Pirmasens Tore, Träume, Temperamente:

Jede Menge Glückshormone produzierten am Sonntag die Fußballer des SV Donsieders. Denn sie gewannen ihr C-Klassespiel bei der SG Heltersberg/Geiselberg II auf außergewöhnliche Weise mit 5:4. Nach 90, ja gar 91 Minuten hatte das Team des zum Saisonende ausscheidenden Spielertrainers Marcus Schäfer-Bischoff noch mit 3:4 zurückgelegen. „Wir haben in der Schlussphase alles nach vorne geworfen“, erzählt SVD-Spielleiter Thomas Seiler. Patrick Geenen gelang tatsächlich in der ersten Minute der Nachspielzeit das 4:4. Da der Schiedsrichter allerdings drei Minuten Nachspielzeit angezeigt hatte, gab es noch einmal Anstoß für die Holzland-SG. „Wir haben dann sofort den Ball erobert. Philipp Bischoff, unser jüngster Spieler, kam an den Ball“, schildert Seiler weiter. Der erst 18-jährige Stiefsohn des Spielertrainers, der diese Saison bereits 17 Tore erzielte, habe gesehen, dass SG-Keeper Timo Müller etwas weit – zu weit, wie sich herausstellen sollte – vor seinem Kasten stand. Nur wenige Meter von der Mittellinie entfernt hielt der Teenager aufs Tor, und der Ball senkte sich tatsächlich hinter Müller zum 5:4-Siegtreffer für den SVD im Kasten der SG. Es war die Zeit der Glückshormone. Hasan Mahmoud – ein Name, den man sich, insbesondere als Verteidiger in der B-Klasse Ost, merken sollte, wenn der SC Busenberg der nächste Gegner ist. Der syrische Flüchtling schnürte am Sonntag beim 5:0-Erfolg gegen die SG Kröppen/Vinningen einen Viererpack. „Er ist sehr schnell und verfügt über einen ausgesprochenen Torriecher“, beschreibt SCB-Spielleiter Uwe Bollinger den kickenden Asylbewerber. Insgesamt hat Mahmoud nun neun Saisontore auf dem Konto. Es könnten gar noch mehr sein, könnte Mahmoud das Training in Busenberg regelmäßig besuchen. Doch der Syrer wohnt in Dahn und hat nicht immer eine Mitfahrgelegenheit. Mit Mohsen Al-Mohammad und Mohammad Al-Mohammad streifen sich zwei weitere Syrer das Busenberger Trikot über. Dabei sei Mohsen Al-Mohammad ein „sehr spielstarker Akteur, leider etwas verletzungsanfällig“, wie Bollinger berichtet. „Den drei Syrern macht es sehr viel Spaß bei uns, und wir sind froh über jeden Spieler, der unseren Kader auffüllt“, erzählt Bollinger weiter. Und wenn Hasan Mahmoud weiter seine Torbilanz aufbessert, dann minimieren sich auch die Sorgen der Busenberger um den Verbleib in der B-Klasse Ost. Würmer haben dafür gesorgt, dass in der C-Klasse Mitte die SG Harsberg/Schauerberg ihre restlichen Saison-Heimspiele nicht auf heimischem Rasen, sondern auf dem Kunstrasen im benachbarten Hermersberg austrägt. So auch das innerörtliche Derby am vergangenen Sonntag gegen den SC Weselberg II, das der Tabellenführer mit 3:0 gewann. „Die kleinen Schädlinge haben riesige Sandhaufen aufgeworfen, weshalb dort kein Spiel mehr stattfinden kann“, sagt SGH-Spielleiter Kurt Auer. Gleichwohl gereiche ein Ausweichen nach Hermersberg der SGH nicht zum Nachteil. „Wir sind eine spielstarke Mannschaft und tun uns deshalb auf dem perfekten Untergrund eher leichter. Außerdem trainieren wir ja auch wegen des fehlenden Flutlichts den gesamten Winter über in Hermersberg“, verdeutlicht Auer. Wirtschaftlich gesehen schneide die SGH zwar ein bisschen schlechter ab, doch habe man eine einvernehmliche Übereinkunft mit Hermersberg gefunden. Fakt ist, dass Thomas Hartmann auch in der kommenden Saison Spielertrainer der SG Harsberg/Schauerberg sein wird – „egal, ob weiter in der C-Klasse oder doch vielleicht in der B-Klasse“, wie Auer sagt.

x