlich hoch in der A-Klasse. 0:10 hieß es am letzten Spieltag gegen den FK Pirmasens II. Stolz, stolzer, stolzer hoch vier. So steigert sich beim ASV Lug/Schwanheim das Wort „stolz“. Stolz ist denn auch ASV-Trainer Marko Schehl auf seine vier Stolzers, Yoshua, Yannick, Lasse und Lukas Stolzer. Die vier Brüder aus Lug sind Stammkräfte des Tabellenzweiten der B-Klasse Südpfalz West. Beim 7:0 gegen den SV Landau West erzielte Familie Stolzer sämtliche Treffer, und beim 6:0 am vergangenen Sonntag beim SV Klingenmünster durfte nur Martin Mandery mal ein Tor zwischendurch erzielen. Ansonsten hießen die Torschützen stets Stolzer. Lukas Stolzer ist mit 29 Jahren der älteste der vier Brüder und kickte in den letzten acht Saisons beim Verbandsligisten TB Jahn Zeiskam. Doch nun zog es den Mittelfeldspieler und frischgebackenen Doktor beruflich nach München. Verbandsligafußball ist da nicht mehr drin, also spielt er, so oft wie möglich, für seinen Heimatverein mit seinen Brüdern in der B-Klasse. „Er besitzt den größten Ehrgeiz und die größte Disziplin von den vieren“, sagt Schehl. Lasse Stolzer sei von den Stolzer-Brüdern der Fußballer mit dem größten Talent, aber auch dem größten Phlegma. „Er studiert und spielt gerne Fußball, ohne sich auch mal zu quälen“, erzählt Schehl. Ganz vorne wirbeln die eineiigen Zwillinge Yoshua und Yannick Stolzer. Erkennungsmerkmal: Yoshua schießt mit links, Yannick mit rechts. Bank-Azubi Yoshua hat in den bisher vier Saisonspielen sechsmal getroffen, Lehramtsstudent Yannick viermal. Sie machten den ASV aus der Verbandsgemeinde Hauenstein zur aktuell torgefährlichsten Mannschaft der B-Klasse Südpfalz.

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