Pirmasens Verbessert, aber weiter erfolglos

Mainz. Diese Szene bringt die Lage des Fußball-Oberligisten SC Hauenstein ziemlich treffend auf den Punkt. „Wenn du hinten drin stehst, geht der an die Latte. Wenn du oben stehst, geht er rein“, kommentierte Trainer Heiko Magin die 74. Minute der gestrigen Partie beim SV Gonsenheim, als SCH-Innenverteidiger Lukas Hartlieb nach einer Ecke wuchtig an den Querbalken köpfte. So verlor Hauenstein mit 0:2 (0:1).

„Wir stecken unten fest, und das kennen wir aus den letzten Jahren nicht“, beschrieb Magin die Lage des Vizemeisters der beiden vergangenen Runden, der nach der siebten Niederlage im zwölften Saisonspiel auf den drittletzten Tabellenplatz zurückgefallen ist. Die Gonsenheimer dagegen sind mit dem Oberliga-Abstiegskampf wohl vertraut. Und nach zwei bitteren Niederlagen kämpften und bissen sie sich förmlich am Gegner fest, um den typischen Effekt zu verhindern, der sich nach Trainerwechseln immer wieder einzustellen pflegt. Im Spiel eins nach Thomas Fichtner zeigten die Südwestpfälzer einen deutlich verbesserten mannschaftlichen Zusammenhalt, kämpften, rackerten und waren gut organisiert. Allein: Es fehlte der Ertrag. „Wenn wir so, wie wir uns heute präsentiert haben, in den nächsten Wochen weitermachen, kommen irgendwann die Ergebnisse“, sagte Kapitän Sandro Rösner. „Ich bin überzeugt, dass nächste Woche ein Hauensteiner Heimsieg erfolgt“, gab SVG-Trainer Babak Keyhanfar den Gästen mit auf den Heimweg und fügte hinzu: „Die Mannschaft war gegenüber der 0:4-Niederlage bei Schott Mainz vor zwei Wochen nicht wiederzuerkennen.“ Der 31-Jährige sah einen „Sieg des Kampfes, auch des Glücks“. Keyhanfar: „Wir haben nicht spielerisch geglänzt, aber mit entschiedenem Willen unser Tor verteidigt.“ In der Tat war es ein intensives Spiel, nichts für Ästheten. Mit zwei Ausnahmen: Damir Bektasevics Sololauf samt Schlenzer ins lange obere Eck zum 1:0 (11.) und Mustafa Yilmaz` Freistoßtreffer zum 2:0 (84.). „Viel mehr haben wir nicht zugelassen“, fasste Rösner korrekt zusammen, „aber wenn man hinten drin steht, sitzen die Dinger eben.“ Nachdem es in den ersten elf Spielen so viele Gegentore gehagelt hatte wie in der gesamten Vorsaison, stimmte die Defensivarbeit im Verbund. „Das war der erste richtige Schritt“, findet der Kapitän, „es wurden klare Worte gesprochen. Wir müssen auf dieser Leistung aufbauen und es einfach weiter versuchen.“ Für Magin gilt es, „das, was wir heute über 70 Minuten gezeigt haben, 90 Minuten lang umzusetzen“. Die Richtung zurück zu den alten Tugenden, die der SCH eingeschlagen hat, stimmt, das zeigte die Partie in Gonsenheim trotz der Niederlage, die nicht hätte sein müssen. Mehrmals schwammen die Hausherren nach Standards bedenklich. Niklas Kuppers Schuss wurde gerade noch vor der Linie geklärt (10.). Als Kupper der Ball nach einem Standard vor die Füße fiel, war SVG-Keeper Paul Simon blitzschnell zur Stelle (53.). Für den letzten Schliff im vorderen Drittel braucht es nun vor allem Selbstvertrauen. Aber das wird Keyhanfars Prognose zufolge ja nicht mehr lange auf sich warten lassen.

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