Pirmasens Tore, Träume, Temperamente: Es fiel mir auf, dass ...

Der Geiselberger Fußballplatz ist geräumt, der Rettungshubschrauber kann landen.
Der Geiselberger Fußballplatz ist geräumt, der Rettungshubschrauber kann landen.

Dramatische Szenen ereigneten sich am Sonntag in der Fußball-B-Klasse Ost am Rande des Spiels SG Heltersberg/Geiselberg gegen FV Münchweiler. Einem Zuschauer aus dem Lager der Münchweilerer wurde es schlecht. Er stürzte und fiel auf den Kopf. „Es sah anfangs nicht gut aus“, berichtet der Vorsitzende des FV Geiselberg, Klaus Vatter. Wolfgang Ernst und Roman Hof, ehemals beim SV 85 Münchweiler Mannschaftskollegen des Gestürzten, kümmerten sich zuerst um ihn. Nun kam Tobias Jäger, Ersatzspieler der FV Münchweiler, zu seinem Einsatz, allerdings nicht als Spieler, sondern als Arzt. Jäger hat gerade sein Medizinstudium abgeschlossen und absolviert sein praktisches Jahr. Er leistete Erste Hilfe und sorgte dafür, dass Notarzt und Rettungswagen alarmiert wurden. Da schwere Kopfverletzungen nicht auszuschließen waren, wurde ein Rettungshubschrauber herbeigerufen. Als dieser am Himmel zu sehen war, ließ Schiedsrichter Andreas Hillinger (Bechhofen) den Sportplatz räumen. 55 Minuten waren da gespielt, es stand 0:2. „Es gibt bei uns sonst keine Landemöglichkeit für einen Hubschrauber“, zeigte sich Vatter mit der Maßnahme „des sehr umsichtigen Schiedsrichters“ einverstanden. Zeitgleich traf auch der Sanitätswagen ein. Nach einer ersten Diagnose beschloss der Notarzt, den Mann mit dem Fahrzeug ins Westpfalz-Klinikum nach Kaiserslautern zu bringen. Erst danach konnte die für 25 Minuten unterbrochene Partie fortgesetzt werden. Mit zwei Gewinnern: Münchweiler (4:1, 16. Sieg im 18. Spiel) und Tobias Jäger. Für mehr als ein Viertel der 18 Mannschaften in der Fußball-Bezirksliga Westpfalz ist das Szenario der Horror. Gleich fünf Teams müssen am Saisonende in die A-Klassen darunter absteigen. Wieso? Nun, in der Landesliga nehmen Winnweiler (3 Punkte), Herschberg (5) und der VfR Kaiserslautern (19) die letzten drei Plätze ein; alle drei würden in die Bezirksliga Westpfalz abrücken. Aus den drei westpfälzischen A-Klassen kommen die drei Meister plus der Gewinner der Vizemeister-Aufstiegsrunde in die Bezirksliga hoch. Addiert mit den aktuell 18 Vereinen der Bezirksliga Westpfalz wären dies 25 Vereine. Es steigt garantiert der Meister (SV Hermersberg?) in die Landesliga auf, eventuell begleitet vom Vizemeister, sollte sich dieser in den Aufstiegsspielen durchsetzen. Bleiben ergo 24 oder 23 Vereine übrig, was die Maximal-Absteigerzahl fünf zur Folge hat. Schafft es der Vizemeister nicht, werden es 2019/2020 sogar 19 Teams in der Bezirksliga Westpfalz sein. „Selbst wenn nur zwei Vereine aus der Landesliga in die Bezirksliga Westpfalz absteigen und der Bezirksliga-Vize aufsteigt, wird es fünf Absteiger geben, da wir versuchen, die Bezirksliga wieder auf die Regelzahl von 16 Mannschaften zu vermindern“, sagt Klassenleiter Reiner Ehrgott.

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