Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Bezirksliga beim SV Herschberg, dann eine Runde Regionalliga beim 1. FC Kaiserslautern II, ein halbes Jahr Landesliga wieder in Herschberg, ein halbes Jahr Oberliga beim SC Hauenstein und aktuell B-Klasse West beim VfL Wallhalben: So liest sich die Karriere des Fußballers Florian Weber. Nachdem der heute 24-jährige Stürmer in der Saison 2013/14 mit seinen 43 Toren Herschberg zur Bezirksliga-Meisterschaft geschossen und beim Gastspiel der FCK-Profis auf der Sickingerhöhe am 15. Mai 2014 eine sehr ansprechende Leistung geboten hatte, zudem bei der 1:9-Niederlage den SVH-Ehrentreffer erzielt hatte, wechselte er zur Reserve der Roten Teufel. „Es war eine unglückliche Zeit in Kaiserslautern“, sagt Weber, der in der Regionalliga – nicht zuletzt verletzungsbedingt – nur zwei Kurzeinsätze gegen Nöttingen und Kassel hatte. Also kehrte er Mitte 2015 zurück zum nun in der Landesliga spielenden SVH, verließ diesen allerdings vergangenen Winter wieder, um zum SC Hauenstein zu wechseln. Nach nur vier Oberliga-Einsätzen, „privaten Problemen“ und einer Suspendierung war Weber schon wieder weg. Weber ging in sich und stellte für sich fest: „Um im Profifußball Fuß fassen zu können, bin ich mit jetzt 24 Jahren zu alt.“ Weber besann sich auf seine Wurzeln und schloss sich seinem Heimatverein, dem VfL Wallhalben, an. Der Start Webers ging allerdings daneben. Bereits in der ersten Halbzeit des ersten B-Klasse-Saisonspiels sah er Gelb-Rot. Dann war er drei Wochen krank, trat an keinen Ball. Erst jetzt kommt Weber ins Rollen, schoss bei Wallhalbens 4:2-Erfolg beim Tabellenführer Althornbach zwei und am Sonntag beim 5:0 gegen den Abstiegskandidaten Höheinöd drei Treffer. „Ich bin zuversichtlich, auf dem richtigen Weg zu sein“, befindet Weber, der zurzeit bei einer „kleinen Firma“ Elektrogeräte für einen Medienkonzern ausliefert. Er wolle allerdings beim VfL nicht nur kicken, sondern auch das Trainergeschäft erlernen. Sein Ziel ist es, möglichst früh hier einzusteigen. Noch habe es keine Gespräche mit Wallhalben oder anderen Vereinen gegeben, doch sei es nicht ausgeschlossen, dass in der Winterpause ein neuerlicher Wechsel ansteht. 4:4 ist kein alltägliches Resultat im Fußball. Gleich zweimal 4:4 in zwei aufeinanderfolgenden Heimspielen ist eine Rarität. Geschafft hat dies der SV Obersimten in der A-Klasse Pirmasens/Zweibrücken. Vor rund zwei Wochen war die SG Waldfischbach der Partner bei dem Acht-Tore-Remis und am Samstag der TuS Winzeln. Hatte sich das 4:4 gegen Waldfischbach nach einem 0:4-Pausenrückstand wie ein Sieg angefühlt, so sei es gegen Winzeln, wie SVO-Spielleiter Marc Schunk erzählt, „genau umgekehrt“ gewesen. Obersimten beherrschte in Halbzeit eins den Gast, führte mit 2:0. Alle Warnungen in der Halbzeitpause vor einem nie aufsteckenden TuS schienen fruchtlos geblieben, denn Winzeln drehte mächtig auf und ging mit 4:3 in Führung, ehe Obersimtens Spielertrainer Steffen Mattern mit seinem dritten Tor an diesem Tag kurz vor Schluss das 4:4 markierte. Der 29-Jährige, der gegen Waldfischbach viermal getroffen hatte, hat somit sieben der letzten acht Heimtreffer des Aufsteigers erzielt und führt mit 18 Treffern die Torjägerliste der A-Klasse an. Übrigens ging es in der Partie sehr fair zu, obgleich TuS-Vorsitzender Norbert Freyer im Vorfeld von einer „emotionalen Spannung“ bei den Spielen der beiden Vereine gesprochen hatte. Vorige Saison wurde gar unter Verbandsaufsicht gekickt. Schunk: „Es gab gute Gespräche zwischen unseren Vorstandsmitgliedern und Winzelns Vorsitzendem Freyer.“ Mit 5:4 gewann der SV Bottenbach II am Dienstag, 13. September, in der C-Klasse West gegen den VfB Pirmasens. Daraus wird aber vermutlich nachträglich ein 2:0 für die Pirmasenser. Wie VfB-Vorsitzender Andreas Nunheim berichtet, habe ihm Klassenleiter Marco Kochert mitgeteilt, dass Bottenbach II mit gleich sechs Akteuren aus der ersten Mannschaft angetreten sei. Das sind nach den Statuten des Südwestdeutschen Fußballverbandes zu viele. Ein Urteil der Spruchkammer steht allerdings noch aus. | Helmut Igel

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