Pirmasens Verbrennungspreis sinkt nicht so stark wie angekündigt

Die ZAS-Kommunen werden auch in den nächsten Jahren ihren Müll in Pirmasens verbrennen lassen.
Die ZAS-Kommunen werden auch in den nächsten Jahren ihren Müll in Pirmasens verbrennen lassen.

Der Fehrbacher Müllofen ist zwar verkauft und der Zweckverband Abfallverwertung Südwestpfalz (ZAS) wird sich zum Jahresende auflösen. Es bleibt aber praktisch alles beim Alten. Der Müll wird weiter in Fehrbach verbrannt und alle ZAS-Kommunen liefern. Nur der Preis soll sich ändern. Wie, das bleibt vorerst ein Geheimnis.

Zum Abschluss der Geschichte des ZAS sollte der Verbrennungspreis auf die historische Tiefstmarke von 137 Euro sinken. So war es im Dezember vergangenen Jahres beschlossen worden. Am 1. September hatte der ZAS sogar eine Senkung auf 43,16 Euro ins Auge gefasst. Im Dezember hatte ZAS-Geschäftsführer Thomas Linnert wegen der Unwägbarkeiten der Energiepreise eine Änderung schon in Aussicht. Und die gab es nun auch, allerdings weil der ZAS viel weniger Müll zum Verbrennen fand, als ursprünglich geplant. Statt der in den vergangenen Jahren üblichen 180.000 Tonnen Müll, die durch den Ofen in Fehrbach gejagt wurden, werden es jetzt nur noch 166.000 Tonnen.

Der Verbrennungspreis wurde deshalb in der ZAS-Sitzung am Donnerstag auf 182 Euro für die ZAS-Kommunen angehoben. Was aber immer noch deutlich weniger als in den vergangenen zehn Jahren sein wird. Da bewegte sich der Verbrennungspreis zwischen 240 und 275 Euro pro Tonne Müll. Wer als Privatanlieferer einen Kofferraum voll Restmüll zur Müllverbrennungsanlage (MVA) bringt, muss bis zum Jahresende 21 Euro zahlen. Ein Anhänger bis 400 Kilogramm Müll kostet 86 Euro für Bürger aus ZAS-Kommunen.

Strompreisbremse schmälert Ertrag

Eine Mitschuld an den höheren Preisen trägt auch die Bundesregierung. Der ZAS hatte wegen der sehr hohen Strompreise auf satte Gewinne aus dem Verkauf der großen Strommengen aus der MVA gehofft. Wegen des Strompreisbremsegesetzes seien jedoch Erlösspitzen abgeschöpft worden, was mehr als drei Millionen Euro weniger in der ZAS-Kasse ausmache, die dann auf den Müllpreis aufgeschlagen werden müssen.

Der Müll aus den ZAS-Kommunen selbst ist dabei gleich geblieben. 64.500 Tonnen werden von den Kreisen Germersheim, Südwestpfalz und Südliche Weinstraße sowie den Städten Landau, Pirmasens und Zweibrücken voraussichtlich im laufenden Jahr geliefert. Einen größeren Liefereinbruch gab es zuletzt 2015, als der Kreis Südwestpfalz die Biotonne einführte und den Restmüll den Bürgern nach der Anzahl der tatsächlichen Leerungen berechnete. Damals fehlten plötzlich 10.000 Tonnen im Jahr.

Müllgebühren sinken nicht

Die MVA geht am 1. Januar 2024 in den Besitz des bisherigen Betreibers über, der Energie from Waste (EEW). Der ZAS wird sich auflösen. Der Zweckverband hat aber noch mal die Müllmengen all seiner Mitgliedskommunen ausgeschrieben. Diese werden sie dann jedoch eigenverantwortlich nach Pirmasens liefern. Am Donnerstag gab ZAS-Vorsteher Markus Zwick bekannt, dass nach einer europaweiten Ausschreibung die EEW den Zuschlag erhalten habe. Der neue Liefervertrag laufe acht Jahre mit der Option auf eine Verlängerung um weitere zwei Jahre. Zu welchem Preis der Vertrag geschlossen wurde, sagte Zwick nicht.

Für die Pirmasenser Gebührenzahler wird es ohnehin keine Verbesserung geben. Aus Gründen der Preisstabilität will die Stadt Pirmasens eine deutliche Verbilligung des Verbrennungspreises nicht an die Bürger weitergeben. Ohne die Preissenkung wäre es hingegen wohl zu einer Erhöhung der Müllgebühren gekommen, meinte Zwick bei einer früheren Gelegenheit. Aus Pirmasens kommen dieses Jahr 8000 Tonnen Müll. Der Landkreis liefert 9300 Tonnen. Aus dem Kreis Südliche Weinstraße werden 17.600 Tonnen und aus Germersheim 19.100 Tonnen angeliefert. Zweibrücken kommt auf bescheidene 3600 Tonnen und Landau auf 6900 Tonnen.

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