Pirmasens Wieso an der Berufsbildenden Schule im Klassensaal Haare geschnitten werden

 Sara Hodaj (vorne links) und Paula Schneider sowie hinten Angelina Batton (stehend) und Selina Schäfer testen die mobilen Frise
Sara Hodaj (vorne links) und Paula Schneider sowie hinten Angelina Batton (stehend) und Selina Schäfer testen die mobilen Friseurarbeitsplätze im BBS-Klassensaal.

Früh übt sich. Das gilt auch für den Friseurberuf. Um die Berufsbildende Schule Pirmasens für künftige Azubis im Friseurhandwerk attraktiver zu machen, hat die Kreishandwerkerschaft mobile Friseurarbeitsplätze zur Verfügung gestellt. In einem der Klassensäle werden künftig Scheren statt Stifte ausgepackt.

Seit dem Ende des vergangenen Schuljahres bahnt sich eine neue Form der Zusammenarbeit zwischen der Berufsbildenden Schule (BBS) Pirmasens und der Kreishandwerkerschaft Westpfalz an. Das Ziel: Gemeinsam dem Fachkräftemangel im Friseurhandwerk entgegenwirken. Die Kreishandwerkerschaft hat nun einige ihrer mobilen Friseurarbeitsplätze als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt, um die Schule für künftige Azubis im Friseurhandwerk attraktiver zu machen.

In der Corona-Zeit hat die BBS Pirmasens um den hiesigen Friseurstandort gebangt. Immer weniger Auszubildende hatten sich an der Schule angemeldet, da sie im Zuge des Lockdowns einerseits zu wenig Übung in der Praxis hatten und es auch immer weniger Friseurbetriebe gibt, die junge Menschen ausbilden möchten.

Friseurberuf attraktiver machen

Nachdem an der Schule in den vergangenen zwei Jahren noch Klassen zusammengelegt worden waren, erfahren die Anmeldezahlen nach Angaben der Schulleitung nun wieder einen Aufschwung. „Zu Beginn des neuen Schuljahres durften wir 14 neue Schülerinnen und Schüler bei uns begrüßen, die im Raum Pirmasens und Zweibrücken in Friseurbetrieben arbeiten. Nachdem die Anmeldezahlen in den vergangenen Jahren schlecht waren, sind wir in Kooperationsgespräche mit ausbildenden Friseursalons gegangen, die die Schule hin und wieder besuchen“, sagt Klassenlehrerin Jennifer Zimmermann. Oberstes Ziel sei es gewesen, den Friseurbereich an der Schule zu erhalten und den Friseurberuf in der Region mit engagierten Nachwuchskräften zu stärken.

Sie und ihre Kollegen an der BBS wollen jungen Menschen zeigen, wie vielfältig der Friseurberuf sein kann. „Nach einer erfolgreich absolvierten Ausbildung und verschiedenen Weiterbildungen ist man als Friseur auch in der Lage, als Visagist beim Theater zu arbeiten. In diesem Beruf geht es vor allem um Kreativität. Man macht Menschen glücklich, indem man sie verschönert“, schildert die Lehrerin.

Übungsköpfe für die Schüler und Schülerinnen

Zimmermann und BBS-Schulleiterin Kerstin Belyea freuen sich nun über vier mobile Friseurarbeitsplätze, mit denen ein Klassensaal an der BBS bestückt wurde. Diese wurden bis dato in einer Garage der Kreishandwerkerschaft in Kaiserslautern gelagert und kamen kürzlich erstmals bei der Berufsinformationsbörse in der Pirmasenser Messehalle zum Einsatz. Die offizielle Übergabe durch den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Andre Morio, fand am Montag statt. Bei dieser Gelegenheit überreichte Ingo Cappel, Landesinnungsmeister des pfälzischen Friseurhandwerks, mit Übungsköpfen auch zusätzliche Trainingsmedien an die Schule. Mit diesen können verschiedene Techniken wie Schneiden, Stylen und Färben fortan geübt werden.

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