Arbeiten, wenn andere Urlaub machen Wie Selina Ballbachs Alltag als Altenpflegerin aussieht

„Demente Patienten wissen noch erstaunlich viel. Mit ihnen ist kein Tag wie der andere“, berichtet Selina Ballbach.
»Demente Patienten wissen noch erstaunlich viel. Mit ihnen ist kein Tag wie der andere«, berichtet Selina Ballbach.

Seit drei Jahren arbeitet die Pirmasenserin Selina Ballbach bei der Landgrafen Sozialstation in der ambulanten Pflege. Dort kümmert sie sich mit ihren Kollegen um etwa 300 Patienten.

Selina Ballbachs Aufgaben sind vielfältig: Sie dokumentiert, unterstützt Patienten bei der Körperpflege oder bei Behandlungen. Und sie unterstützt pflegende Angehörige, die mitunter an ihre Grenzen kommen. „Ab und zu brauchen pflegende Angehörige einen Tapetenwechsel und Erholung vom Alltag. Im Sommer fahren sie manchmal im Urlaub, dann springen wir ein, sofern die Pflegebedürftigen für diese Zeit nicht in ein Heim kommen oder sogar mitfahren.“

Die gelernte Altenpflegerin versorgt ihre Patienten so weit zu Hause, wie das aus gesundheitlichen Gründen oder Altersgründen noch in der eigenen Wohnung möglich ist. Unter Ballbachs Klienten gibt es auch viele, die an Demenz erkrankt sind. Hemmungen hat sie deshalb nicht. „Demente Patienten wissen noch erstaunlich viel. Mit ihnen ist kein Tag wie der andere. Sie brauchen spezielle Fürsorge, aber unterm Strich sind sie sehr dankbar. Da kommt auch immer noch viel zurück“, sagt Ballbach.

Rücksicht auf Mütter im Team

Diesen Sommer arbeitet die 26-Jährige durch, da sie keine Kinder hat und Rücksicht auf Mütter im Team der Sozialstation nehmen möchte. „Ich mache dann Urlaub, wenn die Sommerferien vorbei sind. Ich bin eigentlich froh, dass ich nicht an die Ferien gebunden bin, da ich fernab der Hauptsaison Urlaub machen kann und die Reisen dann auch günstiger sind“, sagt sie. An der Ferienzeit genießt Ballbach, die von Berufs wegen viel mit dem Auto im Stadtgebiet unterwegs ist, auch das verminderte Verkehrsaufkommen. „Wenn in den Ferien eine meiner Kolleginnen Urlaub hat, übernehmen die anderen ihre Patienten. Wir tauschen einfach und stellen die Pflege unserer Klienten damit sicher“, sagt sie und ergänzt: „Im Team gibt es einen großen Zusammenhalt. Das ist auch etwas, was ich an meiner Arbeit schätze.“

Dass es in der Pflege nicht immer einfach ist, gesteht sie dennoch: „In der Pflege zu arbeiten, kann an manchen Tagen sehr hart sein. Trotzdem ist es für mich ein Beruf, für den ich mich immer wieder entscheiden würde.“

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